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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Amaranth überall
 
Zinnien sind einfach unentbehrlich
 
Türkenmohn und seine Rabatten-Partner
 
Regeneration aus schlafenden Augen
 
Das blaueste Blau im Garten
 
Hübscher Jäger mit Appetit auf tierisches Eiweiß
Zwischenüberschrift:
Genesen von der Clematiswelke
 
Große Ochsenzunge empfehlenswert
 
Grünes Heupferd ist die größte heimische Heuschrecke
Artikel:
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Originaltext:
Notizen aus dem Garten

Wir essen gern Suppen mit Gemüse aus dem Garten, die durch Beigabe von Chia-Samen schön sämig werden. Chia, das sind die winzigen Samenkörnchen der Amaranthpflanzen aus Südamerika. Amaranth ist ein wundervolles Getreide ohne Gluten. Die winzigen Körnchen bergen eine Fülle von Nähr- und Vitalstoffen und schmecken angenehm nussig. Für unseren Verzehr bauen wir eine reich tragende und schmückende Sorte an. Die Pflanzen, können mannshoch werden, und sehen bezaubernd aus mit ihrem roten federbuschartigen Samenstand, der im Herbst abgeschnitten und getrocknet wird. Danach werden die Samen ausgeschüttelt. Wir hatten die Amaranthpflanzen im vorigen Jahr mit hohen Sonnenblumen kombiniert, was ein sehr schönes Pflanzenbild ergab, dessen Anblick wir lange genießen wollten. Wir kamen gar nicht mehr dazu, die Samenstände zu ernten. Sie wurden im Herbst draußen trocken, und der Wind verteilte die leichten Samen über einen großen Teil des Gemüselandes. Amaranth ist ein Spätkeimer. Er kommt erst Anfang Juni so richtig in Fahrt. Dummerweise hatten wir das Land schon weitgehend bestellt und jetzt haben wir die Bescherung. Es zeigte sich ein Rasen von Sämlingen zwischen den aufgehenden Gemüsepflanzen. Was für ein Glück, dass wir uns noch gut bücken können!.

Es gibt wenige Pflanzen, die solche farbstarken Blüten hervorbringen wie die Zinnien. Sie strahlen Heiterkeit aus und haben wohl das Temperament aus ihrer Heimat Mittel- und Südamerika mitgebracht. Die alte Bauerngartenpflanze kommt in allen Farben außer Blau vor. Die Menge an Züchtungen ist sehr groß. Da gibt es Zwergzinnien, die kaum 25 Zentimeter hoch werden und für Balkone und Schalen gedacht sind, gefüllte, ungefüllte und solche mit gestreiften Blütenblättern, dann noch die kaktusblütigen Riesenzinnien. Zinnien lassen sich im Mai an Ort und Stelle aussäen und leicht weiterkultivieren: entweder an der Aussaatstelle verziehen oder verpflanzen. Die meisten Sorten blühen von Juli bis Oktober. Die Pflanzen sind pflegeleicht, stellen keine Ansprüche an den Boden und lieben volle Sonne. Optimal ist steiniger und lehmiger Boden. Sie füllen Lücken zwischen Stauden und vertragen sich gut mit Gräsern.

Warum Gartenbesitzer keine Farbtherapie benötigen Auf feuriges Rot sollten Sie nicht verzichten

Farben haben starke Wirkung, auch auf die menschliche Psyche. Gärtner brauchen aber eigentlich keine Farbtherapie, meint unsere Garten-Autorin sie holen sie sich mit den vielen Farben der Jahreszeiten selbst in den Garten.

Der Farbdesigner Jean-Gabriel Causse hat in seinem Buch Die unglaubliche Kraft der Farben″ neueste Studien aus Neurowissenschaft und Psychologie zusammengetragen und stellt die These auf, dass Farben unser Empfinden mehr beeinflussen, als allgemein bekannt ist. So soll zum Beispiel die Betrachtung der Farbe Rot das Kurzzeitgedächtnis verbessern.

