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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Frauen als Männer
Zwischenüberschrift:
Beim Drag-King-Workshop an der Universität werden Geschlechterrollen getauscht
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Wie fühlt sich es an, als Mann durch die City zu laufen? Und was ist überhaupt typisch weiblich oder männlich? Zur Beantwortung solcher Fragen sind Teilnehmerinnen eines Drag-King-Workshops an der Uni Osnabrück versuchsweise in die Rolle des anderen Geschlechts geschlüpft.

Osnabrück. Ausstaffiert mit Herrenklamotten, Männerfrisuren, falschen Bärten und selbst gebastelten Penissen, stürzten sich die Frauen an einem Samstagnachmittag ins Getümmel der Innenstadt. Außerdem näherten sie sich dem Thema Geschlechterrollen″ auf Einladung von Gleichstellungsbüro und Asta theoretisch: Gemeinsam mit Sozialpädagogin Stephanie Weber ergründeten die Teilnehmerinnen, welche Klischees und Vorurteile über Männer und Frauen es gibt, wie sie entstehen und was solche gesellschaftlichen Schablonen bewirken.

Höhepunkt des Workshops mit dem bedeutungsvollen Titel She′s the Man* (Sie ist der Mann) war aber sicher die Probe aufs Exempel, die Verwandlung zum Drag King mit anschließendem Spaziergang durch die belebte Fußgängerzone. Vier Frauen wagten den Selbstversuch: Um in der Öffentlichkeit wie Männer zu erscheinen, ließen sie sich mit elastischen Verbänden ihre Brüste flach drücken, tauschten Röcke, Blusen und Leggings gegen Schlabbershirts, Bollerhosen und Kapuzenpullis ein.

Penis aus Watte

Theaterschminke tat ihr Übriges. Die Augenbrauen wurden stärker nachgezeichnet, künstliche Barthaare angeklebt und härtere Konturen in die Gesichter gemalt. Letzter Schritt war die Nachbildung männlicher Fortpflanzungsorgane aus Watte und Kondomen.

Um auch außerhalb des Seminarraums als männlich erkannt zu werden, absolvierten die Teilnehmerinnen noch ein paar Übungen. Beispielsweise probierten sie aus, sich so zu bewegen und so zu sprechen, wie es dem Stereotyp eines Mannes entspricht. Dann endlich ging es raus auf die Straße.

In Zweierteams, bestehend aus einer als Mann verkleideten und einer unkostümierten Teilnehmerin, versuchten die Frauen, sich in ihrer neuen Rolle zu behaupten. Dabei sollten sie schauen, wie andere Personen auf sie reagierten. Abschließend wurden die gesammelten Erfahrungen in der Gruppe besprochen.

Mehr Fotos vom Drag-King-Workshop finden Sie bei uns im Internet auf noz.de/ campus.

Bildtexte:
Harte Schale, weicher Kern: Beim Drag-King-Workshop an der Universität Osnabrück setzten sich die Teilnehmerinnen kritisch mit Geschlechterrollen auseinander. Dafür zogen sie auch als Männer verkleidet durch die Innenstadt.

Die Drag Kings vor der Verwandlung (von links): Sozialpädagogin Stephanie Weber sowie die Workshop-Teilnehmerinnen Kersti, Lara und Ebba.

Fotos:
Swaantje Hehmann
Autor:
Christina Röhm


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