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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Jugendliche trotzen den Spannungen
Zwischenüberschrift:
Schwierige Zeiten für die Freundschaft zwischen Osnabrück und Çanakkale
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Während die Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland auf höchster politischer Ebene nicht gerade zu Freudestürmen Anlass geben, zeigen Schüler aus Çanakkale und Osnabrück, dass es auch anders geht. Gänzlich unberührt bleiben Schüleraustausche durch die Spannungen aber nicht.

Osnabrück. Gerade jetzt ist es wichtig, die Verbindung zwischen unseren Städten nicht abreißen zu lassen″, sagte Bürgermeisterin Birgit Strangmann (Grüne) bei einem offiziellen Begrüßungstermin im Rathaus zu 25 Schülern der Ismail-Kaymak-Schule aus Çanakkale.

Für Strangmann sind die Jugendlichen quasi Multiplikatoren: Die Schüler erzählen zu Hause und im Freundeskreis von ihren Erlebnissen und Begegnungen. Daher ist es so wichtig, dass wir ihnen hier in Freundschaft begegnen.″

Gemeinsam mit drei Begleitern sind die Schüler auf Einladung der Hauptschule Innenstadt für knapp eine Woche in Osnabrück. Parallel dazu sind aktuell auch 25 Siebtklässler der Privatschule Çanakkale Koleji zu Besuch in der Friedensstadt. Die Schule hält seit einigen Jahren engen Kontakt zum Graf-Stauffenberg-Gymnasium.

Für Hans Kaes ist der Austausch mit der Ismail-Kaymak-Schule schon der sechste. Auch für ihn ist es wichtig, vor dem Hintergrund der politischen Verwerfungen jetzt nicht die Flinte ins Korn zu werfen. Wir müssen die Beziehungen weiter pflegen″, sagt der Leiter der Hauptschule Innenstadt.

Bei aller Begeisterung für den Austausch hat jedoch auch Kaes bemerkt, dass die große Politik Einfluss auf die kleinen Dinge haben kann. Die innenpolitische Lage in der Türkei hat sich gewandelt. Das mussten wir schon an mehreren kleinen Stellen erkennen.″ Beispielsweise habe ein mitreisender Vater bei einem der zurückliegenden Austausche Schwierigkeiten bei der Ausreise bekommen. Umso wichtiger sei es, die gegenseitigen Besuche jetzt nicht abreißen zu lassen.

Selma Cambaz Özdemir begleitet die Reisen der Kaymak-Schule nach Osnabrück schon seit mehreren Jahren. Die Deutschlehrerein ist in Neuenkirchen bei Rheine aufgewachsen und später in die Türkei übergesiedelt. Auch sie hat einen innenpolitischen Wandel beobachtet, wenngleich die Auswirkungen in Çanakkale selber bisher überschaubar seien. Ihr ist es wichtig, dass ihre Schüler schöne Erinnerungen aus Deutschland mit nach Hause nehmen. Davon erzählen sie dann ja auch zu Hause und bei ihren Freunden.″

Zuletzt verursachten die innertürkischen Entwicklungen einen kleinen Traditionsbruch: Çanakkales sozialdemokratischem Bürgermeister Ülgür Gökhan wurde die Ausreise verwehrt, als er zur Osnabrücker Maiwoche fliegen wollte. Eigentlich reisen traditionell stets zu Beginn der Maiwoche Delegationen aus Osnabrücks Partnerstädten an. Statt seiner leitete der stellvertretende Bürgermeister Hüsein Koc die Gruppe aus der türkischen Partnerstadt. Beide Politiker sind Mitglieder der sozialdemokratischen Partei CHP, die in Opposition zur Erdogan-Partei AKP steht. Am Rande der Gespräche sei gesagt worden, dass die Bürgermeister der großen Städte der Türkei unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit nicht das Land verlassen dürften, sagte seinerzeit Stadtsprecher Sven Jürgensen unserer Redaktion auf Nachfrage.

Unbeirrt davon wird es schon in naher Zukunft einen Gegenbesuch geben: Zum traditionellen Troja-Fest vom 9. bis 13. August reist eine Osnabrücker Delegation nach Çanakkale, wie Gerhard Meyering vom Presseamt der Stadt auf Nachfrage mitteilt. Unklar sei jedoch noch die personelle Zusammensetzung.

Die Partnerschaften mit Derby, Angers, Çanakkale & Co lesen Sie mehr auf noz.de

Bildtext:
Sude, Pínar und Simal aus Çanakkale machen auf dem Marktplatz ein Selfie. Wenig später werden sie im Friedenssaal empfangen.

Foto:
Michael Gründel
Autor:
Sebastian Philipp


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