Wir Gartenfreunde holen uns die Farbtherapie wohl eher unbewusst selbst in unsere Gärten. Die Farbe Rot spielt dabei eine besonders anregende Rolle. Vielleicht ist das der Grund, dass im Frühsommer das feurige Rot des Türkenmohns Gartenbesucher besonders anzieht.

Staudengärtnereien bieten den Staudenmohn in reizvollen Rot- und Rosatönen an. Auch weiße Mohnblüten sind im Angebot, sie haben aber nicht dieselbe magische Anziehungskraft wie die abgebildete rote Sorte, obwohl die weißen Schalenblüten auch großen Charme haben und sich gut in einem weiß-silbernen Beet ausnehmen.

Ein kleiner Nachteil von Mohn ist, dass die Pflanzen kurz nach der Blüte komplett einziehen, Im Herbst bilden sie dann ein neues Blattbüschel. So sollte gegen leere Stellen in den Beeten vorgesorgt werden, etwa mit Einjährigen wie Rudbeckien, oder Zinnien.

Gute Rabatten-Partner für Mohn sind weiße Lupinen, Bartiris, Perovskie oder Zier-Gräser. Wer mehrere Sorten von Papaver orientale besitzt, kann selber züchten, indem er Samen reifen lässt und aussät. Bis zur Blüte muss er dann Geduld aufbringen. Man darf aber auf schöne Überraschungen gefasst sein.

Clematis-Pflanzen können herrlich heranwachsen und großartige Blütenwolken bilden. Es kann aber auch passieren, dass sie über Nacht gänzlich in sich zusammenfallen. Dann hat die Clematiswelke aus heiterem Himmel zugeschlagen.

Es ist, als ob jemand die Pflanze kurz über dem Boden abgeschnitten hätte. Früher nahm man an, unzureichende Bewässerung und mangelhafter Ernährungszustand seien die Ursache oder eine mangelhafte Verwachsung an der Veredlungsstelle.

Heute weiß man, dass Pilze in die Leitungsbahnen eindringen und diese verstopfen. Wassermangel führt dann zum plötzlichen Tod. Dabei wird beobachtet, dass großblumige Hybriden stärker befallen werden. Auch kranke, alte oder sehr junge Pflanzen sind gefährdeter als Pflanzen im besten Wachstum. Wichtig ist die Wahl des richtigen Standortes, optimale Bodenvorbereitung und sachgerechter Schnitt.

Die befallenen Triebe erholen sich nicht wieder. Die Pflanze selbst geht aber nicht immer ein. Die befallenen Triebe werden bis auf die Befallsstelle zurückgeschnitten, selbst wenn diese unter der Bodenoberfläche liegt.

Wurde die Clematis tief genug gepflanzt, kann sie sich aus schlafenden Augen regenerieren. Das gelingt vor allem bei den aus Stecklingen vermehrten Pflanzen, die also auf eigenen Wurzeln stehen. Befallene Triebe und Blätter müssen sorgfältig entsorgt werden.

Auch die abgebildete Clematis hatte die Clematiswelke. Sie brauchte drei Vegetationszeiten, um sich zu regenerieren. In diesem Jahr war sie plötzlich mit einigen Blüten wieder da.

Fachleute empfehlen, alle gefährdeten Clematis im Herbst und zum Austrieb im Frühjahr mit Fungiziden zu behandeln und besonderes Augenmerk auf den unteren Bereich zu richten. Dazu möge sich jeder selbst eine Meinung bilden. Andere Erkrankungen und Schädlinge treten im Hausgarten so selten auf, dass chemische Bekämpfung nicht notwendig erscheint.

Mit dem Blau der Großen Ochsenzunge kommt auch der blaueste Rittersporn nicht mit. Vermutlich kennen alle die blauen Blütchen, der wilden kleinen Ochsenzunge, die an sandigen, trockenen Wegrändern wächst.

Die Große Ochsenzunge (Anchusa italica, syn. Anchusa azurea) mit ihren dunkelgrünen, borstigen Blättern und enzianblauen Blüten ist eine Bereicherung in der sonnigen Staudenrabatte. Aus ihrer italienischen Heimat hat sie Toleranz gegen Sommertrockenheit mitgebracht.

