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1.
Erscheinungsdatum:
01.06.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Wir sitzen quasi auf der Geschichte″
Zwischenüberschrift:
Ausstellung zeigt archäologische Fundstücke zum Wollhandwerk im früheren Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Die
Geschichte
des
Wollhandwerks
zieht
sich
durch
die
Großen
Rosenstraße:
Wo
heute
das
Universitätsgebäude
für
Textiles
Gestalten
steht,
wurde
kürzlich
bei
Ausgrabungen
Handwerkszeug
aus
dem
Mittelalter
gefunden.
Zu
sehen
ist
das
jetzt
in
einer
Ausstellung.
Osnabrück.
„
Wir
waren
wie
elektrisiert,
wir
sitzen
quasi
auf
der
Geschichte″,
sagt
Bärbel
Schmidt.
Die
Professorin
für
Textiles
Gestalten
an
der
Universität
Osnabrück
kann
aus
ihrem
Büro
direkt
auf
die
Ausgrabungsstelle
an
der
Großen
Rosenstraße
blicken.
(Weiterlesen:
Umbau
des
Neumarktes
soll
im
Herbst
beginnen)
Vier
Monate
lang
buddelte
die
Stadt-
und
Kreisarchäologie
in
den
vergangenen
zwei
Jahren
auf
der
2000
Quadratmeter
großen
Fläche
hinter
Schmidts
Büro.
Grund
war
eine
Untersuchung,
wie
sie
stets
vor
Bauarbeiten
stattfinden
soll
–
in
diesem
Fall
der
geplante
Bau
des
Einkaufszentrums
am
Neumarkt.
Die
ersten
Funde
waren
dann
so
gut
erhalten,
dass
weitergesucht
wurde.
Ausgrabungsleiter
Daniel
Lau
erinnert
sich:
„
Die
Erwartung
war
hoch,
dass
wir
erstmals
umfassendere
Einblicke
in
das
Alltagsleben
der
Menschen
gewinnen
können,
die
seit
dem
späten
Mittelalter
hier
an
der
Großen
Rosenstraße
gelebt
und
gearbeitet
haben.″
Den
deutlichsten
Hinweis
lieferten
ein
Dutzend
Wirtelsteine
aus
Ton,
die
zu
Handspindeln
gehörten:
Offensichtlich
stellten
die
Anwohner
hier
einst
massenhaft
Garn
her.
Das
passt
zum
Wissen
über
das
Viertel.
Denn
die
Große
Rosenstraße,
die
1306
zum
ersten
Mal
urkundlich
erwähnt
wurde,
galt
in
Osnabrück
als
das
Viertel
der
Wollhandweber.
Um
1600
lebten
dort
rund
300
Webermeister,
womit
das
Handwerk
zu
den
bedeutsamsten
der
Stadt
zählte.
Die
Spinnwirteln
sind
die
potenziell
ältesten
Fundstücke
und
deuten
darauf
hin,
dass
bereits
im
13.
Jahrhundert
in
der
Straße
gesponnen
wurde
–
ob
nun
privat
oder
gewerblich.
Eine
weitere
Besonderheit
sind
die
ausgegrabenen
Stoffreste,
von
denen
manche
aus
der
mittelalterlichen
Kanalisation
stammen.
Lau
war
überrascht:
„
Organische
Reste
wie
Textilien
erhalten
sich
nur
selten
und
unter
günstigen
Bedingungen.″
Weitere
Fundstücke
umfassen
den
Vorläufer
der
heutigen
Haushaltsschere,
Knöpfe
und
Ösen
sowie
handgefertigte
Nadeln,
die
eventuell
noch
im
19.
Jahrhundert
genutzt
wurden.
Zwar
ist
laut
dem
Archäologen
kein
einzelnes
Fundstück
herausragend.
Besonders
seien
sie
aber
in
der
Kombination.
Für
Lau
stellen
sich
nun
Fragen
nach
dem
größeren
Zusammenhang:
Was
konnten
sich
die
Wollhandwerker
leisten?
Womit
haben
sie
konkret
gearbeitet?
Gab
es
überregionale
Handelsbeziehungen?
„
Bei
der
Beantwortung
dieser
Fragen
stehen
wir
noch
ganz
am
Anfang″,
sagt
der
Ausgrabungsleiter,
„
da
man
sich
über
Jahre
alleine
mit
den
Funden
der
Großen
Rosenstraße
beschäftigen
kann″.
Als
er
sich
an
das
Kulturgeschichtliche
Museum
wandte,
kontaktierte
dieses
die
Professorin
Schmidt.
Zusammen
mit
dem
Archäologen
organisierte
sie
dann
ein
Seminar,
in
dem
Studenten
zu
den
Fundstücken
recherchierten
und
die
Ausstellungstexte
schrieben.
Schmidt
erklärt,
dass
Studierende
des
Fachs
Textiles
Gestalten
oft
mit
Vorurteilen
konfrontiert
seien:
„
Die
häkeln
und
stricken
nur!
″,
heiße
es
oft.
„
Nun
können
wir
zeigen,
dass
wir
auch
forschen″,
freut
sich
die
Professorin,
„
das
ist
echte
Pionierarbeit.″
Die
Ausstellung
ist
noch
bis
Ende
Juni
im
Schaufenster
des
Gebäudes
Seminarstraße
33
zu
sehen.
Bildtexte:
In
einem
Schaufenster
können
die
Fundstücke
betrachtet
werden
–
so
wie
hier
von
Prof.
Bärbel
Schmidt.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Vincent Buß