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1.
Erscheinungsdatum:
29.05.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Veganer, Vegetarier und Flexitarier mischen den Markt auf
Zwischenüberschrift:
Weniger Fleisch, mehr Bio: Wie Landwirte auf Trends reagieren –Gesund für viele wichtiger als lecker
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Zwischen
Gemüseabteilung
und
Fertiglebensmitteln
wie
Curry-
King
und
backfertigem
Pizzateig
leuchtet
bei
Rewe
ein
Kühlregal
in
frischem
Hellgrün.
„
Vegan″
steht
auf
einem
kleinen
Schild.
Da
gibt
es
vegetarisches
Hackfleisch
aus
Sojaproteinen,
dem
geräuchertes
Salz
und
Karamell
zu
Geschmack
verhelfen.
Und
vegetarische
Mortadella
aus
Eiklar,
Rapsöl
und
Farbstoffen.
Ein
Mann
um
die
sechzig
greift
zu
den
vegetarischen
Falafel,
hält
zwei
Wiener
Schnitzel
aus
Soja-
und
Weizeneiweiß
daneben
und
sieht
seine
Frau
fragend
an.
Am
Ende
entscheiden
sie
sich
für
das
Schnitzel.
Dieses
Angebot
im
Kühlregal
ist
ein
Indiz
für
das
wachsende
Interesse
der
Deutschen
an
vegetarischer
Ernährung.
Das
bedeutet
allerdings
nicht,
dass
ein
Großteil
der
Menschen
nun
wirklich
vegetarisch
lebt.
Deren
Anteil
liegt
im
einstelligen
Prozentbereich
–
und
variiert
je
nach
Studie.
Allerdings
wollen
offenbar
37
Prozent
der
Bevölkerung
ihren
Fleischkonsum
reduzieren.
Das
stellte
das
Marktforschungsinstitut
GfK
fest.
Die
Träger
des
Veggie-
Booms
sind
damit
die
sogenannten
„
Flexitarier″,
die
flexibel
in
ihrem
Konsum
sind,
aber
zunehmend
gerne
mal
zu
fleischlosen
Lebensmitteln
greifen.
Vor
allem
Schweinefleisch
verliert
an
Beliebtheit.
Laut
der
Bundesanstalt
für
Landwirtschaft
und
Ernährung
(BLE)
aßen
die
Deutschen
1996
im
Schnitt
68
Kilogramm
Schweinefleisch
pro
Person.
Im
vergangenen
Jahr
waren
es
nur
noch
rund
60
Kilo.
Woher
kommt
das
Interesse
am
Gemüse?
Ernährungspsychologe
Thomas
Ellrott
von
der
Universität
Göttingen
formuliert
es
im
Interview
mit
Spiegel
Online
so:
„
Vegetarismus
oder
Veganismus
sind
ja
per
se
nicht
schlecht,
aber
manche
Anhänger
suchen
vor
allem
eine
Ordnungsstruktur
und
finden
sie
in
einem
Essverhalten,
das
ihnen
plötzlich
Sinn
und
Halt
gibt.″
Ernährung
könne
zu
einer
Ersatzreligion
werden.
Auf
der
einen
Seite
diene
der
Ernährungsstil
dazu,
sich
selbst
zu
inszenieren.
Auf
der
anderen
Seite
würden
Lebensmittel
zur
körperlichen
Selbstoptimierung
genutzt.
Auch
Biolebensmittel
werden
immer
beliebter.
Im
Januar
veröffentlichten
Techniker
Krankenkasse
und
foodwatch
eine
Studie,
wonach
knapp
die
Hälfte
der
Erwachsenen
in
Deutschland
vor
allem
„
gesund″
essen
wollen.
Dieses
stand
damit
erstmals
vor
„
lecker″.
Viele
bringen
Biolebensmittel
mit
Gesundheit
in
Verbindung.
