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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Gartenbau im Schulunterricht
 
Woher kommt die Möhre?
Zwischenüberschrift:
In Bramsche steht Gartenbau auf dem Stundenplan
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Bramsche. Wie kommt die Möhre in den Boden, und wann muss sie geerntet werden? Die Schüler der Waldorfschule Evinghausen kennen sich aus , bei ihnen steht Gartenbau als Fach auf dem Stundenplan.

Thymian, Rosmarin und Minze die Küche der Waldorfschule Evinghausen in Bramsche hat immer genug Kräuter, denn die Mädchen und Jungen der dritten Klassen haben Hochbeete angelegt. Gartenbau steht bei den Schülern auf dem Stundenplan.

Bramsche. Die beiden dritten Klassen haben die Verantwortung für die Beete übernommen. Sie haben nicht nur die Hochbeete gebaut, sondern auch die Kräuter gepflanzt. Regelmäßig gießen die Schüler auch ihre Pflanzen. Sonst verwelken sie″, erklärt Samara (9). Einige Wochen lang haben die Kinder eine Gartenstunde pro Woche. Das ist neu seit diesem Schuljahr, sagt Helmut Gronemann, Lehrer und geschäftsführender Vorstand der Schule. Bislang starteten die Schüler in der fünften Klasse mit dem Gartenbau.

Samara und ihren Freundinnen macht die Gartenarbeit Spaß. Sie freuen sich schon, wenn die Erdbeeren geerntet werden können, denn die essen sie besonders gern. Gemeinsam mit ihren Eltern haben die dritten Klassen einen Hühnerstall errichtet. Die Mädchen und Jungen haben keine Scheu vor den Brahma-Hühnern. Die Tiere werden auf den Arm genommen und gestreichelt.

Neben dem Hühnerstall steht das Gartenhaus der Raum von Gartenbaulehrer Friedmut Strohmayer. Sein Ziel ist es, dass die Kinder und Jugendlichen sich im Garten auskennen, Achtung vor den Pflanzen haben. Sie sollen wissen, wie lange es braucht, bis eine Möhre reif ist″, sagt er und zwar 90 Tage. Er möchte den Schülern auch vermitteln, wie die Lebensmittel aussehen und wo sie herkommen. Dazu zählt zum Beispiel, dass die Schüler ein Feld mit Pflug und Pferd beackern. Sie säen ihr eigenes Getreide, sehen es wachsen und bereiten aus dem gemahlenen Korn in der Backhütte der Waldorfschule Brot zu.

Für die Schulküche

Im Gartenhaus stehen große Gläser, gefüllt mit verschiedenen Kräutern. Die sammelt Strohmayer, um mit den fünften und sechsten Klassen in den Wintermonaten Kräutertees und Gewürzsalze herzustellen. Die Mädchen und Jungen mahlen die Kräuter selbst. Drei große Beete stehen den Schülern aller Altersstufen im Schulgarten, der, umgeben von Wald, idyllisch gelegen ist, zur Verfügung. Im Gewächshaus werden Tomaten und Salat gezogen. In zwei kleinen Hütten lagern die notwendigen Gerätschaften.

Das Gemüse und die Kräuter, die die Kinder während des Gartenbauunterrichts ernten, nehmen sie zum Teil mit nach Hause. Der größte Anteil geht in die Schulküche und landet bei den Schülern auf dem Teller. Zum Unterricht gehört es aber auch, dass die Kinder lernen, wie es mit Lebensmitteln weitergeht. Deshalb wird ein Teil der Ernte an die Eltern verkauft. Davor müssen die Schüler sortieren und stellen meist schnell fest, dass viele Kartoffeln und Möhren nicht der Norm entsprechen und deshalb nicht in den Verkauf können, erklärt Strohmayer.

Auch Gehölzkunde steht auf dem Stundenplan. Die Schüler sollen beispielsweise anhand eines Blattes erkennen können, um welchen Baum es sich handelt. Draußen auf dem Gelände der Schule finden sie genug Bäume, die sie bestimmen können. Neben der praktischen Arbeit im Garten wird den Schülern aber auch die Theorie vermittelt vom Saftstrom in der Pflanze bis zur Fotosynthese. Je älter die Schüler werden, desto mehr liege der Schwerpunkt auf der Biologie, erklärt Strohmayer. Dennoch bleibt immer ein praktischer Teil. Die Schüler sind manchmal froh, wenn sie etwas mit der Hand machen können.″ In der neunten Klasse zum Beispiel gibt es ein mehrwöchiges Landwirtschaftspraktikum.

Ein Beet, ein bisschen Buddeln, Samen und Pflanzen rein, gießen und fertig. So einfach ist die Gestaltung eines Gartens vielleicht doch nicht. Deshalb lernen die Schüler auch, ein Staudenbeet zu planen. Aus Katalogen suchen sie die Pflanzen aus und gestalten mit ihnen ihr Beet. Strohmayer bringt ihnen außerdem bei, welche Faktoren Einfluss auf den richtigen Pflanzzeitpunkt und das Wachstum haben. In der zehnten Klasse schließlich üben die Schüler nach einem zunächst theoretischen Teil den Obstbaumschnitt, sogar mit Veredelung.

Mehr zur Serie Querbeet lesen Sie im Netz auf noz.de / querbeet.

Bildtext:
Samara und ihren Freundinnen macht die Gartenarbeit Spaß. Sie freuen sich schon, wenn die Erdbeeren geerntet werden können, denn die essen sie besonders gern.

Selbst gemachtes Kräutersalz aus dem eigenen Schulgarten.

Fotos:
Jörn Martens
Autor:
nst


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