Deshalb steht sie gut in Stein- und Kiesgärten oder vor Mauern. Oft sind nasse Winter der Grund für die ihnen nachgesagte Kurzlebigkeit. Überhaupt vertragen die Pflanzen nasse Standorte gar nicht.

Richard Hansen und Friedrich Stahl erwähnen in ihrem lesenswerten Buch Die Stauden und ihre Lebensbereiche″, dass die Pflanzen länger überleben, wenn der Kopf der Pfahlwurzel kurz unter der Erde abgestochen wird, damit sich dort rechtzeitig für das nächste Jahr neue Triebknospen bilden. Wenn es trotzdem Opfer gibt, lassen sich die Pflanzen leicht aus Samen ziehen.

Deshalb ist es ratsam, Samen zu ernten. Die Pflanzen sind langlebige Schnittblumen. Im Staudenbeet lassen sie sich wunderbar kombinieren mit Sommerblühern, wie Mohn, Scharfgarbe, Helenium oder auch Rosen.

Das grüne Heupferd ist eine der größten heimischen Heuschrecken. Das tag- und nachtaktive Tier macht sich richtig nützlich im Garten, in dem es seine tierische Beute in Form von Fliegen, Raupen und Blattläusen beobachtet und jagt. Das vier Zentimeter große Insekt hat lange Fühler, kräftige Sprungbeine und lange Flügel und ist sehr mobil bei der Jagd. Die Hörorgane liegen in den Vorderbeinen. Die Heuschrecke frisst auch Pflanzliches, bevorzugt aber tierisches Eiweiß.

Ab Juli lässt sich das vier Zentimeter lange Heupferd im Garten sehen und hören. Das laute Zirpen der Männchen ist weithin zu hören. Es wird durch das Aneinanderreiben der Flügel erzeugt.

Zur Fortpflanzung legt das Weibchen bis zu 200 Eier in feuchte Erde. Die Entwicklung der Eier kann sich bis zu zwei Jahren hinziehen. Im Frühjahr schlüpfen die Larven. Sie durchlaufen bis zur Reifehäutung sieben Entwicklungsstufen.

Bildtexte:
Farbexplosion im Beet.

Die Blütezeit des Staudenmohns im Frühsommer ist ein Höhepunkt im Gartenjahr.

Ein bisschen rätselhaft ist die Sache mit der Clematiswelke schon. Auch diese Pflanze war davon befallen.

Leider etwas selten in Staudenrabatten zu sehen ist das überwältigende Blau der Großen Ochsenzunge.

Nicht nzr schön. sondern auch nützlich: Grüne Heupferde leben in Hecken und Büschen.

Fotos:
Ingrid Beucke-Adler

Türkischer Mohn: Ausdauernde Gartenstaude mit positiven Eigenschaften

Türkischer Mohn, Papaver orientale, mag einen sonnig-warmen Standort. Der Boden sollte durchlässig und nährstoffreich sein. Der Türkische Mohn ist auch unter den Namen Morgenländischer Mohn, Orientalischer Mohn, Garten-Mohn, Stauden-Mohn und Feuer-Mohn bekannt. Türkischer Mohn benötigt nur wenig Platz. Etwa drei Pflanzen pro Quadratmeter sind ausreichend. Die zwittrigen Blüten werden durch Insekten bestäubt, oder sie bestäuben sich selbst. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Aus den kugel- bis eiförmigen zwei bis drei Zentimeter langen Porenkapseln entweichen aus Öffnungen, die unter dem Deckel liegen, die Samen, wenn die Pflanze im Wind schwankt. Die Samen reifen im Juli bis August. Die Ausbreitung geschieht über den Wind (Anemochorie). Zu den vielen positiven Eigenschaften als prächtige winterharte Gartenstaude gesellt sich die Eigenschaft, dass Türkischer Mohn eine wertvolle Bienenweide im Garten ist. Sie wird von Schmetterlingen äußerst gern besucht, meistens jedoch sind Bienen die Hauptgäste der leuchtend feuerroten Pracht im Hausgarten.
Autor:
Ingrid Beucke-Adler


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