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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Neumarktsperrung: Wut am Wall
Zwischenüberschrift:
Empörung im Bürgerforum auch über B-68-Idee
Artikel:
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Originaltext:
Der Neumarkt vor der Sperrung: Wall-Anwohner sehen sich als Leidtragende und stellen im Bürgerforum ihre Sicht dar.

Osnabrück. Sie haben es vorausgesehen und wiederholt in Bürgerforen auf ihre Situation aufmerksam gemacht. Und nun ist es geschehen: Bewohner des Walls sehen sich als Leidtragende einer Ratsentscheidung. Deshalb formulierte es Ursula Unland vom Johannistorwall so: Hier geht es um unsere Straße! Denn: Unbestreitbar ist, dass Wallanwohnern durch eine Verkehrsverlagerung vom Neumarkt auf den Wall zu den bereits überhöhten Schadstoffwerten bewusst und grob fahrlässig weitere, zusätzliche gesundheitliche Schädigungen zugefügt werden. Das ist nicht hinnehmbar.″ Die engagierte Bürgerin fordert: Solange es keine Entlastungsstraße West und keinen Lückenschluss zwischen der A 33 und der A 1 gebe, muss der Verkehr weiterhin über den Neumarkt rollen″. Dort wohne kaum jemand, aber die vielen Anwohner des Walls müssten den Schadstoffmüll″ ertragen. Wenn die Ratsmitglieder am Wall wohnen würden, hätten sie anders entschieden.″

Steffen Grüner vom Bund Osnabrücker Bürger (BOB) stimmte Ursula Unland zu und kritisierte, die Entscheidung des Rates sei zugunsten einer Center-Heuschrecke″ gefallen. Was die Befürchtungen der Anwohner angeht, meinte Susanne Hambürger dos Reis (SPD), ein Verkehrsinfarkt″ liege bereits seit langer Zeit vor. Es komme darauf an, Bypässe″ zu schaffen. Sie plädierte dafür, dass Politiker gemeinsam mit Bürgern nach Lösungen suchen.

Beinahe hätten Politiker die Ratsdiskussion vom Vorabend fortgesetzt, doch dies verhinderte die Leiterin dieses Bürgerforums: Bürgermeisterin Birgit Strangmann ermahnte die Politiker, sich zurückzunehmen, denn immerhin handele es sich hier um ein Forum für die Bürger.

Unabhängig davon erläutert die Verwaltung den städtebaulichen Masterplan für die Innenstadt für die kommenden 15 bis 20 Jahre. Seit Monaten beschäftigen sich Planungsbüros aus Hannover und Berlin mit der Gestaltung der Stadt. Lars Bielefeld vom Fachbereich Städtebau kündigte an, dass die Öffentlichkeit einbezogen wird. Daraufhin kritisierte ein Anwohner, die Politiker hätten zu früh über die Zukunft des Neumarktes bestimmt. Seiner Meinung nach hätten sie zunächst die Ergebnisse des Masterplans abwarten sollen, statt den Neumarkt isoliert zu sehen.

Eine Bundesstraße auf neuen Wegen? Dass Stadtbaurat Frank Otte kürzlich geäußert hat, er halte es für denkbar, die B 68 auf die andere Seite des Walls zu verlegen, empört Anwohner unter anderem Marius Meinert: Die Route führe dann über andere Todeskreuzungen: Zwischen dem Petersburger Wall und dem Berliner Platz komme es bereits jetzt täglich zu gefährlichen Situationen. Für die B 68 auf dem westlichen Wall habe die Stadt viel Geld für eine Entschärfung ausgegeben, die auf dem Ostteil erst noch notwendig werden würde″. Und mit Seitenhieb auf die Entscheidung für die Neumarktschließung: Weshalb wird das Argument der geringeren Anzahl von Anwohnern von der Stadt bei dem einen Thema abgelehnt und bei dem anderen selbst als Argument vorgebracht?

Der Stadtbaurat war im Bürgerforum nicht anwesend, aber sein städtischer Vorstandskollege Thomas Fillep: Der Kämmerer versicherte, das Thema sei im Vorstand noch gar nicht besprochen worden. Die Idee für diese Art der B-68-Verlegung sei in keiner Weise spruchreif″. Gleichwohl teilte die Verwaltung mit: Die Verlegung der B 68 im Stadtgebiet wird derzeit geprüft.″ Die Anwohner bleiben skeptisch.
Autor:
Jann Weber


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