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1.
Erscheinungsdatum:
27.06.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Fips Ledersessel sehen immer noch gut aus
Zwischenüberschrift:
Vor 25 Jahren als vermeintliche Geldverschwendung in der Kritik
Artikel:
Originaltext:
Vor
25
Jahren
ließ
sich
die
Stadt
neue
Ledersessel
für
den
Ratssitzungssaal
150
000
DM
kosten.
Oberbürgermeister
Fip
musste
sich
damals
kritischen
Fragen
stellen.
Heute
erfüllen
die
Sessel
ihren
Zweck
immer
noch
vortrefflich.
Die
nächsten
Ratsgenerationen
werden
wohl
auch
noch
darauf
sitzen.
Osnabrück.
Das
Gestell
aus
Chrom,
die
Polster
aus
kastanienbraunem
Leder:
Gute
2000
DM
–
rund
1000
Euro
–
kostete
damals
der
„
Soft
Pad
Chair
EA
207″
aus
der
Kollektion
Charles
Eames
des
Schweizer
Herstellers
Vitra.
Es
gab
Konkurrenzmodelle,
die
schon
für
600
Mark
zu
haben
waren.
Und
es
gab
Unkenrufer,
die
Geldverschwendung
witterten.
Oberbürgermeister
Hans-
Jürgen
Fip
ahnte
nichts
Gutes,
als
der
damalige
NOZ-
Redakteur
Harald
Preuin
alles
ganz
genau
wissen
wollte.
Und
an
dessen
Bericht
„
Rat
thront
auf
Leder
und
Chrom″
erinnert
sich
der
Alt-
OB
heute
noch.
„
Ich
bin
nicht
nachtragend″,
sagt
Fip,
„
aber
ich
vergesse
auch
nicht!
″
Preuin,
so
meint
er,
habe
damals
partout
diese
Überschrift
haben
wollen.
Und
das,
so
gibt
der
Ehrenbürger
nach
25
Jahren
offen
zu,
„
hat
mich
sehr
geärgert!
″
In
dem
Zeitungsartikel
vom
Juni
1992
wird
der
Oberbürgermeister
mit
dem
Satz
zitiert:
„
Das
hat
nichts
mit
Repräsentation
zu
tun.″
Dabei
fuchste
es
ihn,
sich
für
die
Geldausgabe
öffentlich
rechtfertigen
zu
müssen.
Aber
die
Argumente
von
damals
hat
er
heute
noch
parat:
„
Man
kann
nicht
den
Ratssitzungssaal
möblieren,
ohne
dass
man
sich
etwas
dabei
denkt″,
holt
das
politische
Urgestein
aus.
Der
Rat
als
wichtigstes
Organ
der
kommunalen
Selbstverwaltung
müsse
nicht
auf
Ikea-
Stühlen
sitzen.
Fip
erinnert
sich
an
die
„
Klappdinger
aus
Kunststoff″
und
andere
Provisorien,
auf
denen
die
gewählten
Vertreter
der
Osnabrücker
Bürgerschaft
über
Jahrzehnte
ihre
stundenlangen
Sitzungen
verbracht
hatten.
In
seiner
Amtszeit
sei
erstmalig
nach
dem
Krieg
ein
„
auf
Dauer
angelegtes
Gestühl″
angeschafft
worden,
offenbart
der
Alt-
OB
und
räumt
ein:
„
Dass
das
etwas
teurer
war,
war
klar.″
Aber
die
Entscheidung
habe
sich
in
der
Folgezeit
als
richtig
erwiesen.
Daran
lässt
auch
Stadtsprecher
Sven
Jürgensen
nicht
den
Hauch
eines
Zweifels
aufkommen.
Beim
Ortstermin
im
Ratssitzungssaal
demonstriert
er
hingebungsvoll,
wie
glatt
das
Leder
und
wie
glänzend
der
Chrom
nach
all
den
Jahren
ist.
„
Die
Qualität
ist
so
gut,
dass
sich
die
Investition
vor
25
Jahren
gelohnt
hat″,
lautet
sein
Fazit.
Nach
seiner
Kenntnis
wurden
die
Ledersessel
bislang
erst
einmal
etwas
intensiver
gereinigt
und
gepflegt.
Das
sei
vor
etwa
zwölf
Jahren
gewesen.
Reparaturen
habe
es
in
der
ganzen
Zeit
nicht
gegeben.
Wer
etwas
genauer
hinschaut,
entdeckt
an
den
Rückseiten
mancher
Stühle,
dass
der
Lederbezug
am
oberen
Rahmenrohr
zum
Durchschlagen
neigt.
Allerdings
nur,
wenn
die
Sessel
mit
dieser
Stelle
immer
wieder
gegen
ein
Hindernis
schlagen.
Das
kann
der
Tisch
des
jeweiligen
Hintermannes
sein
–
oder
die
Rückenlehne
des
Nachbarn.
Aber
diese
Beobachtung
schmälert
nicht
den
Gesamteindruck
dezenter
Erhabenheit,
den
die
69
Ledersessel
heute
noch
ausstrahlen.
50
stehen
für
den
Rat
bereit,
drei
für
den
OB,
den
Ratsvorsitzenden
und
den
Beisitzer,
acht
für
die
Vorstände
und
das
Protokoll,
acht
für
die
Presse.
Die
Sessel
erlauben
konzentriertes
Arbeiten
in
bequemer
Haltung,
auch
wenn
die
Sitzungen
lange
dauern.
Im
Gegensatz
zu
anderen
Varianten
aus
der
Kollektion
lassen
sie
sich
nicht
rollen
und
nicht
drehen
–
Fip
wollte
wohl
nicht,
dass
die
Ratsmitglieder
unruhig
auf
der
Stelle
rotieren.
Entworfen
wurde
der
Sessel
aus
Chrom
und
Leder
vom
US-
amerikanischen
Stardesigner
Charles
Ormand
Eames
(1907–1978)
.
Der
US-
Amerikaner
wird
heute
noch
für
seine
funktionalen
Möbelentwürfe
geschätzt.
Der
Büromöbelhersteller
Vitra
im
schweizerischen
Birsfelden
führt
den
„
Soft
Pad
Chair
EA
207″
aus
der
Kollektion
Charles
Eames
deshalb
auch
heute
noch
in
seinem
Katalog.
Allerdings
beträgt
der
Preis
für
das
vor
25
Jahren
von
der
Stadt
Osnabrück
in
Dienst
gestellte
Modell
mittlerweile
2574
Euro.
69
Sessel
würden
somit
(ohne
Berücksichtigung
eines
etwaigen
Mengenrabatts)
mit
177
606
Euro
zu
Buche
schlagen.
Gemessen
daran,
entpuppen
sich
die
umstrittenen
150
000
DM
von
einst
als
wahres
Schnäppchen.
Mehr
aus
Osnabrück
und
seinen
Stadtteilen
auf
www.noz.de/
os
Bildtext:
„
Die
Qualität
ist
so
gut,
dass
sich
die
Investition
vor
25
Jahren
gelohnt
hat″,
sagt
Stadtsprecher
Sven
Jürgensen
über
die
Ledersessel,
die
damals
für
den
Ratssitzungssaal
angeschafft
wurden
und
bis
heute
ihren
Zweck
erfüllen.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert