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1.
Erscheinungsdatum:
15.06.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Vorurteile immer noch in den Köpfen
Zwischenüberschrift:
Alexanderschüler illustrieren Geschichte und Situation der Sinti
Artikel:
Originaltext:
„
Lustig
ist
das
Zigeunerleben″
–
unter
diesem
Titel
fand
jetzt
eine
Veranstaltung
des
Vereins
Maro
Dromm
Sui
Generis
an
der
Universität
Osnabrück
statt.
Sie
zeigte,
dass
das
Leben
der
Sinti
bis
heute
durch
Vorurteile
und
Ausgrenzung
geprägt
ist.
Osnabrück
/
Wallenhorst.
Die
historische
Zeitreise
auf
Einladung
des
Asta
ging
zurück
bis
ins
Mittelalter.
Mario
Franz
als
Vorsitzender
des
Vereins
zum
Erhalt
der
Kultur
und
Sprache
der
Sinti
in
Deutschland
erläuterte,
wie
seitdem
das
„
Feindbild″
des
Zigeuners
als
„
innerer
Unruhestifter″
und
„
Gegenstück
zum
braven
Bauern″
konstruiert
und
verfestigt
wurde.
Ohne
staatlichen
Schutz
dienten
die
als
„
vogelfrei″
erklärten
Sinti
von
jeher
als
„
perfekter
Sündenbock″.
Mit
dem
Aufruf
„
Die
Jagd
ist
eröffnet″
begann
dann
auch
der
erste
von
drei
den
Vortrag
begleitenden
Schauspielakten,
mit
denen
sieben
Schüler
der
Antirassismus-
AG
der
Alexanderschule
Wallenhorst
erstmals
in
einer
neuen,
jungen
Besetzung
das
Schicksal
der
Sinti
illustrierten.
Die
wortgewaltigen
Einlagen
von
Rapper
Einfach
Sam
dienten
dabei
als
realistischer
Gegenpol
zum
titelgebenden,
verklärenden
deutschen
Volkslied
„
Lustig
ist
das
Zigeunerleben″.
Denn
das
Leben
der
derzeit
rund
150
000
deutschen
Sinti
und
deren
Vorfahren
war
und
ist
alles
andere
als
lustig.
Auch
heute
noch
würden
die
sogenannten
Zigeuner
als
„
Asoziale
und
Kriminelle
am
Rande
der
Gesellschaft″
abgestempelt,
bemerkte
Siegfried
Franz
als
Geschäftsführer
des
niedersächsischen
Landesverbandes
der
Sinti.
Dem
Klischee
des
ihnen
angedichteten
Wandertriebs
setzte
er
entgegen,
dass
das
„
böse
und
verhasste
fahrende
Volk″
der
Sinti
im
Verlauf
der
Geschichte
stets
vertrieben
worden
sei
–
bis
hin
zu
seiner
versuchten
Vernichtung
im
Nationalsozialismus.
Im
zweiten
Akt
des
Schauspiels
wurden
wissenschaftliche
Dokumente
illustriert,
die
belegen,
dass
auch
im
Nachkriegsdeutschland
noch
bis
in
die
Achtzigerjahre
hinein
Anthropologen
Sinti
als
Forschungsobjekte
betrachteten,
denen
ein
„
Wandergen″
innewohnt.
Selbsternannte
„
Zigeunerexperten″
trugen
als
von
der
Justiz
angehörte
und
von
der
Politik
akzeptierte
Gutachter
das
rassistische
Gedankengut
des
Nationalsozialismus
weiter,
das
Sinti
als
kriminelle
„
Untermenschen″
abstempelte.
Dass
entsprechende
Vorurteile
auch
in
der
Gegenwart
noch
in
den
Köpfen
herumgeistern,
brachte
schließlich
der
von
den
Wallenhorster
Schülern
selbst
geschriebene
dritte
und
letzte
Akt
auf
den
Punkt.
Er
zeigt
eine
Szene,
in
der
die
Tochter
eines
gutbürgerlichen
Hauses
einen
Sinto
als
ihren
neuen
Freund
vorstellt
und
damit
bei
ihren
Eltern
auf
massive
Ablehnung
stößt.
Noch
„
weit
entfernt″
sei
man
von
der
Anerkennung
und
Gleichbehandlung
von
Minderheiten,
bemerkte
am
Ende
der
niedersächsische
CDU-
Landtagsabgeordnete
und
Europapolitiker
Clemens
Lammerskitten
aus
Wallenhorst,
der
selbst
die
Alexanderschule
besucht
hat,
die
sich
seit
2010
auch
ganz
offiziell
Schule
ohne
Rassismus
und
mit
Courage
nennen
darf,
wie
Schulleiter
Arne
Willms
betonte.
Ein
Themenportal
zu
Bildungsthemen
finden
Sie
im
Internet
auf
www.noz.de/
bildung
Bildtext:
Gar
nicht
so
lustig
war
und
ist
das
Leben
der
Sinti,
das
Wallenhorster
Hauptschüler
an
der
Universität
Osnabrück
szenisch
darstellten.
Foto:
Egmont
Seiler
Autor:
Matthias Liedtke