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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Mittelstand klagt über Bürokratie und Abgabenlast
Zwischenüberschrift:
Talkrunde in der Osnabrücker KME Academy
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Klagen auf hohem Niveau oder Anlass zu berechtigter Sorge? Über die aktuelle Situation des deutschen Mittelstandes und ihr Verhältnis zur Politik diskutierten jetzt Kenner der Materie. Zum Talk in die Osnabrücker KME Academy eingeladen hatten die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit sowie die liberale Rudolf-von-Bennigsen-Stiftung.

Für einen emotionalen Auftakt sorgte der Osnabrücker FDP-Vorsitzende Moritz Gallenkamp. Der Rechtsanwalt stellte die Gleichung auf: Je weniger sich die Politik in die Wirtschaft einmischt, desto besser läuft es für Wohlstand und Jobs. Beispiele für zu viel Gängelung der Unternehmen verortete er im Bürokratiemonster Mindestlohnverordnung″ und bei der Arbeitszeitgesetzgebung. Wissen die Politiker eigentlich, was sie tun?″, fragte Gallenkamp und antwortete gleich selbst: Politiker handeln oft realitätsfremd.

Pauschale Politikerschelte wollte die Runde, in der auch Gallenkamp Platz nahm, aber nicht gelten lassen. Moderator Christian Schaudwet, Wirtschaftsredakteur der Neuen Osnabrücker Zeitung″, fragte angesichts blendender ökonomischer und in den Straßen auch sichtbarer Wohlstandsindikatoren: Klagt der Mittelstand nicht auf hohem Niveau?

Der Mittelstand ist nicht die Klagemauer der Wirtschaft″, befand Michael Woltering (Bundesverband mittelständische Wirtschaft). Derzeit seien die Auftragsbücher voll. Allerdings litten die kleinen und mittleren Unternehmen unter extremer Steuer- und Abgabenlast und befänden sich angesichts von internationalem Konkurrenzdruck in einer schwierigen Selbstbehauptungssituation.

Sorgen bereitet Unternehmern wie Bernd Dälken der schleppende Breitbandausbau. Der Architekt berichtete von extra montierten Richtfunkantennen, um in seiner Firma Datenübertragungen zu beschleunigen. Anfragen an Politik und Netzbetreiber seien fruchtlos geblieben, weshalb seine Firma nun selbst für ein schnelleres Internet sorge. Wir haben durchgerechnet, dass sich das in anderthalb Jahren amortisiert.″

Moderator Schaudwet fragte an, ob die zunehmende Automatisierung nicht auch den Fachkräftemangel auszugleichen vermöge. Doch die Runde wollte eher das Bildungssystem und mentale gesellschaftliche Blockaden für fehlenden beruflichen Nachwuchs verantwortlich machen. Die Umgestaltung der Studiengänge zu Bachelor- und Masterabschlüssen habe zu einer schlechteren Ausbildung geführt, konstatierte etwa Architekt Dälken.

Statt Gründergeist beispielsweise durch Kapitalbeteiligungen zu fördern und nichtakademische Jobs aufzuwerten, beherrsche das Mantra Öffentlicher Dienst″ das starre berufliche Sicherheitsdenken vieler, benannte Woltering eine Blockade mittelständischer Entwicklung. Er brachte auch wieder die aus seiner Sicht überbordenden Bestimmungen ins Spiel, die Betriebe bei ihrer Arbeit behinderten. Die Kreativität der Bürokratie bei der Belästigung der Unternehmer kennt keine Grenzen.″

Bildtext:
Wie geht es den kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland? Das fragten und beantworteten Michael Woltering, Moritz Gallenkamp, Christian Schaudwet und Bernd Dälken in der Osnabrücker KME Academy.

Foto:
Thomas Osterfeld
Autor:
steb


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