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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Parkhaus bald in der Gewinnzone?
 
Parkhaus Lotter Straße: Ende der Verluste?
Zwischenüberschrift:
Unternehmen Muuuh Group will Dauerparkplätze mieten
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Ein Mietvertrag zwischen Muuuh Group und Parkhausbetreiber OPG soll für schwarze Zahlen beim verlustreichen Parkhaus Lotter Straße sorgen. Aus der Idee, die Garage auch als Fahrradstation zu nutzen, wird nichts.

Das 2, 2 Millionen Euro teure Parkhaus Lotter Straße im Osnabrücker Westen schreibt seit seiner Eröffnung Verluste. Ein Mietvertrag zwischen Muuuh Group und Betreiber OPG soll es nun richten. Aus der Idee, die Garage auch als Fahrradstation zu nutzen, wird dagegen nichts.

Osnabrück. Seit der Inbetriebnahme vor vier Jahren ist das Parkhaus Lotter Straße (170 Stellplätze) nur halb voll. Die städtische Osnabrücker Parkstätten-Betriebsgesellschaft OPG hat es bisher nicht geschafft, die 2, 2 Millionen Euro teure Investition rentabel zu machen.

Jetzt keimt Hoffnung auf: Das Osnabrücker Unternehmen Muuuh Group will ab 2018 Dauerparkplätze mieten und damit die Auslastung auf über 80 Prozent steigern. Auch ein neuerdings im Parkhaus stationiertes Stadtteilauto wird gut angenommen. Als kaum umsetzbar entpuppen sich dagegen weitere Verbesserungsvorschläge, die der Rat in den vergangenen Monaten prüfen ließ.

Stadtteilauto erfolgreich

Vom Vertrag mit der Osnabrücker Muuuh-Group einer 2016 gegründeten Beratungsagentur für digitales Kundenmanagement, die demnächst in die alte Hagedornsche Fabrik an der Lotter Straße ziehen will verspricht sich OPG-Geschäftsführer Wigand Maethner eine deutliche Verbesserung der Einnahmen. Muuuh-Group-Gründer Jens Bormann will um die 60 Stellplätze mieten.

Laut OPG liegt die Zahl der Dauerparker aktuell bei knapp 80″ unwesentlich mehr als im Oktober 2016, als die OPG 76 Dauerparker zählte. Mit dem neuen Großkunden sollen es künftig 140 sein. Das entspricht einer Auslastung von 82 Prozent.

Als Erfolg verbucht die Betriebsgesellschaft auch das Stadtteilauto, das die Stadtwerke seit Februar im Parkhaus Lotter Straße verleihen. Der Stellplatz sei von Anfang an häufig genutzt worden, wie die Stadtwerke mitteilten. Bis April seien 138 Fahrten von 45 unterschiedlichen Nutzern gezählt worden. Ein Stadtteilauto rechne sich bei etwa 20 bis 25 Nutzern mit 30 bis 40 Fahrten je Monat. Wir verzeichnen hier eine so hohe Auslastung, dass wir über ein weiteres Fahrzeug dort nachdenken″, sagt Sprecherin Kathrin Witte.

Volker Hänsler, Fachdienstleiter für Finanzen und Controlling der Stadt und Mit-Geschäftsführer der OPG, geht wegen der aktuell verstärkten Nachfrage″ nach Dauerstellplätzen davon aus, auch das Parkhaus Lotter Straße zukünftig wirtschaftlich betreiben zu können″. Das Parkhaus hat Anfangsverluste″, sagt er.

Wie hoch die Verluste bis heute sind, will Hänsler allerdings nicht sagen und verweist dabei auf wettbewerbliche Gründe″ und Betriebsinterna″, die nicht offengelegt würden. Die Verluste seien aber von Anfang an eingeplant gewesen. Und auch normal, schließlich brauche ein Parkhaus drei bis fünf Jahre, ehe es gut laufe, so Hänsler. Der Überschuss von 2 049 000 Euro vor Steuern, den die OPG 2016 mit ihren zehn Osnabrücker Parkhäusern machte, spreche aber für ein insgesamt gutes Wirtschaften des Unternehmens.

