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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Mehr Raum für Radler
Zwischenüberschrift:
Über neuen Radverkehrsplan wird erst nach der Sommerpause abgestimmt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Das Radfahren in Osnabrück soll sicherer werden. Dieses Ziel ist zwar Konsens in der Politik, nicht jedoch der Weg, den die Planer im neuen Radverkehrsplan einschlagen: Überlegungen, den Verkehrsraum generell zugunsten der Radfahrer neu aufzuteilen, stoßen bei CDU und BOB auf Vorbehalte.

Die meisten Fahrradunfälle passieren in der Innenstadt, vor allem auf dem Wallring. Darauf wies die Verkehrsplanerin Melissa Latzel vom Ingenieurbüro SHP aus Hannover in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt hin. Sie arbeitet am Entwurf für den Radverkehrsplan, mit dem die Stadt das Ziel verfolgt, den Anteil der mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege bis 2030 von 20 auf 30 Prozent zu erhöhen.

Latzel schlägt vor, dass die Stadt als Selbstverpflichtung einen Planungsstandard beschließt, nach dem Radfahrstreifen an Fahrbahnen zwei Meter breit abmarkiert werden sollen plus Markierung. Als besonders sicher werden nach ihren Worten protected bike lines″ empfunden, baulich abgesicherte Radstreifen, die mit einem weiteren Hochbord von der Autospur getrennt werden. Solche Fahrradspuren sind aus Kopenhagen und den Niederlanden bekannt.

Vor dem Ausschuss reklamierte sie den Anspruch, dass es Radlern vergönnt sein soll, nebeneinander zu fahren. Der Platz auf den Fahrradstreifen müsse aber schon deshalb ausreichend bemessen sein, weil dort auch Fahrradanhänger für Kinder oder Lastenräder bewegt würden.

Zu den weiteren Verbesserungen, die im Radverkehrsplan aufgeführt werden, gehören sogenannte Velorouten, auf denen Radler möglichst abseits der Autostraßen sicher in die Stadtteile gelangen können. Mehr Fahrradparkplätze, Bike+ Ride-Angebote, Leihräder (auch für Lastentransporte) und ein konsequenter Winterdienst sollen dazu beitragen, dass mehr Menschen auf den Sattel steigen. Im Katalog für den Ausschuss findet sich zugleich der Hinweis auf eine gute finanzielle Ausstattung durch dem Verkehrsanteil angemessene Umschichtung im Haushalt für Verkehrsanlagen″.

Steffen Grüner vom Bund Osnabrücker Bürger (BOB), wandte sich gegen eine Umverteilung des Verkehrsraums zugunsten der Radler. Angesichts der vielen Pendler in Osnabrück verbiete sich ein solches Vorhaben. Ein sichtlich genervter Stadtbaurat Frank Otte entgegnete, der motorisierte Individualverkehr müsse zurückgeschraubt werden, wenn die Stadt den Menschen mehr Lebenraum bieten wolle. Es gehe nicht darum, dass jeder auf sein Auto verzichtet″, aber es bestehe Veränderungsbedarf, mehr Freiräume zu schaffen.

Aus der CDU-Fraktion gab es Bedenken, der Verwaltung einen Blankoscheck für die Umsetzung des Radverkehrsplans auszustellen. Katharina Pötter forderte Bedenkzeit und schlug vor, das Konzept erst nach der Sommerpause am 5. August zu beschließen. Verkehrsplanerin Heike Stumberg wies auf die Formulierung hin, dass es sich lediglich um eine planerische Grundlage″ handle und dass jede Einzelmaßnahme ohnehin vom Ausschuss gebilligt werden müsse.

Nach kurzer Diskussion einigten sich die Fraktionen aber darauf, erst nach den Sommerferien über den Radverkehrsplan abzustimmen. Ein einstimmiges Votum gab es aber für die Prioritäten der nächsten drei bis fünf Jahre. Dazu gehören Verbesserungen am Wallring und die Ausweisung von Velorouten in die Stadtteile. Auch der Zwei-Meter-Standard für künftige Radspuren fand den Segen der Politiker. Zudem wird die Planerin Ulla Bauer zur Radverkehrsbeauftragten der Stadt ernannt.
Autor:
rll


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