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1.
Erscheinungsdatum:
29.05.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Sitzbänke mit Kinderverbot gefordert
Zwischenüberschrift:
Mai 1917: Ruhebedürftige Veteranen, zertretener Lerchensporn, entfettete Knochen und städtische Kühe
Artikel:
Originaltext:
Der
Erste
Weltkrieg
tobt
seit
fast
drei
Jahren.
Die
zahlreichen
Todesanzeigen
im
„
Osnabrücker
Tageblatt″
spiegeln
die
Trauer
um
gefallene
Ehemänner
und
Söhne
wider.
Derweil
gilt
die
Hauptsorge
des
Magistrats
der
Ernährungslage.
Osnabrück.
Die
Verwaltungsspitze
hat
fünf
Kriegsspeisehallen
einrichten
lassen,
in
denen
Familien,
deren
Haupternährer
an
der
Front
kämpfen,
und
andere
in
Not
Geratene
verbilligte
Mahlzeiten
einnehmen
können.
Nun
sollen
die
Speisehallen
an
der
Bohmter
und
an
der
Sutthauser
Straße
erweitert
werden.
Die
Zahl
der
täglich
verausgabten
Portionen
ist
zuletzt
von
1500
auf
7000
gestiegen,
was
in
einem
Zeitungsbericht
auch
als
Folge
der
herabgesetzten
Brotration
angesehen
wird.
Mangels
Kartoffeln
wird
bei
den
Speisen
vermehrt
auf
Graupen,
Gries
und
Sago
gesetzt.
Die
städtischen
Kollegien
betonen,
dass
der
Portionspreis
für
„
Unbemittelte″
mit
10
Pfennig
(mit
Fleisch:
15
Pfennig)
konstant
gehalten
werden
konnte.
Ferner
will
die
Stadt
unter
die
Landwirte
gehen
und
eine
große
Anzahl
von
Milchkühen
anschaffen,
die
in
den
Dienst
der
städtischen
Milchversorgung
gestellt
werden.
Sie
sollen
bei
Gutsbesitzern
und
Landwirten
auf
die
Weide
und
im
Winter
in
Stallfütterung
gegeben
werden.
Interessierte
Landwirte
sollen
sich
zwecks
vertraglicher
Vereinbarung
im
Rathaus
melden.
Sodann
kündigt
Oberbürgermeister
Julius
Rißmüller
an,
dass
die
Stadt
für
11
000
Mark
eine
Knochenentfettungsanlage
anschafft,
mit
der
man
auf
dem
Schlachthof
jeden
Tag
einen
bis
eineinhalb
Zentner
Speisefett
zu
gewinnen
hofft.
Die
Knochen
kommen
aus
den
Schlachtungen
für
den
Heeresbedarf
und
aus
benachbarten
Städten,
die
keine
derartige
Anlage
haben,
sodass
die
Rentabilität
auf
jeden
Fall
gesichert
sei.
In
einem
Leserbrief
melden
sich
„
ein
alter
kranker
Mann
und
Kollegen″
mit
einer
„
öffentlichen
Bitte
an
die
wohllöbliche
Stadtverwaltung″:
Sie
möge
doch
mehr
Ruhebänke
aufstellen.
Auf
dem
Hoffmeyerplatz
in
der
Wüste
seien
„
vier
große
schöne
Anlagen″
geschaffen
worden.
Wenigstens
auf
eine
davon
möge
man
eine
Anzahl
von
Bänken
setzen,
am
besten
wohl
auf
den
Platz
gegenüber
Kiskers
Kohlenhandlung.
Allerdings
sollten
Kinder
und
Kinderwagen
ferngehalten
werden.
Die
anderen
drei
Plätze
dürften
für
Kinder
und
Kindermädchen
mit
Wagen
genügen.
„
Bei
aller
Liebe
für
unsere
Kinder
möchte
doch
das
hohe
Alter
beim
Aufsuchen
solcher
Ruheplätze
auch
wirklich
Ruhe
haben,
und
die
kann
man
von
spielenden
Kindern
nicht
verlangen.″
Das
gelte
auch
für
die
Anlagen
im
Innern
der
Stadt.
Meistens
nähmen
die
Kinder
alle
Bänke
in
Beschlag.
„
Da
wird
dann
fortwährend
herauf-
und
heruntergestiegen,
was
keine
angenehme
Erschütterung
im
alten
Körper
hervorruft,
wenn
man
sich
daneben
setzt.″
Das
Kinderverbot
sollte
für
folgende
beliebte,
von
alten
Leuten
namentlich
abends
gern
aufgesuchte
Bänke
gelten:
die
runde
Bank
am
Natruper
Tore,
desgleichen
die
am
Wall
beim
Rondell
am
Krankenhaus
der
alten
Kastanie
gegenüber
und
auch
am
Kaiserwall
zwischen
Töchterschule
und
Bierverlag
Walkenhorst.
