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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Landwehrviertel nimmt Gestalt an
 
Landwehrviertel nimmt Gestalt an
Zwischenüberschrift:
Im größten Baugebiet der Stadt könnten Ende 2019 die ersten Häuser stehen
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Im Osnabrücker Landwehrviertel, dem größten Baugebiet der Stadt, sollen im nächsten Jahr die ersten Häuser entstehen. Investor BPD plant rund 150 Wohnungen. Ein Teil davon wird zum Vorzugspreis angeboten.

Im Osnabrücker Landwehrviertel, dem größten Baugebiet der Stadt, sollen im nächsten Jahr die ersten Häuser entstehen. Investor BPD plant rund 150 Wohnungen. Ein Teil davon wird zum Vorzugspreis angeboten.

Osnabrück. Die Konversion des ehemaligen Kasernengeländes in Atter (Quebec Barracks) beginnt in einem 18 000 Quadratmeter großen Teilbereich entlang der Landwehrstraße. Das entspricht ungefähr einem Fünftel der zur Verfügung stehenden Gesamtfläche. Gebaut werden zunächst fünf Mehrfamilienhäuser mit zusammen 110 Wohnungen, außerdem 37 Reihenhäuser.

Beim Ortstermin stellte Projektmanager Thomas Trendelkamp von der BPD Immobilienentwicklung GmbH (Düsseldorf) unserer Redaktion die Entwürfe vor. Sie zeigen mehrstöckige Gebäude blockweise angeordnet, aber jedes für sich kleinteilig gestaltet mit hellen, farblich akzentuierten Putzfassaden sowie bodentiefen Fenstern, Balkonen und Terrassen. Wir wollen auch architektonisch etwas bringen″, erklärte Trendelkamp. Zudem würden alle Gebäude den Niedrigenergiehaus-Standard KfW 55 erfüllen. Und auch an Grün sei hinreichend gedacht: Geschützte Bäume im Eingangsbereich des Quartiers sollen stehen bleiben und durch Neupflanzungen ergänzt werden.

Die Reihenhäuser (je zwei Vollgeschosse plus Staffelgeschoss mit Dachterrasse) bieten den Angaben zufolge zwischen 146 und 161 Quadratmeter Wohnfläche, sind wegen der Gärten überwiegend nach Süden ausgerichtet und verfügen größtenteils über Keller. Jeder Wohnung wird auch ein Pkw-Stellplatz im Freien zugeordnet. Für die Mehrfamilienhäuser (je drei Vollgeschosse plus Staffelgeschoss mit Dachterrassen) gibt es Tiefgaragen. Die Größe der einzelnen Wohnungen variiert hier zwischen 55 und 130 Quadratmetern verteilt auf zwei bis vier Zimmer.

Noch im Sommer würden die Bauanträge gestellt, kündigte Trendelkamp an. Mit einer Baugenehmigung werde gegen Ende des Jahres gerechnet. Den Baustart peilt BPD dann für Mitte 2018 an. Addiert man die veranschlagte Bauzeit für Mehrfamilienhäuser (18 Monate) und Reihenhäuser (15 Monate), läuft es auf einen Erstbezug im Landwehrviertel Ende 2019, Anfang 2020 hinaus. In welcher Reihenfolge die Gebäude errichtet werden, ist laut Investor unklar. Fest stehe, dass die Bebauung in drei Abschnitten erfolge, bei denen immer zwei blockbildende Baufelder zusammengefasst werden.

Gut drei Viertel der Wohnungen in den Mehrfamilienhäusern sollen später direkt vermietet werden, so Trendelkamp. Der Rest werde verkauft. Mit der Vermarktung werde möglicherweise noch 2017 begonnen. Bevor das Vertriebskonzept nicht ausgearbeitet sei, wolle er sich jedoch nicht zu detailliert über Preise äußern, erklärte der Projektentwickler, sagte aber: Wir werden keine Mondpreise verlangen.″

Für mindestens zehn Prozent der zum Kauf angebotenen Wohnungen gebe es zudem ein Limit, das vertraglich mit der Stadt Osnabrück vereinbart worden sei, um eine soziale Durchmischung des Quartiers zu gewährleisten. So liegen die Höchstpreise pro Quadratmeter Trendelkamps Angaben zufolge bei 1900 Euro für Reihenhäuser und 2200 Euro für Mehrfamilienhäuser.

Die 1993 gegründete BPD Immobilienentwicklung GmbH mit Hauptsitz in Frankfurt/ Main gehört zu den größten Projekt- und Gebietsentwicklern in Europa. Als Teil der Rabo Real Estate Group, einer 100-prozentigen Tochter der Rabobank, hat sie ihre Wurzeln in den Niederlanden. Aber auch in Frankreich und Deutschland ist BPD (vormals Bouwfonds Immobilienentwicklung) stark vertreten. Allein 2016 hat das Unternehmen nach eigenen Angaben hierzulande 1600 Wohnungen verkauft und 2800 gebaut.

Das Projekt im Landwehrviertel ist für BPD das erste in Osnabrück. Ein anderes ist am Westerberg geplant, wo der Investor vor einem Jahr das Gelände der alten Strahlenklinik erwarb. Dort sollen mehrere Dutzend Luxuswohnungen entstehen.

Mieten, kaufen, wohnen: Mehr Nachrichten aus dem Bereich Immobilien in Osnabrück lesen Sie bei uns im Internet auf noz.de/ immo-os

Bildtexte:
Die Entwürfe für die Erstbebauung im Osnabrücker Landwehrviertel zeigen mehrstöckige Gebäude blockweise angeordnet, aber jedes für sich kleinteilig gestaltet mit hellen, farblich akzentuierten Putzfassaden sowie bodentiefen Fenstern, Balkonen und Terrassen.

Gebaut werden im Osnabrücker Landwehrviertel zunächst fünf Mehrfamilienhäuser mit zusammen 110 Wohnungen, außerdem 37 Reihenhäuser. Unser Bild zeigt Projektentwickler Thomas Trendelkamp vom Investor BPD (Düsseldorf) bei der Präsentation der Pläne.

Fotos:
BPD Immobilienentwicklung, Jörn Martens

Kommentar:

Goldene Zwanziger

In Atter wächst Osnabrück, ohne größer zu werden. Auf einem riesigen Konversionsgelände am Stadtrand entsteht Wohnraum für bis zu 2500 Menschen. Aber zu langsam.

Seit dem Abbruch der bereits 2008 aufgegebenen Britenkaserne Quebec Barracks″ sind dreieinhalb Jahre vergangen. Und es dürfte noch einmal mindestens zweieinhalb Jahre dauern, bis die ersten 150 von insgesamt über 800 geplanten Wohnungen im größten Baugebiet der Stadt bezogen werden können. Komplett fertig ist das neue Landwehrviertel dann vermutlich erst weit in den Zwanzigern dieses Jahrhunderts.

Ob es für den angespannten Wohnungsmarkt in Osnabrück ein goldenes Jahrzehnt wird? Es muss. Die Stadt hat hohe Ziele offenbar zu hohe. Denn eigentlich wollte sie schon bis 2020 genug Platz schaffen für 3000 neue Einwohner. Stand heute wohl unmöglich.

Kapitalanleger mögen auf den Tag X warten können. Für andere, die einfach eine (bezahlbare) feste Bleibe suchen zum Beispiel junge Familien, Alleinerziehende, Rentner, Behinderte –, ist es schon heute eine harte Geduldsprobe, von der am Ende das Umland profitieren könnte. Oder schlimmer: eine andere Großstadt, die mehr zu bieten hat.
Autor:
sst


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