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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Fluch des Fortschritts
Zwischenüberschrift:
Zurück in der Zukunft″: Premiere des Osnabrücker Freilauftheaters am Piesberg
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Das Freilauftheater am Piesberg befasst sich in der neuen Produktion Zurück in der Zukunft″ kritisch mit dem Segen oder Fluch des Fortschritts. Am Samstag war Premiere bei bestem Wetter.

Osnabrück. Viktoria Ludd soll die Welt vor der Herrschaft der Maschinen retten. Sie gehört im Jahre 2317 zu den letzten Menschen, jedenfalls zum größten Teil: Anstelle eines Gehirns besitzt sie ein kleines KI-Implantat.

Drei Profischauspieler stehen im Piesberg auf der Bühne: Viola Kuch als Viktoria, Sebastian Sohn als humanoider Roboter D2Rx und Jörn Ortmann in nicht weniger als sieben verschiedenen Rollen, darunter zum Beispiel ein Smartphone. Den Rest übernimmt das engagierte Amateur-Team, viele ebenfalls in mehreren Rollen.

Die Handlung führt durch verschiedene Episoden, die in der Gegenwart oder auch der Vergangenheit spielen. Neben den Stationen auf dem Gelände des Museums für Industriekultur und dem Zechenbahnhof am Piesberg fährt man auch, im Jahr 1852, ein paar Meter in einem Zug der Dampflokfreunde. Mit der sogenannten Eisenbahnkrankheit″ wurde bereits im 19. Jahrhundert der Fortschritt kritisiert: Wer im Zug mit mehr als 30 Kilometern die Stunde fahre, werde durch das hohe Tempo unweigerlich den Verstand verlieren, außerdem werde durch die Erschütterungen das Rückenmark zersetzt.

Kritik und Humor

Also alles gar nicht so schlimm mit dem Fortschritt? Eine andere Szene aus der Zeit der industriellen Revolution ist weniger eindeutig: Arbeiter zerstören da einen Dampfhammer, der ihnen die Arbeit wegnimmt. Der Fabrikbesitzer argumentiert indes, die Menschen würden durch die Maschinen von niederen Tätigkeiten erlöst. Dieses Thema jedenfalls ist noch immer aktuell.

Die Produktion ist dennoch in erster Linie als Komödie angelegt, da baut etwa ein Dr. Zweistein (offenbar weniger mit Einstein als mit Frankenstein verwandt) ein Mensch-Monster zusammen, das seinen Schöpfer jagt, weil es hässlich ist. Da wird ziemlich zu Anfang behauptet, am verheerenden Fortschritt seien nur die Frauen schuld. Zwar stammten die meisten Erfindungen von Männern, die jedoch wollten damit nur die Frauen beeindrucken.

Die Männer aus der folgenden Szene können es nicht gewesen sein: Lauter Idioten werden da vorgestellt, deren Balzverhalten bei Viktoria nur deswegen halbwegs ankommt, weil die Frau aus der Zukunft dann doch Gefallen findet an einer antiquierten Liebesbezeugung″: dem Kuss. Love me, tinder″, wird dazu gesungen, denn in dieser Szene geht es um die Dating-App Tinder. Musik gibt es immer wieder, Rainer Galke steuert sogar einen selbst geschriebenen Song bei.

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Bildtext:
Das Stück Zurück in der Zukunft″ verspricht eine beschleunigte Zeitreise durch grenzenlosen Fortschritt.

Foto:
Elvira Parton
Autor:
Jan Kampmeier


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