Das
sonnige
Wetter
am
ersten
Maien-
Sonntag
hat
die
Wanderlust
mächtig
angeregt.
Aus
allen
Toren
ergießen
sich
die
Scharen.
Am
Hauptbahnhof
herrscht
gegen
14
Uhr
vor
Abfahrt
des
einzigen
Zuges
in
Richtung
Sutthausen,
Malbergen
und
Oesede
ein
derartiges
Gedränge,
dass
in
der
Haupthalle
nur
unter
größten
Anstrengungen
vorwärtszukommen
und
an
den
Schalter
fast
gar
nicht
heranzukommen
ist.
Der
fahrplanmäßig
um
14.24
Uhr
abfahrende
Zug
vermag
die
Leute
nicht
alle
zu
fassen.
„
Das
ist
kein
Wunder″,
schreibt
der
Redakteur
der
Tageszeitung,
„
wenn
man
weiß,
daß
schon
in
früheren
Jahren,
als
des
Nachmittags
noch
drei
oder
vier
Züge
verkehrten,
der
Platzmangel
auf
der
Brackweder
Bahn
eine
stehende
Klage
war.
Bei
aller
Berücksichtigung
der
Umstände,
die
zur
Einschränkung
des
zivilen
Personenverkehrs
geführt
haben,
muß
doch
die
Einlegung
mindestens
noch
eines
Nachmittagszuges
für
Hin-
und
Rückfahrt
auf
besagter
Strecke
als
unabweisbares
Erfordernis
bezeichnet
werden.″
Ein
Hauptziel
der
Ausflügler
ist
der
blühende
Freden
bei
Iburg.
„
Wenn
nur
dabei
mehr
Rücksicht
auf
den
dortigen
Blumenteppich
genommen
würde!
″,
führt
der
Reporter
Klage.
„
Die
auf
dem
Weg
zwischen
Iburg
und
Oesede
überall
verstreut
liegenden
Blumen
des
Lerchensporn
gaben
trauriges
Zeugnis
davon,
daß
an
vielen
Stellen
der
Sinn
für
Naturschönheiten
noch
sehr
zu
wünschen
übrig
läßt.″
Vielen
Lesern
ist
aufgefallen,
dass
es
dieses
Jahr
weniger
Sperlinge
gibt.
Haben
späte
Kälteeinbrüche
sie
vertrieben?
Oder
liegt
es
an
der
„
größeren
Straßenreinlichkeit″,
die
man
in
Osnabrück
feststellen
könne?
Ein
Leser
sieht
die
Ursache
in
der
„
energischen
Beseitigung
der
Pferdeäpfel″
durch
die
Kinder,
die
sich
für
den
begehrten
Dünger
kleine
Belohnungen
verdienen.
Früher
hätten
die
Spatzen
„
mit
besonderer
Vorliebe″
in
dem
Dung
herumgepickt.
Aus
dem
Gerichtssaal:
Drei
Stahlwerksarbeiter
haben
in
Sutthausen
ein
Schwein
aus
einem
Stall
gestohlen
und
sofort
geschlachtet.
Wo
sie
mit
dem
Fleisch
geblieben
sind,
konnte
nicht
festgestellt
werden,
bei
der
Durchsuchung
ihrer
Wohnungen
wurde
nichts
gefunden.
Zwei
von
ihnen
werden
zu
je
vier
Monaten,
einer
zu
neun
Monaten
Gefängnis
verurteilt
–
so,
wie
es
damals
üblich
ist,
ohne
Bewährung.
Den
Besitz
von
60
Zentner
Roggen
und
50
Zentner
Kartoffeln
hat
ein
Hofbesitzer
in
Heeke
verheimlicht
und
damit
gegen
die
Meldepflicht
verstoßen.
Außerdem
hat
er
an
die
Schweine
Korn
verfüttert,
was
ebenfalls
streng
verboten
ist.
Der
Kot
der
Tiere
hat
ihn
verraten.
Das
Urteil
lautet
auf
2000
Mark
Geldstrafe.
Außerdem
werden
die
verheimlichten
Vorräte
amtlicherseits
eingezogen.
Serie
Vor
100
Jahren
Die
Stadtgeschichte
im
Blick:
Lesen
Sie
mehr
auf
www.noz.de
/
historisch-
os.
Bildtext:
Sitzbänke
nur
für
die
Alten
ohne
Kindergewusel
forderte
ein
Leserbriefschreiber
–
also
anders
als
in
der
hier
dargestellten
Szene.
Die
Ansichtskarte
aus
dem
Archiv
unseres
Lesers
Rudolf
Leimkuhle
zeigt
die
Brunnenanlage
vor
dem
Kulturgeschichtlichen
Museum.
Foto:
Rudolf
Leimkuhle
Autor:
Joachim Dierks
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