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1.
Erscheinungsdatum:
13.06.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schinkel ist bunt – und hat ein Imageproblem
Zwischenüberschrift:
Ein Rundgang durch den Stadtteil, der „Soziale Stadt″ werden soll
Artikel:
Originaltext:
Der
Stadtteil
Schinkel
hat
ein
schlechtes
Image,
doch
viele
Osnabrücker
kennen
ihn
gar
nicht.
Dabei
ist
Schinkel
mehr
als
Bremer
Brücke
und
Buersche
Straße
–
viel
mehr.
Ein
Rundgang
durch
einen
bunten
Stadtteil,
der
mit
dem
Förderprogramm
„
Soziale
Stadt″
aufgewertet
werden
soll.
Osnabrück.
„
Kommen
Sie
mit
dem
Fahrrad″,
sagt
Carsten
Friderici,
„
das
Gebiet
ist
groß.″
Wir
treffen
uns
mit
ihm
und
dem
anderen
Vorsitzenden
des
Bürgervereins
Schinkel,
Heinrich
Grofer,
an
der
Ecke
Buersche
Straße/
Schinkelstraße,
kurz
hinter
der
Bahnunterführung.
Die
Luft
ist
schlecht,
der
Verkehr
dröhnend
laut,
die
Häuser
haben
ihre
guten
Zeiten
lange
hinter
sich
–
wenn
sie
überhaupt
jemals
gute
hatten.
„
Das
ist
unser
Tor
zu
Schinkel″,
sagt
Friderici.
Er
sagt
es
nicht
entschuldigend.
Es
ist
nun
mal
Fakt,
dass
die
meisten
Osnabrücker
auf
dem
Weg
der
Unterführung
nach
Schinkel
kommen
–
und
direkt
durchfahren,
ohne
einen
Blick
in
die
Seitenstraßen
zu
wagen.
Dabei
ist
kaum
ein
Osnabrücker
Stadtteil
so
vielseitig.
Und
wer
kantige,
aber
herzliche
Menschen
sucht,
wird
hier
fündig.
In
oder
im
Schinkel?
Bevor
wir
uns
in
die
Tiefen
des
Stadtteils
begeben,
zwei
wichtige
Glaubensfragen:
Heißt
es
nun
in
Schinkel
oder
im
Schinkel?
„
In
Schinkel″,
meint
Friderici.
Er
ist
hier
aufgewachsen
und
zur
Schule
gegangen,
sein
Urgroßvater
war
einer
der
ersten
Arbeiter
im
Stahlwerk.
Auch
Heinrich
Grofer
zog
die
Arbeit
nach
Osnabrück.
Vor
55
Jahren
heuerte
er
bei
Klöckner
an.
Seitdem
ist
er
...
Schinkeler
oder
Schinkelaner?
„
Schinkeler″,
sagt
Friderici.
Wer
andere
Stadtteil-
Bewohner
fragt,
hat
große
Chancen,
auch
die
Antwort
„
Schinkelaner″
zu
hören.
Ganz
einig
sind
sie
sich
da
nicht,
aber
wie
sollte
es
in
einem
bunten
Stadtteil
auch
anders
sein?
Stahlwerk
und
Eisenbahn:
Sie
haben
Schinkel
geprägt.
Sowohl
als
Arbeitgeber
als
auch
städtebaulich.
Typisch
für
den
Stadtteil
ist
neben
den
Bahnunterführungen
die
Schinkelkurve
–
die
Bahnschienen,
die
in
nördlicher
Kurve
von
West
nach
Ost
den
Stadtteil
durchschneiden
und
neben
der
Mindener
Straße
eine
weitere
Barriere
bilden.
Analysiert
hat
das
neben
allen
anderen
Stärken
und
Schwächen
des
Stadtteils
ein
Bremer
Ingenieurbüro.
Mit
einem
130-
seitigen
Konzept
hat
Osnabrück
jetzt
die
Aufnahme
Schinkels
in
das
Bund-
Länder-
Förderprogramm
„
Soziale
Stadt″
beantragt.
Knapp
über
89
Hektar
groß
ist
das
geplante
Sanierungsgebiet,
in
das
15
Millionen
Euro
fließen
sollen
–
sofern
das
Land
Niedersachsen
der
Aufnahme
zustimmt.
Mit
dem
Bescheid
rechnet
die
Stadt
im
Frühjahr
2018.
Grünes
Idyll
Wenige
Meter
nur
radeln
wir
hinein
in
die
Venloer
Straße
–
und
in
eine
andere
Welt:
hier
ein
schmuckes
saniertes
Haus,
dort,
am
Ende
der
Seitenstraße,
ein
kleines
Auenwäldchen.
Durch
die
Rotenburger
Straße
geht
es
vorbei
an
noch
mehr
sanierten
Gebäuden
und
der
Diakonischen
Altenhilfe
„
Haus
Schinkel″
in
den
Hasepark
–
nicht
das
Gewerbegebiet,
sondern
die
Grünfläche,
durch
die
die
Hase
fließt.
„
Hier
kann
man
die
Seele
baumeln
lassen″,
sagt
Friderici.
Viel
mehr
öffentlich
zugängliche
Grünflächen
hat
Schinkel
nicht,
auch
das
ein
Ergebnis
der
Untersuchung
für
die
„
Soziale
Stadt″.
Schinkel
war
immer
bäuerlich
geprägt,
erläutern
Friderici
und
Grofer.
