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1.
Erscheinungsdatum:
07.06.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ein Modell, das Klarheit schafft
Zwischenüberschrift:
Solidarische Landwirtschaft
Artikel:
Originaltext:
Rhede/
Bramsche.
Regionalität
bei
Lebensmitteln
ist
derzeit
schwer
beliebt
beim
Verbraucher.
Wenn
er
diese
Monat
für
Monat
ab
Hof
bezieht
und
dafür
einen
fixen
Betrag
zahlt,
nennt
sich
das
solidarische
Landwirtschaft.
Sie
produziert
für
ihre
Mitglieder.
Rund
140
Betriebe
mit
diesem
Modell
gibt
es
laut
dem
gleichnamigen
Netzwerk
aktuell
in
Deutschland.
Der
Landwirt
produziert,
der
Verbraucher
holt
ab:
Die
solidarische
Landwirtschaft
–
kurz
Solawi
–
lässt
die
Großen
raus
aus
dem
Spiel
und
nimmt
keinen
Umweg
über
Vertriebsfirmen.
Gegessen
wird,
was
vom
Feld
kommt
oder
sich
von
Tieren
produzieren
lässt.
Wer
mitmacht,
finanziert
die
gesamte
Landwirtschaft
und
nicht
das
einzelne
Lebensmittel.
So
beschreibt
es
das
Netzwerk
„
Solidarische
Landwirtschaft″
auf
seiner
Webseite.
Damit
tragen
die
Mitglieder
einer
Solawi
gemeinsam
das
Risiko
und
auch
die
Früchte.
Ein
Modell,
das
Klarheit
schafft:
Der
Verbraucher
weiß,
wo
die
Ware
herkommt.
Der
Produzent
weiß,
wo
sie
hingeht.
Frisch
an
den
Start
gegangen
mit
diesem
Modell
ist
der
Hof
Emsauen
in
Rhede
im
nördlichen
Emsland.
Der
Familienbetrieb
ist
2005
in
Sachen
Fleisch
und
Milch
auf
Bioqualität
umgestiegen.
„
Betriebe,
die
biologisch
arbeiten,
denken
in
anderen
Wirtschaftsideen″,
sagt
Katharina
Heimrath,
die
den
Hof
gemeinsam
mit
ihrem
Mann
Kristian
Lampen
führt.
Die
Gründung
einer
Solawi
ist
damit
eine
Fortsetzung
dieser
Denkweise.
Die
erste
Lieferung
ist
Anfang
Mai
an
die
Nutzer
gegangen:
500
Gramm
Joghurt,
250
Gramm
Quark
und
Frischkäse,
ein
Liter
Milch
und
fünf
Würstchen.
Das
ist
die
Wochenration
für
ein
Mitglied.
Frischfleisch
gebe
es
in
größeren
Mengen
immer
dann,
wenn
gerade
ein
Tier
geschlachtet
worden
sei,
erklärt
Lampen.
Nutzer
müssen
die
Möglichkeit
zum
Einfrieren
haben.
Was
die
aktuell
44
Mitglieder
freitags
abholen,
kostet
sie
60
Euro
im
Monat,
die
vegetarische
Variante
40.
14
Produkte
im
Angebot
Heimrath
kümmert
sich,
seit
der
Hof
eine
Solawi
ist,
zusätzlich
um
den
Gemüseanbau.
Salat,
Kohlrabi,
Zucchini,
Spinat,
Kartoffeln
–
um
die
14
Produkte
hat
sie
auf
der
Liste.
„
Da
können
wir
nicht
sagen,
was
da
kommt.″
Für
sie
ist
es
ein
Versuch,
wie
sie
sagt.
Und
der
bedeutet
jetzt
Mehrarbeit,
ebenso
wie
die
Milchverarbeitung,
für
die
nun
eine
zusätzliche
Arbeitskraft
eingestellt
wurde.
Auch
die
Verteilung
der
Ware
und
das
Kontakthalten
zu
den
Mitgliedern
sind
ein
zusätzlicher
Aufwand,
der
sich
allerdings
lohnt.
„
Es
ist
ein
anders
Gefühl,
mit
der
Gemeinschaft
in
Kontakt
zu
sein″,
sagt
Kristian.
Die
Emotion
stimmt,
die
Erfahrung
fehlt
noch.
„
Wir
müssen
gemeinsam
lernen
dieses
Jahr.″
So
geht
der
größte
Teil
der
Milch
wie
gehabt
an
eine
Bio-
Molkerei.
Noch.
Dass
das
Modell
funktionieren
kann
und
vor
allem
zukunftsfähig
ist,
zeigt
das
Beispiel
des
Hofs
Pente
in
Bramsche.
Wäre
er
keine
Solawi
geworden,
würde
es
ihn
schon
nicht
mehr
geben,
sagt
Betriebsleiter
Tobias
Hartkemeyer.
Bei
der
Gründung
sei
der
Hof
der
zwölfte
in
Deutschland
gewesen.
Gerade
ist
die
Solawi
ins
siebte
Jahr
gestartet.
280
Mitglieder
unterstützen
die
Landwirtschaft
mit
ihren
Beiträgen
und
demnächst
wohl
auch
mit
Eigentum.
