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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Räume für alle Sinne
Zwischenüberschrift:
Was den Staudengarten der Hochschule in Haste so besonders macht
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Der Staudengarten der Hochschule Osnabrück ist ein Idyll für Insider. Besucher können sich dort, auf dem Campusgelände in Haste, nicht nur Inspiration für den heimischen Garten holen, sondern sich auch inmitten der Grün-Oase eine kurze Auszeit gönnen.

Osnabrück. Was hat die Staude bloß, dass Gartenfans die Pflanzen sogar auf Börsen handeln? Per Definition ist die Staude eine öfters blühende krautartige Pflanze. Besonders sexy klingt das nicht. Was ist es dann, was sie so beliebt macht?

Wenn einer diese Frage beantworten kann, dann Professor Doktor Jürgen Bouillon von der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur der Hochschule Osnabrück. Etwa 1200 Staudenarten und - sorten wachsen auf dem knapp einen Hektar großen Gelände des Staudengartens, dessen Zentrum ein klarer Teich mit plätscherndem Brunnen bildet. Man kann die Freude so schön teilen″, so erklärt Bouillon sich die Beliebtheit der vielfältigen Blütenpflanzen. Wenn ich ein Schäufelchen hätte, könne ich Ihnen direkt etwas ausgraben.″ Mit der Wurzel verpflanzt, entfalten Stauden unheimlich schnell ihre Strahlkraft″, sagt Bouillon. Dynamisch seien sie außerdem. Im Winter schlummern ihre Speicherorgane in der Erde, oberflächlich ist der Boden kahl bis die Pflanzen im Frühjahr wieder austreiben, blühen und, je nach Sorte, im Herbst eine bunte Färbung an den Tag legen.

Es gibt Stauden für jeden Standort: Sonne, Schatten, trocken, feucht, ganz egal. Auf dem Haster Campus wurden sie in den 1970er-Jahren nebeneinander in Beeten angepflanzt, heute ist der Staudengarten eine kleine Parklandschaft, in der Besucher einzelne Themenbereiche vorfinden. Bouillon spricht poetischer von Räumen: Es gibt einen weißen Garten, einen Laubengarten, einen Steingarten, einen Bauerngarten und einen Raum, der an die Vegetation im Mittelmeerraum angelehnt ist.

Der Professor animiert Besucher dazu, nicht nur zu schauen, sondern alle Sinne anzustrengen. Riechen Sie den Lebkuchenbaum? In der Luft liegt außerdem das Gezwitscher von Amsel, Zilpzalp und Meise. Jeder Baum raschelt anders im Wind, man muss nur darauf achten. Zwischen Orchideen hängen wie kleine Schirmchen die zarten Blüten von Elfenblumen, im Ligusterzimmer″ bilden Felsenbirnen ein lichtes Dach″, wie Bouillon sich ausdrückt, darunter wachsen verschiedene Schattenstauden, die weiß blühen und eine ruhige Eleganz hereinbringen.″ Da spricht der Dozent von angehenden Gartenbauern und Landschaftsarchitekten. Der Fokus im Staudengarten liegt klar auf der Gestaltung. Wir möchten den Studierenden die Augen öffnen, dass man mit Pflanzen bestimmte Bilder erzeugen kann und nicht nur die Arbeit darin sieht.″

Auch dem einfachen Gartenbesitzer rät er, sich Gedanken über die Bepflanzung zu machen. Lieber einmal ordentlich investieren, als ständig mit verschiedenen Pflanzen zu experimentieren: Am Ende komme es nicht unbedingt teurer, einen Fachmann ranzulassen. Denn Stauden halten lange. Manche Pfingstrosen können 80 bis 100 Jahre alt werden. Auch die Räume des Staudengartens sind langfristig angelegt. Damit Studierende ein Beispiel dafür bekommen, wie man mit wenig Aufwand dauerhaft etwas erhalten kann″, sagt Bouillon.

Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von 7 bis 15.30 Uhr und freitags von 7 bis 12 Uhr ist der Staudengarten (Anschrift: Blumenmorgen) frei zugänglich.

Serie Querbeet

Die große Gartenserie

Bildtexte:
Professor Jürgen Bouillon rät, beim Gang durch den Garten alle Sinne zu bemühen. Es lohnt sich.

Mit geschickt platzierten Staudenpflanzen lassen sich im Garten Räume gestalten.

Fotos:
Swaantje Hehmann
Autor:
Sandra Dorn
Themenlisten:


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