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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Neues Kontrollregime
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel Regierung kritisiert Tierrechtsaktivisten″ und zum Interview mit dem Bundesagrarminister Christian Schmidt (Ausgabe vom 24. Juni).

Tatsächlich ist heimlich aufgenommenes Bildmaterial von Tierquälereien auf Landwirtschaftsbetrieben nicht erst , in den vergangenen Wochen′ an die Öffentlichkeit gelangt, sondern wiederholt schon in den vergangenen Jahren. Das deutet nach meinem Eindruck darauf hin, dass der achtlose Umgang mit Nutztieren nicht nur auf einzelnen, sondern möglicherweise auf nennenswert vielen Betrieben gängige Praxis ist. Mit der Veröffentlichung von heimlich aufgenommenen Fotos aus solchen Betrieben machen die Tierrechtsaktivisten die Öffentlichkeit auf einen Missstand aufmerksam, den die Landwirtschaftslobby und offenbar auch der Bundesagrarminister lieber unter Verschluss halten möchten.

Vermutlich stimmt es, dass die Urheber der heimlichen Filmaufnahmen aus Tierställen oft unter Missachtung von Recht und Gesetz agieren; dieser Sachverhalt ist jedoch ins Verhältnis zu setzen mit dem öffentlichen Interesse am Tierwohl und mit der Schwere des dokumentierten Vergehens, nämlich der Tierquälerei.

Ein Vergleich drängt sich hier auf: Mit dem Ankauf von Steuer-CDs haben sich staatliche Instanzen in den letzten Jahren mehrfach in ähnliche rechtliche Grauzonen begeben wie die jetzt kritisierten Tierrechtsaktivisten. Das staatliche und öffentliche Interesse an der Verfolgung von Steuerflucht war offenbar so groß, dass die dubiosen Quellen dieser CDs kein Hindernis für ihren Ankauf waren. Anstatt die Überbringer der Botschaft zu kriminalisieren, sollten sich der Bun-deslandwirtschaftsminister und seine Kollegen auf Länderebene besser um eine wirklich effektive Kontrolle der Verhältnisse auf den Bauernhöfen mit Tierhaltung kümmern.

Mein Vorschlag: In jedem Nutztierstall wird eine Kamera installiert, die das Geschehen rund um die Uhr aufzeichnet und ihre Bilder direkt an die Veterinärbehörden sendet. Dort können die Aufnahmen stichprobenartig (oder bei konkretem Verdacht umfassend) ausgewertet werden. Mit einem solchen Kontrollregime dürften die meisten Tierhalter eigentlich kein Problem haben. Es sind ja nur ganz wenige , schwarze Schafe′, bei denen Tiere misshandelt werden.″

Dr. Egbert von Steuber

Lingen

Bildtext:
Es gibt ein öffentliches Interesse am Tierwohl, meint unser Leser und schlägt ein Modell vor, um Nutztierställe dahingehend zu überwachen.

Foto:
dpa
Autor:
Egbert von Steuber


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