Und
so
stieg
der
Anteil
derjenigen,
die
bevorzugt
Bio
kaufen,
laut
der
Studie
in
den
vergangenen
drei
Jahren
um
gut
zwanzig
Prozent.
Wenn
man
sich
aber
anschaut,
wie
viele
derjenigen,
die
sich
für
Biolebensmittel
interessieren,
diese
tatsächlich
kaufen,
verändert
sich
das
Bild.
Wenn
die
Deutschen
einkaufen
gehen,
haben
Biolebensmittel
laut
Marktforschungsinstitut
GfK
nämlich
nur
einen
Anteil
von
5,
5
Prozent
an
den
Ausgaben.
Weniger
Schwein,
mehr
Gemüse,
mehr
Bio:
Was
bedeuten
diese
Änderungen
im
Konsumverhalten
für
die
deutschen
Landwirte?
Professor
Alfons
Balmann
untersucht
am
Leibniz-
Institut
für
Agrarentwicklung
in
Transformationsökonomien
die
Veränderungen
in
der
Agrarwirtschaft.
Er
erklärt:
Wenn
weniger
Deutsche
Schweinefleisch
äßen,
bedeute
das
nicht,
dass
der
Markt
einbricht.
„
Ein
Teil
der
Produktion
wird
bereits
jetzt
ins
Ausland
exportiert
–
zum
Beispiel
nach
China.″
Der
Markt
entwickele
sich
eher
schleichend.
„
Große
Veränderungen
von
heute
auf
morgen
finden
selten
statt″,
sagt
der
Agrarwissenschaftler.
Eine
Ausnahme
sei
der
BSE-
Schock
von
2001
gewesen
–
da
sei
die
Nachfrage
stark
eingebrochen.
Neue
Nischen
tun
sich
auf
Ähnliches
lasse
sich
beim
Interesse
an
Bio-
Lebensmitteln
beobachten.
„
Im
kleineren
Biosektor
können
sich
schneller
Überkapazitäten
entwickeln.
Das
kann
dazu
führen,
dass
sich
Bioprodukte
nicht
mehr
absetzen
lassen.″
Biolebensmittel
werden
zwar
auch
in
Biomärkten
und
Ökoläden
verkauft,
vor
allem
aber
im
Sortiment
großer
Supermarktketten.
Hier
beschränke
sich
der
Anspruch
häufig
darauf,
dass
es
überhaupt
ein
Biosiegel
gebe.
Ansonsten
komme
es
vor
allem
auf
den
Preis
an.
Wer
besonders
günstig
produzieren
kann,
kommt
zum
Zug
–
und
das
muss
nicht
unbedingt
der
Landwirt
um
die
Ecke
sein.
Als
Beispiel
nennt
Balmann
Bio-
Getreide,
das
aus
Ost-
und
Südosteuropa
importiert
wird.
Beim
Veggieboom
lasse
sich
dagegen
beobachten,
dass
neue
Nischen
entstünden.
Landwirte
könnten
etwa
auf
die
Produktion
von
Hülsenfrüchten
setzen
–
Linsen
zum
Beispiel.
Fazit:
Auch
wenn
sich
die
Konsumgewohnheiten
der
Deutschen
kontinuierlich
wandeln
–
den
Agrarsektor
bringen
Trends
wie
Veggie
und
Bio
nicht
aus
dem
Gleichgewicht.
Zum
einen
entwickeln
sich
die
Änderungen
in
Geschmack
und
Interesse
nur
langsam,
sodass
sich
die
Produzenten
darauf
einstellen
können.
Zum
anderen
hat
die
Globalisierung
der
Märkte
zur
Folge,
dass
ein
kleiner
Anteil
der
Konsumenten
in
Deutschland
nicht
für
allzu
große
Verwerfungen
sorgen
kann.
Bildtext:
Wo
Wurst
draufsteht,
muss
kein
Fleisch
drin
sein:
Vegane
Mortadella
ist
im
Supermarkt
schon
Standard.
Foto:
dpa
Autor:
Stefanie Witte