Mit
dem
Ergebnis,
dass
sich
hinter
den
Häusern
ellenlange
Gartenstreifen
befinden.
Dort
pflanzten
die
Schinkeler
früher
ihr
Gemüse
an
und
hielten
ihre
Nutztiere.
So
verbergen
sich
in
vielen
Hinterhöfen
wahre
Grünoasen,
zu
denen
allerdings
nur
die
Bewohner
Zugang
haben.
Öde
Asphaltfläche
Wir
radeln
zum
VfL-
Stadion,
und
von
dort
aus
die
Ebertallee
entlang
in
Richtung
Pauluskirche.
Dass
hier
etwas
geschehen
muss,
erschließt
sich
auf
den
ersten
Blick.
Vier
alte
Bänke
stehen
unter
Lindenbäumen,
das
war′s.
Friderici
träumt
stattdessen
von
einer
kleinen
Flaniermeile
mit
Blick
auf
die
Kirche.
Der
Pastor-
Karwehl-
Platz
rechts
der
Ebertallee
ist
außerhalb
der
Marktzeiten
am
Mittwoch
eine
öde
Asphaltfläche.
Da
geht
mehr.
In
Schinkel
sind
Wohnungen
noch
bezahlbar,
doch
vielen
Mehrfamilienhäusern
sieht
man
an,
dass
sie
saniert
werden
müssten.
Bauliche
Schmuckstücke
fallen
ebenso
ins
Auge
wie
Häuser,
die
Friderici
als
„
reine
Katastrophe″
bezeichnet.
Typisch
für
den
Stadtteil
ist,
dass
sich
das
Bild
an
jeder
Straßenecke
ändert:
hier
triste
Wohnblöcke,
dort
Reihenhäuser
mit
sorgsam
bepflanzten
Vorgärtchen.
Es
ist
in
jeder
Hinsicht
ein
bunter
Stadtteil.
„
Die
Leute,
die
in
Schinkel
leben,
leben
hier
gern″,
sagt
Friderici.
Der
Ur-
Schinkeler
will
trotzdem
nichts
beschönigen:
„
Es
ist
so,
dass
wir
hier
ein
Problem
haben.″
Die
Hälfte
der
Kinder
in
Schinkel
lebt
unter
der
Armutsgrenze,
in
manchen
Wohnblöcken
schätzt
Friderici
den
Anteil
auf
90
Prozent.
Viele
Wohnungen
haben
zwar
Balkone,
nur
wenige
aber
auch
Blumenkästen.
„
Das
ist
eine
Frage
des
Geldes
und
auch
der
Herkunft″,
sagt
Friderici.
Der
Ausländeranteil
im
Stadtteil
ist
hoch,
die
Zahl
derjenigen,
die
auf
staatliche
Hilfe
angewiesen
sind,
ebenfalls.
Mit
der
„
Sozialen
Stadt″
geht
neben
baulichen
Verbesserungen
immer
auch
ein
Quartiermanagement
einher,
und
das
ist
für
Friderici
das
Wichtigste.
Er
möchte
nicht,
dass
sich
Parallelgesellschaften
einzelner
Nationalitäten
bilden.
„
In
Teilen
des
Stadtteils
haben
wir
das
schon″,
sagt
Friderici.
„
Wir
sind
bunt,
wir
wollen
auch
bunt
sein″,
sagt
er.
„
Aber
es
fehlt
uns
die
Klammer.″
Also
das,
was
die
Menschen
mit
völlig
unterschiedlichem
Hintergrund
zusammenhält.
Früher
war
es
die
gemeinsame
Arbeit
im
Stahlwerk.
„
Das
fehlt
jetzt″,
so
Friderici.
Mehr
Bilder
auf
noz.de
/
os
Bildtexte:
Das
Tor
zu
Schinkel,
die
Bahnunterführung
an
der
Buerschen
Straße,
ist
laut
und
nicht
gerade
einladend.
Einer
von
wenigen
Balkonen
mit
Blumenkästen.
Abseits
der
Hauptstraßen
bietet
sich
ein
ganz
anderes
Bild.
Carsten
Friderici
ist
Ur-
Schinkeler.
Er
liebt
seinen
Stadtteil,
sagt
aber
auch:
„
Es
ist
so,
dass
wir
hier
ein
Problem
haben.″
Kaum
Blumenkästen
auf
den
Balkonen,
dafür
aber
Satellitenschüsseln:
So
sieht
es
in
vielen
Wohnblöcken
in
Schinkel
aus.
Aber
auch
das
ist
Schinkel:
schmucke
neue
Reihenhäuser.
An
Einkaufsmöglichkeiten
mangelt
es
nicht,
doch
es
gibt
kaum
Restaurants.
Die
Hauptverkehrswege
aus
der
Stadt
und
in
die
Stadt
prägen
Schinkel.
Die
Wohnblöcke
entstanden
in
den
1950er-
und
60er-
Jahren
für
die
Arbeiter
im
Stadtteil.
Früher
oder
später
gelangt
man
immer
wieder
auf
die
Buersche
Straße.
Die
Ebertallee
könnte
mit
Mitteln
aus
dem
Förderprogramm
„
Soziale
Stadt″
aufgewertet
werden.
Die
Schinkelkurve
durchschneidet
den
Stadtteil.
Das
VfL-
Stadion
gehört
zu
Schinkel.
Fotos:
Jörn
Martens
Autor:
Sandra Dorn