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1.
Erscheinungsdatum:
12.06.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schlagartig änderte sich das Leben
Zwischenüberschrift:
Erinnerungen einer Schoah-Überlebenden: Autobiografie der Cousine des Osnabrücker Künstlers Felix Nussbaum vorgestellt
Artikel:
Originaltext:
OsnaBrück.
„
Meine
Oma
hat
ein
Gedächtnis
wie
ein
Computer″,
sagt
Dalia
Kazakh-
Moses
voller
Bewunderung,
wenn
sie
über
Auguste
Moses-
Nussbaum
spricht.
Ihre
Großmutter,
Gustel
genannt,
ist
93
Jahre
alt
und
eine
Cousine
des
Osnabrücker
Malers
Felix
Nussbaum,
der
in
Auschwitz
ermordet
wurde.
Sie
selbst
hat
den
Holocaust
überlebt
und
ihre
Erinnerungen
über
die
Verfolgung
durch
die
Nationalsozialisten
und
die
Schicksale
ihrer
nächsten
Verwandten
in
einem
Buch
festgehalten.
„
Gustel
weiß
heute
noch,
wo
im
Osnabrücker
Elternhaus
von
Felix
welche
Bilder
gehangen
haben″,
sagt
Dalias
Vater
Ehud
Moses-
Nussbaum.
In
Vertretung
für
die
alte
Dame,
die
bei
Tel
Aviv
lebt,
ist
jetzt
eine
Delegation
mit
neun
Mitgliedern
der
Familie
Nussbaum
aus
drei
Generationen
nach
Osnabrück
gereist,
um
das
Buch
„
Reise
mit
zwei
Koffern″
vorzustellen.
Gekrönt
wurde
der
Besuch
der
Familienmitglieder
in
der
Geburtsstadt
des
Künstlers
mit
einer
öffentlichen
Lesung
im
Rahmen
der
Osnabrücker
Campus
Nacht.
Die
Aula
des
Schlosses
ist
gut
besucht,
als
die
Schauspielerin
Nina
Hoger
beginnt,
aus
dem
Buch
vorzulesen.
Lebhaft
sind
die
Schilderungen
der
Kindheit
in
Emden,
der
Besuche
bei
den
„
reichen
Verwandten″
in
Osnabrück.
„
Mein
Vater
fühlte
sich
als
echter
Deutscher,
er
glaubte
nicht,
dass
man
ihm
etwas
antun
könnte″,
zitiert
Hoger.
Schlagartig
änderte
sich
das
Leben
der
Juden
in
Norddeutschland,
als
die
Nazis
die
Macht
übernahmen.
Zum
Ende
des
Krieges
musste
sich
die
junge
Frau,
deren
Angehörige
fast
alle
in
Konzentrationslagern
ermordet
wurden,
im
niederländischen
Roermond
wochenlang
in
einem
Erdloch
verstecken.
„
Es
ist
in
Israel
zu
einer
Tradition
geworden,
dass
Überlebende
der
Schoah
ihre
Geschichte
aufschreiben,
um
sie
den
Nachkommen
zu
überliefern″,
sagt
Jürgen
Kaumkötter
vom
Zentrum
für
verfolgte
Künste
in
Solingen,
Mitherausgeber
des
Buches.
Im
Rahmen
seiner
Nussbaum-
Forschungen
hatte
er
Auguste
Moses-
Nussbaum
um
ein
Interview
gebeten.
Als
sie
sagte,
das
könne
er
doch
alles
in
ihrem
Buch
nachlesen,
wurde
der
Kunsthistoriker
hellhörig.
Gideon
und
Ehud,
ihre
Söhne,
hatten
sie
stetig
gedrängt,
ihre
Lebenserinnerungen
aufzuschreiben.
Zu
ihrem
90.
Geburtstag
schenkten
sie
ihr
den
Druck
des
Buches:
auf
Hebräisch.
Zusammen
mit
dem
Historiker
Christoph
Rass
vom
Institut
für
Migrationsforschung
und
Interkulturelle
Studien
der
Universität
Osnabrück
(IMIS)
beschloss
er,
die
Lebenserinnerungen
auf
Deutsch
zu
veröffentlichen.
„
Das
Buch
ist
außergewöhnlich,
weil
es
nicht
nur
die
Zeit
bis
zum
Kriegsende
behandelt,
sondern
vor
allem
auch
die
Suche
nach
den
Bildern
ihres
Cousins,
die
jetzt
im
Osnabrücker
Felix-
Nussbaum-
Haus
ausgestellt
werden″,
betont
Rass.
Ergriffen
bedankten
sich
Ehud
und
Gideon
Moses-
Nussbaum,
die
zuvor
die
Schauplätze
in
Osnabrück
besucht
hatten,
an
denen
die
Familie
des
Künstlers
gelebt
und
gearbeitet
hatte,
nach
der
Lesung
bei
allen
Beteiligten
des
Buchprojekts
und
zitierten
die
Worte
Felix
Nussbaums:
„
Wenn
ich
untergehe,
lasst
meine
Bilder
nicht
sterben
. . .″
„
Reise
mit
zwei
Koffern″.
Lebenserinnerungen
von
Auguste
Moses-
Nussbaum.
Hrsg.
Jürgen
Kaumkötter
und
Christoph
Rass.
Übersetzung
Ruth
Achlama.
Wallstein
Verlag,
Göttingen.
19,
90
Euro.
Bildtext:
In
Osnabrück:
die
Söhne
von
Auguste
Moses-
Nussbaum,
Gideon
und
Ehud
(Mitte)
,
eingerahmt
von
den
„
Reise
mit
zwei
Koffern″-
Herausgebern
Jürgen
Kaumkötter
(links)
und
Christoph
Rass.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Tom Bullmann