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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Fast wie im richtigen Leben
Zwischenüberschrift:
120 junge Bürger bevölkern bis Samstag die Osnabrücker Kinderstadt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Ein Abenteuer der besonderen Art erleben momentan 120 Kinder im Haus der Jugend in Osnabrück. Dort leben sie bis Samstag täglich in der Kinderstadt, in der sie eigenverantwortlich schalten und walten. Die Kinderstadt findet in diesem Jahr zum zehnten Mal statt. Unter den Bürgern sind auch einige alte Hasen.

Osnabrück. Am gestrigen Vormittag zogen die 120 Kinder in ihre Stadt ein. Bei der Bürgerversammlung im Saal des Hauses der Jugend erfuhren sie, was auf sie in den nächsten Tagen zukommt. Es ist Eure Stadt, Ihr schlagt vor, was Ihr wollt″, sagte Marius Schott den Kindern. Er ist einer von 45 erwachsenen Prozesshelfern, die aus allen Ferienpass-Zentren Osnabrücks ins Haus der Jugend kommen, um den Mädchen und Jungen zur Seite zu stehen.

Das Sagen haben allerdings nicht sie, sondern die jungen Bürger. Schott und die anderen beraten nur, die Entscheidungen müssen die Kinder selbst treffen. Am Mittwoch werden zum Beispiel der Stadtrat und der Oberbürgermeister gewählt wie in einer richtigen Stadt.

Die elfjährige Katja will sich zur Wahl stellen. Sie ist wie ihr Klassenkamerad Liam (10) zum ersten Mal in der Kinderstadt. Wir wollen Spaß haben, was Cooles und Lustiges erleben″, beschrieben sie ihre Erwartungen. Der 14-jährige Tristan, der zum fünften oder sechsten Mal in die Kinderstadt einzieht, so genau weiß er das nicht mehr, zerstört die Illusionen der Neulinge. Man muss in der Kinderstadt auch arbeiten, sonst hat man kein Geld.″ Jedes Kind bekommt beim Einzug in die Kinderstadt zehn Osnataler. Das ist die dortige Währung. Die Arbeit ist aber unterhaltsam″, beruhigt Marthe (12) Katja und Liam.

Aber Katja hat sich einen ziemlich perfiden Plan ausgedacht, wie sie nicht arbeiten gehen muss, aber trotzdem zu Geld kommt. Schelmisch grinsend erzählt sie, dass sie erst zur Oberbürgermeisterin gewählt werden und dann die Bank ausrauben will. Da denkt ja keiner dran, dass die Bürgermeisterin eine Bankräuberin ist″, glaubt sie. Nun ist der Plan allerdings publik, und sollte es tatsächlich zu einem Überfall kommen, dürfte Katja zu den Hauptverdächtigen gehören. Timm (14), der Banker ist, weiß auch schon, wie er sich vor Räubern schützen kann: mit einem Tresor.

Einen Bankraub hat es in der Kinderstadt übrigens tatsächlich schon mal gegeben. Die Bürgerversammlung beschloss daraufhin, eine Polizeidienststelle einzurichten die gibt es nämlich nicht von Anfang an, sondern nur dann, wenn es die Kinder so beschließen. Die meisten wollen sich aber vertragen. Und da ist ein Kino, ein Wellness-Bereich, ein Café oder eine Gärtnerei wichtiger.

Ihre Jobs finden die Bürger wie im richtigen Leben im Arbeitsamt. Das Coole in der Kinderstadt ist, dass wir entscheiden können, was wir machen und wie wir es machen ohne dass die Eltern entscheiden″, sagt Tristan.

Am Freitag geht eine Delegation der Kinderstadt ins Rathaus, wo sie von Fritz Brickwedde empfangen wird, Ratsherr jener mit der Kinderstadt eng befreundeten Kommune namens Osnabrück. Im Rathaus versammeln sich die Kinder am Samstag auch zur letzten Bürgerversammlung der 10. Kinderstadt. Anschließend gibt es ab 13 Uhr einen Markt im Haus der Jugend, wo auch die Eltern zugelassen sind. Erwachsene haben nämlich ansonsten keinen Zutritt zur Kinderstadt. Sie können dann die Produkte der Mädchen und Jungen kaufen. Allerdings für Euros, nicht für Osnataler.

Mehr aus Osnabrück und seinen Stadtteilen auf www.noz.de/ os

Bildtexte:
Das Haus der Jugend ist bis Samstag fest in Kinderhand.

Bürger der Kinderstadt sind bis Samstag Tristan, Liam, Marthe und Katja (von links).

Fotos:
Fotos: André Havergo
Autor:
Thomas Wübker


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