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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Grüne Oase mitten in der Stadt
Zwischenüberschrift:
Martinsburg hat Bauarbeiten gut überstanden
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zwischen Blumenhaller Weg und Kurt-Schumacher-Damm findet sich ein grünes Kleinod: die Martinsburg. Dabei täuscht der Name, denn eine Burg findet man an dieser Stelle nicht. Dafür aber ein Biotop aus umgekippten Bäumen, kleinen Tümpeln, Insekten und einer Vielzahl an Vögeln.

Osnabrück. Heinz Lampe ist so etwas wie der Pate dieser Grünfläche inmitten der Stadt. Lampe wohnt am Blumenhaller Weg, direkt gegenüber dem kleinen Wäldchen. Die letzten Monate hat er sich Sorgen gemacht um das Stückchen Grün, das ihm zwar nicht gehört, sondern der Stadt, das ihm aber gleichwohl ans Herz gewachsen ist. Die Bauarbeiten für mehrere Wohn- und Bürohäuser auf dem benachbarten Gelände einer ehemaligen Gärtnerei hatten vier Wochen nach Baubeginn die Quellen in dem Wäldchen versiegen lassen. Auch stand während der Bauphase bei starkem Regen der Blumenhaller Weg plötzlich unter Wasser. Der malerische, große Teich und die kleineren Wasserflächen und Wasserläufe drohten komplett trockenzufallen, was für die Fauna und Flora hätte bedrohlich werden können.

Heute sieht Lampe wieder das Wasser in dem kleinen Bächlein fließen. Das ist zwar noch nicht so viel wie früher, aber das soll wohl wieder werden″, zeigt er sich beruhigt. Versiegt waren die Quellen, weil zu Beginn der Bauarbeiten das abgepumpte Grundwasser ohne Genehmigung in den Regenwasserkanal geleitet wurde. Dem machte die Untere Wasserbehörde dann aber umgehend ein Ende. Sie ordnete an, dass das abgepumpte Wasser in die Teiche geleitet werden musste.

Jetzt sind die Wohnungen und die Bürogebäude fertig, und die grüne Oase kann sich erholen. Beim Streifzug durch das satte Frühsommergrün gerät Lampe ins Schwärmen. Er zeigt auf ein paar alte Mauerreste. Das sind noch Stücke von der Martinsburg″, sagt er und räumt auch gleich den Traum von einer verwunschenen Burg aus, denn was Martinsburg hieß, war keine Burg, sondern die um 1900 erbaute Villa des Kaufmanns Hugo Donnerberg. Und auch der ist der Name in den Schoß gefallen: Das Gelände war zuvor von der Martinianer Laischaft verwaltet worden, die dort auch einige Wirtschaftsgebäude unterhielt der eigentlichen Martinsburg.

Und wo heute die Natur wieder schaltet und waltet, befand sich noch bis 1997 eine Teerfläche. Auf diesen freigelegten 3500 Quadratmetern, auf denen jahrzehntelang kein Pflänzchen wuchs, sprießt nun wieder das bunte Leben. Die Stadt hatte sich bewusst dafür entschieden, hier keine von Menschenhand geschaffene Anlage zu realisieren.

Es ist erstaunlich, wie schnell die Natur verlorenes Terrain zurückerobert. Lampe kümmert sich auch um die Schilder, die am Rand des Weges auf die Besonderheiten der Martinsburg hinweisen. Heinz Lampe hat ein wachsames Auge auf das Wäldchen zwischen Blumenhaller Weg und Martinistraße und leistet damit seinen Beitrag zum Erhalt eines Teils der Osnabrücker grünen Lungen.

Bildtext:
Zwischen Blumhaller Weg (unten) und Kurt-Schumacher-Damm erstreckt sich die Grünfläche der Martinsburg.

Foto:
Archiv/ Gert Westdörp
Autor:
Dietmar Kröger
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