OPG-Chef Maethner gibt zu bedenken: Das Parkhaus Lotter Straße ist das einzige Osnabrücker Parkhaus im Besitz der OPG, das außerhalb des Innenstadtkerns liegt. Es hat keine 1-a-Lage.″ Dennoch wollten es Stadt und Stadtwerke dort im neuen Mittewest″-Viertel gebaut sehen. Im August 2011 kaufte die OPG das Parkhaus dann der Hochtief Projektentwicklung ab.

Die OPG habe ihre Parkhäuser zum einen aus wirtschaftlichem Interesse, zum anderen aus einer gesamtstädtischen Perspektive″ gebaut, wie Hänsler angibt. Beim Parkhaus Lotter Straße hätten städtebauliche Erwägungen eine maßgebliche Rolle gespielt.

Hätte das Verlustgeschäft durch eine bessere Planung der Stellplätze verhindert werden können? Nein, meint der OPG-Geschäftsführer, die Größe sei angemessen. Und fügt hinzu: Das Parkhaus ist im Schwerpunkt eine Quartiersgarage.″

Derzeit prüfe die OPG auch verschiedene Maßnahmen, um die Bekanntheit der Garage zu steigern. Was kommen solle, wenngleich erst im Herbst, sei eine klare Hinweisbeschilderung für das Parkhaus, das bisher viele Autofahrer trotz seiner fünf Geschosse übersehen hätten.

Zu einem Fahrradverleih oder einer Pedelec-Station, wie es im Dezember im Rat die CDU/ BOB-Gruppe angedacht hat, kommt es vermutlich nicht. Das lasse die bauliche Struktur nicht zu, stellt Volker Hänsler fest. Eine ebenerdige Zufahrt für Fahrräder fehle. Teure Rampen müssten gebaut werden.

Park-&- Ride, also eine Ticketkombination aus Parkhaus und Bus, sei zwar eine Option. Jedoch könnte der Abstand des Parkhauses zur Innenstadt dafür zu gering sein, mutmaßt Maethner. Denn die Kombi lohne sich vor allem da, wo Parkhäuser im Außenstadtbereich lägen. Auch gebe es derzeit keine Überlegungen zur Anpassung der Standardtarife. Grundsätzlich schließe die OPG Rabatte nicht aus.

Alles zur Vorgeschichte des Parkhauses lesen Sie auf noz.de/ os

Bildtext:
Das Parkhaus an der Lotter Straße/ Am Kirchenkamp wird fast nur von Dauerparkern genutzt und ist derzeit zu rund 52 Prozent ausgelastet. Ob die Garage ab 2018 in die Gewinnzone kommt?

Foto:
Jörn Martens

Kommentar

Sorgenkind

Der Blick auf die Bilanz der OPG zeigt: Wirtschaftlich läuft es gut mit den Osnabrücker Parkhäusern. Das städtische Unternehmen konnte seinen Gewinn in den letzten Jahren kontinuierlich steigern, von 1, 8 Millionen Euro vor Steuern im Jahr 2015 auf rund 2 Millionen Euro vor Steuern in 2016. Mit dem Eigenkapital erwirtschafte die OPG eine Rendite von 12 Prozent. Der Erfolg wird nur getrübt von der Sorgengarage Lotter Straße, die sich in den vier Jahren ihres Bestehens weniger als Gelddruckmaschine denn als Geldverbrennungsmaschine entpuppt hat. Das Beispiel des Verlustparkhauses, dessen Bau eine politische Entscheidung war, zeigt wieder einmal, dass politische Wünsche und wirtschaftliche Ziele oft nicht zueinanderpassen. Jetzt liegt es an der OPG, das Sorgenkind nach der überaus großzügig bemessenen Anlaufphase″ (die sicherlich auch der städtischen Beteiligung geschuldet ist) in die Gewinnzone zu bringen. Die Chancen sind mit der höher prognostizierten Auslastung auf jeden Fall gestiegen.
Autor:
cls
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