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1.
Erscheinungsdatum:
03.06.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Geeinte Gemeinde, geteiltes Land
Zwischenüberschrift:
Koreanische Hana-Gemeinde gibt heute Konzert
Artikel:
Originaltext:
Die
koreanisch-
evangelische
Hana-
Gemeinde
gibt
es
seit
19
Jahren
in
Osnabrück.
Mit
einem
Benefizkonzert
wollen
die
Christen
aus
Südkorea
jetzt
Spenden
für
Flüchtlinge
aus
Nordkorea
sammeln.
Eine
geeinte
Gemeinde
über
ihr
geteiltes
Land.
Osnabrück.
„
Hana″
ist
koreanisch
und
bedeutet
„
eins″
und
„
zusammen″.
Gleich
zwei
Bedeutungen,
die
man
mit
vielem
verbindet,
aber
nicht
mit
Korea,
dem
gespaltenen
Land
mit
Diktatur
im
Norden
und
Demokratie
im
Süden.
„
Einen
besseren
Namen
hätten
wir
für
unsere
Gemeinde
gar
nicht
finden
können″,
sagt
Ji-
Seong
Yoo,
Gründungsmitglied
der
Hana-
Gemeinde,
und
erklärt
es:
„
Wir
glauben
alle
zusammen
an
einen
Gott.″
Vor
19
Jahren,
als
einige
Südkoreaner
für
die
Arbeit
bei
Karmann
oder
das
Studium
nach
Osnabrück
kamen,
gründeten
sie
hier
ihre
eigene
Gemeinde
–
um
Gottesdienst
in
koreanischer
Sprache
und
mit
viel
Instrumentalmusik
zu
feiern
und
sich
so
im
fremden
Europa
heimisch
zu
fühlen.
„
Nach
dem
Gottesdienst
wird
gequatscht
und
gegessen″,
sagt
Yoo
über
die
inzwischen
30-
köpfige
Gruppe.
Auch
Heimat
geht
durch
den
Magen.
Vor
der
Gründung
der
eigenen
Gemeinde
hätten
sie
sich
jede
Woche
zusammen
ins
Auto
gequetscht
und
seien
zur
koreanischen
Gemeinde
nach
Münster
gefahren,
erinnert
sich
der
49-
jährige
Yoo.
„
Irgendwann
dachten
wir:
Warum
müssen
eigentlich
so
viele
Leute
nach
Münster
fahren?
Kann
nicht
besser
ein
Pastor
nach
Osnabrück
kommen?
″
Und
tatsächlich.
Ein
koreanischer
Theologiestudent
erklärte
sich
bereit,
mit
der
Runde
einmal
die
Woche
Gottesdienst
zu
feiern.
Was
im
heimischen
Wohnzimmer
des
Kirchenvorstands
begann,
landete
wenig
später
durch
die
Unterstützung
von
Pastor
Werner
Normann
in
der
Melanchthonkirche.
Nach
der
Entwidmung
der
Kirche
2015
zog
die
Hana-
Gemeinde
ins
Gemeindehaus
um.
„
Es
ist
sehr
ergreifend,
wenn
sie
musizieren
und
Gottesdienst
feiern″,
weiß
Pastorin
Julia
Telscher-
Bultmann
aus
ihrer
Zeit
in
der
Melanchthonkirche,
in
der
sie
oft
gelauscht
hat.
Einmal
im
Jahr
feiern
sie
gemeinsam
Gottesdienst.
Ein
Glaube,
zwei
Welten?
In
Westeuropa
hat
Nordkorea
oft
nur
ein
Gesicht.
Das
von
Machthaber
Kim
Jong
Un,
der
nach
außen
mit
der
Atomrakete
droht
und
im
Inneren
seine
Bevölkerung
unterdrückt.
,,
Die
Menschen
in
Nordkorea
haben
sehr
schwierige
Lebensbedingungen″,
sagt
Yoo
und
meint
Armut,
Hunger
und
Versklavung.
Er
selbst
kommt
wie
alle
Mitglieder
der
Osnabrücker
Hana-
Gemeinde
aus
Südkorea.
„
Wir
wollen
unterdrückten
Menschen
aus
Nordkorea
helfen″,
betont
er.
Die
Flucht
sei
gefährlich,
das
anschließende
Leben,
zum
Beispiel
in
China,
oft
nicht
leichter.
Statt
der
neuen
Freiheit
warte
auf
Flüchtlinge
oft
Menschenhandel.
So
scharf
Korea
auch
getrennt
ist,
in
den
Köpfen
bleiben
Verbindungen
von
Süd
nach
Nord
und
umgekehrt.
Wer
auf
die
Frage
nach
der
eigenen
Herkunft
mit
„
Korea″
antwortet,
hat
die
Hoffnung
auf
Wiedervereinigung
noch
nicht
aufgegeben.
Seun
Hoom
Oh,
Pastor
der
Hana-
Gemeinde,
ist
vor
zwei
Jahren
von
der
Shinbanbo-
Centre-
Gemeinde
aus
Seoul
nach
Osnabrück
gekommen.
Aus
Südkorea.
Sein
Vater
ist
in
Nordkorea
geboren.
1953,
im
Jahr
des
Waffenstillstands
nach
dem
Koreanischen
Krieg,
dem
Jahr,
als
die
Teilung
besiegelt
wurde,
floh
er
mit
seiner
Frau
in
den
Süden,
wo
später
Seun
Hoom
Oh
geboren
wurde.
„
Cousinen
meines
Vaters
leben
noch
in
Nordkorea″,
berichtet
der
Pastor.
„
Meinen
Vater
beschäftigt
das
sein
Leben
lang.″
Ein
Wiedersehen
ist
derzeit
unmöglich.
Endstation:
Sehnsucht.
Die
Hana-
Gemeinde
hat
überlegt,
wie
sie
die
Menschen
im
Norden
unterstützen
kann.
Das
Benefizkonzert
für
„
Liberty
in
North
Korea″
ist
ihre
Antwort.
80
Prozent
der
Mitglieder
der
koreanischen
Gemeinde
sind
Musiker.
Während
die
einen
noch
einmal
im
Kirchenschiff
der
Lutherkirche
ihre
Notenblätter
durchgehen,
sitzen
die
anderen
schon
am
Flügel.
Es
ist
keine
Garagenband,
sondern
studierte
Profis.
Jae
Seung
Lee
steht
normalerweise
als
Opernsänger
beim
Theater
Osnabrück
auf
der
Bühne,
Yoo
selbst
ist
Bariton,
Jihun
Lim
studiert
Jazzgitarre
an
der
Hochschule
Osnabrück
und
will
nach
dem
Klassik-
Part
beim
Konzert
mit
seinem
Jihun
Standards
Quartett
aufmischen.
Es
ist
der
klangvolle
Versuch,
ihrer
Solidarität
Gehör
zu
verschaffen.
Das
Benefizkonzert
der
koreanisch-
evangelischen
Hana-
Gemeinde
beginnt
heute
um
19
Uhr
in
der
Lutherkirche
an
der
Iburger
Straße
71.
Weitere
Fotos
auf
www.noz.de
Bildtext:
Hilfe
für
nordkoreanische
Flüchtlingskinder:
Mitglieder
der
koreanisch-
evangelischen
Hana-
Gemeinde
geben
heute
in
der
Lutherkirche
ein
Benefizkonzert.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Anne Spielmeyer