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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Müllkippe: Stadt erstattet Anzeige
 
Ärger über wilden Müllberg
Zwischenüberschrift:
Unbekannte entsorgen illegal kubikmeterweise Abfall in der Dodesheide – Anzeige erstattet
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die Stadt Osnabrück hat Anzeige gegen die unbekannten Täter erstattet, die in dieser Woche kubikmeterweise Hausmüll illegal auf einem Containerplatz in der Dodesheide entsorgt haben. In Anbetracht des Müllbergs müssen die Verursacher mit einem Lkw vorgefahren sein. Als besonders ärgerlich betrachtet es der Abfallwirtschaftsbetrieb der Stadt, dass neben reichlich Hausmüll auch Öle und Lacke illegal auf dem Containerplatz entsorgt wurden. Den Tätern war dabei offenbar egal, dass die Entsorgung von Müll jeglicher Art außerhalb von Recyclinghöfen oder Sammelstellen weder ein Kavaliersdelikt ist noch milde bestraft wird. Der Blick in den Bußgeldkatalog des Landes Niedersachsen offenbart empfindliche Strafen für Personen, die Gegenstände in der freien Wildbahn entsorgen.

Wilde Müllkippen sind kein neues Problem in Osnabrück auf die Spitze haben es Unbekannte jetzt aber in der Dodesheide getrieben: In den vergangenen Tagen wurden offenbar die Hinterlassenschaften einer ganzen Haushaltsauflösung an einem Containerplatz abgeladen. Die Stadt hat Anzeige erstattet.

Osnabrück. Die illegalen Müllkippen in Osnabrück sind für uns schon fast Alltag, aber in dieser Qualität haben wir das noch nicht erlebt″, sagt Detlef Schnier, Abteilungsleiter der Abfallwirtschaft beim Osnabrücker Servicebetrieb (OSB). Was Schnier meint, ist ein wahrer Abfallberg, den Unbekannte am Containerplatz Am Zuschlag″ hinterlassen haben. Kubikmeterweise Möbel, Autoreifen und Hausmüll – „ es ist von allem etwas dabei. Wir vermuten, dass der Abfall von einem Verursacher stammt″, sagt Schnier.

Circa einmal pro Woche macht der OSB regulär am Standort sauber, fast immer gibt es Anlass dazu. Schnier und seine Kollegen suchen dann in den Abfällen nach Hinweisen auf die Besitzer so auch jetzt. Bislang haben wir nichts gefunden, was Rückschlüsse auf die Verursacher zulässt. Aber wir hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung.″ Wann genau der Müll abgeladen wurde, ist noch unklar, der Tatzeitpunkt dürfte sich laut Schnier aber zwischen Dienstag und Donnerstag bewegen. Mit Blick auf die schiere Menge des Mülls vermutet er, dass der oder die Verursacher mit einem Lkw oder einem Transporter vorgefahren sind und dann ihre Fracht entladen haben.

Als besonders ärgerlich betrachtet Schnier, dass neben reichlich Hausmüll auch Öle und Lacke illegal auf dem Containerplatz entsorgt wurden. Den Tätern war dabei offenbar egal, dass die Entsorgung von Müll jeglicher Art außerhalb von Recyclinghöfen oder Sammelstellen weder ein Kavaliersdelikt ist noch milde bestraft wird. Der Blick in den Bußgeldkatalog des Landes Niedersachsen offenbart empfindliche Strafen für Personen, die Gegenstände in der freien Wildbahn entsorgen. Das Wegwerfen von unbedeutenden Produkten″ wie zum Beispiel Pappbecher oder Aschenbecherinhalt wird je nach Menge zwischen 10 und 80 Euro bestraft. Richtig teuer wird es spätestens bei der Sperrmüllentsorgung: Je nach Menge und Gewicht sind Strafen von bis zu 500 Euro vorgesehen. Bei schadstoffhaltigen Gegenständen erhöht sich die Summe auf bis zu 2500 Euro. Auch die illegale Entsorgung von Altreifen kostet: Bei Mengen über fünf Reifen muss der Verursacher bis zu 25 000 Euro zahlen.

Freilich: Weitaus nicht immer wird der Verursacher auch gefunden. Die Zeche zahlt dann am Ende der Steuerzahler, denn die entstandenen Kosten fließen am Ende in die Gesamtaufwendungen für die Müllentsorgung ein. Die Stadt hat mittlerweile Anzeige gegen unbekannt erstattet. Schnier hofft, dass sich Hinweisgeber beim OSB melden. Kontakt: 05 41/ 323-33 00 oder E-Mail an osb@ osnabrueck.de. Die Polizei nimmt Hinweise unter Telefon 05 41/ 327-21 15 entgegen.

Bildtext:
Unbekannte Täter haben mehrere Kubikmeter Müll im Osnabrücker Stadtteil Dodesheide abgeladen. Die Stadt hat Anzeige erstattet.

Foto:
Michael Gründel

Kommentar:

Augen auf!

Es ist traurig, dass sich die Osnabrücker an illegale Müllkippen fast schon gewöhnt haben. Mit dem riesigen Abfallberg in der Dodesheide die Aktion der Verursacher ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten erreicht das Problem jetzt aber eine neue Dimension.

Was tun also? Härtere Strafen? Kameraüberwachung? Zumindest Letzteres kann keine Lösung sein. Abgesehen davon, dass eine flächendeckende Überwachung bei der großen Anzahl der potenziellen Standorte wohl kaum realistisch ist, birgt das Dauerfilmen noch eine ganz andere Gefahr: Werden offizielle Plätze, die noch einigermaßen einfach zu reinigen sind, per Kamera überwacht, suchen sich die Verursacher der Abfallberge eben andere Orte. In Waldgebieten fühlt man sich ja auch schön unbeobachtet.

Nein, wenn es auch nur ansatzweise ein Rezept gegen die Unsitte der wilden Müllkippen gibt, dann kann es nur nach dem Motto gehen: Osnabrücker, macht die Augen auf!
Autor:
sph


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