Kürzlich
hat
der
Hof
eine
Stiftung
gegründet,
die
auch
eigenes
Land
anschaffen
will.
„
Ich
hätte
nicht
gedacht,
dass
das
so
gut
läuft″,
so
Hartkemeyer,
zu
dessen
Hof
Freitag
für
Freitag
viele
unterschiedliche
Menschen
kommen,
um
ihre
Ware
abzuholen.
„
Es
ist
hier
ein
Begegnungsraum″,
sagt
er
über
seinen
Hof,
auf
dem
15
Menschen
arbeiten,
auch
im
hofeigenen
Kindergarten
und
der
Krippe.
Trotzdem:
Der
Sog
der
Supermärkte
bleibt.
„
Die
Masse
geht
in
den
Einzelhandel″,
sagt
Sabine
Hoppe,
die
bei
der
Landwirtschaftskammer
Niedersachsen
am
Hauptsitz
in
Oldenburg
für
Direktvermarktung
und
Bauernhofgastronomie
zuständig
ist.
Die
Versorgung
sei
einfacher,
die
Wege
kürzer.
Dabei
gebe
es
einen
Trend
zum
regionalen
und
auch
saisonalen
Konsum.
Die
Bereitschaft,
dafür
auch
mehr
zu
zahlen
und
gleichzeitig
beispielsweise
auf
Erdbeeren
an
Weihnachten
zu
verzichten,
sei
nicht
allzu
groß
– „
nicht
ganz
sauber
im
Denken″,
meint
Hoppe.
Wegen
kleinerer
Chargen,
höherer
Produktionskosten
und,
weil
die
Betriebe
häufig
eher
klein
sind
und
mitunter
handwerklich
arbeiten,
bewegen
sich
Lebensmittel
aus
der
Region
und
der
Saison
in
einer
anderen
Preisliga,
erklärt
sie.
1700
Direktvermarkter
Beim
Trend
mitmischen
will
insbesondere
Edeka,
aber
auch
Rewe
beispielsweise,
um
sich
von
Discountern
wie
Lidl
oder
Aldi
absetzen
zu
können,
sagt
Hoppe.
Demnach
beliefern
Direktvermarkter,
also
Betriebe,
die
ihre
Ware
unmittelbar
an
den
Kunden
abgeben,
zunehmend
Supermärkte
in
einem
Umkreis
von
100
Kilometern.
Hoppe:
„
Je
weiter
ich
vom
Markt
entfernt
bin,
desto
mehr
muss
ich
mir
überlegen,
wie
ich
zum
Verbraucher
komme.″
Landwirte
fahren
daher
oft
mehrgleisig
und
betreiben
neben
der
herkömmlichen
Landwirtschaft
etwa
eine
Milchtankstelle,
einen
Hofladen,
Selbstpflücke,
Bauernmärkte
oder
Warenautomaten,
die
–
wie
auch
die
Milchtanke
–
reizvolle
Öffnungszeiten
haben,
immerwährende
nämlich.
Rund
1700
Direktvermarkter
gebe
es
in
Niedersachsen,
gibt
Hoppe
an.
Ähnlich
verhält
es
sich
mit
dem
Konzept
„
Marktschwärmer″,
von
dem
Hoppe
berichtet.
„
Die
Idee
kommt
aus
Frankreich″
und
ist
international
unter
dem
Namen
„
Food
assembly″
bekannt.
In
einer
sogenannten
Schwärmerei
werden
Produkte
von
Landwirten
aus
der
Region
gesammelt
und
an
einem
bestimmten
Termin
in
der
Woche
verkauft.
Dort
treffen
sich
Produzenten
und
Konsumenten.
Eine
feste
Abnahmemenge
gibt
es
nicht.
Man
bekommt,
was
man
bestellt.
79
Schwärmereien
mit
mehr
als
20
000
Nutzern
gibt
es
in
Deutschland.
Die
Zahlen
beruhen
auf
Angaben
der
Webseite
www.marktschwaermer.de,
hinter
der
die
Equanum
GmbH,
eine
Tochter
der
französischen
Equanum
SAS,
steckt.
Teils
sind
sie
die
Schwärmereien
noch
im
Aufbau,
teils
bereits
aktiv
wie
etwa
in
Osnabrück,
München
oder
Berlin.
840
dagegen
sind
es
in
Frankreich.
Und
1440
in
Europa,
denen
es
um
nicht
weniger
als
einen
Umbruch
geht:
„
Unterstütze
die
Agrarwende
hin
zu
mehr
Regionalität
und
Fairness
in
der
Landwirtschaft″,
heißt
es.
Bildtexte:
Dass
das
Modell
der
solidarischen
Landwirtschaft
funktionieren
kann
und
vor
allem
zukunftsfähig
ist,
zeigt
das
Beispiel
des
Hofs
Pente
in
Bramsche.
Frisch
an
den
Start
gegangen
mit
dem
Modell
der
solidarischen
Landwirtschaft
ist
der
Hof
Emsauen
von
Kristian
Lampen
und
Katharina
Heimrath.
Fotos:
Jörn
Martens,
Maike
Plaggenborg
Autor:
Maike Plaggenborg