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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Bewerber wollen keine Karriere machen
Zwischenüberschrift:
Prioritätenwandel in der Arbeitswelt macht Stadt zu schaffen – Hoher Frauenanteil
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Steigende Fluktuation, weniger Bewerbungen und Probleme bei der Stellenbesetzung: Karin Detert, Personalchefin der Stadt Osnabrück, hat im Organisations, Personal- und Gleichstellungsausschuss einen kompakten Überblick über den Wandel in der Arbeitswelt gegeben. Der Faktor Personal wird immer wichtiger″, sagte sie.

Unter dem Titel Arbeitswelt im Wandel″ wollte Detert zunächst die Ausschussmitglieder für eine andere Personalpolitik sensibilisieren. Schon jetzt biete die Stadt sehr flexible Arbeitszeiten an. Angesichts geänderter Werteorientierung bei der jungen Mitarbeitergeneration ab Jahrgang 1980 müsse dies noch ausgebaut werden.

Die Bereitschaft, eigene Interessen für die Arbeit zurückzustellen, lasse erkennbar nach. Junge Bewerber hätten weniger die weitere Karriere im Blick als vielmehr die Sinnhaftigkeit der Arbeit, flexible Arbeitszeiten und die Erfüllung privater Lebensziele.

Auch die Digitalisierung der Arbeitswelt werde unterschiedlich beurteilt. Während die Jüngeren die Digitalisierung einforderten und zum Teil einen zu langsameren Fortschritt bemängelten, bereite manchen Älteren die grundlegende Veränderung Angst, den neuen Anforderungen nicht schnell genug gewachsen zu sein.

Der demografische Wandel ist inzwischen kein Zukunftsszenario mehr, sondern allgegenwärtig″, sagte Detert weiter: Das Durchschnittsalter der Beschäftigten in der Stadtverwaltung liegt bei 46, 5 Jahren. In den nächsten fünf Jahren scheiden mindestens 18 erfahrene Führungskräfte und 79 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus dem Mittelbau der Stadtverwaltung aus.″ Um altersbedingte Abgänge aufzufangen, sei die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht worden. Mehr Lehrgänge sollten die Qualifizierung des vorhandenen Personals sichern.

Gemeinden werben ab

Hinzu komme eine steigende Fluktuation. Früher lag sie bei unter einem Prozent″, erläuterte die Personalchefin. Inzwischen würden die umliegenden Gemeinden, die zum Teil auch gar nicht selber ausbildeten, immer öfter Fachkräfte abwerben. Der Fachkräftemangel treffe die Stadt in erster Linie in den technischen Berufen, etwa bei der Suche nach Ingenieuren. Außerdem gebe es immer weniger geeignete Bewerber für die Ausbildung in den technisch-handwerklichen Berufen.

Der Anteil der weiblichen Beschäftigten liegt laut Detert derzeit bei 64 Prozent und steigt kontinuierlich an. Als Beispiel führte sie an, dass von den derzeit 49 Auszubildenden 40 weiblich sind. Für ein ausgewogeneres Geschlechterverhältnis bemühe sich die Stadt nicht nur bei Erziehern gezielt um männliche Bewerber.

Der hohe Frauenanteil sei auch ein Grund für die extrem flexibel gestalteten Arbeitszeiten. Es ist ja immer noch die Regel, dass Frauen bei der Familiengründung länger pausieren und anschließend Teilzeit arbeiten″, sagte Detert. Sie erlebe aber auch immer häufiger, dass Frauen nach der Familienphase auch nicht mehr voll einsteigen wollten, sondern nur noch 30 oder 32 Stunden.

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, der rasanten technischen Veränderungen und des Wertewandels bei den Beschäftigten muss dem Personalthema hohe Aufmerksamkeit zukommen″, betonte Detert und kündigte für den Herbst Vorschläge zum weiteren Vorgehen an.

Wir brauchen höchste Priorität für das Personal″, sagte Ratsfrau Eva-Maria Westermann (CDU). Ihr Parteikollege Christian Münzer regte an, externe Berater hinzuzuziehen.

Auf die Frage, welche Anstrengungen die Stadt schon mache, um Personal zu suchen, verwies Detert auf die vor Kurzem gestartete Kampagne Ich bin bei der Stadt″. Mit der Kampagne wolle die Stadt ihre Marke als Arbeitgeberin stärken. Auf Fotos und in kleinen Filmen sagen städtische Mitarbeiter Ich bin bei der Stadt″ und warum. Weitere Informationen unter www.bei-der-stadt.de.

Bildtext:
Das Team der Arbeitgebermarke bei der Präsentation Anfang Mai (von links): Karin Detert, Moderator Marco Hörmeyer, Sandra Fromme, Ines Döge, Hülliye Zengin, Elke Kölpin, Katharina Spreckelmeyer und Kathrin Bohn.

Foto:
Christa Henke/ Stadt Osnabrück
Autor:
S.


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