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1.
Erscheinungsdatum:
24.05.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Der Feind auf dem Salat
Zwischenüberschrift:
Gefräßige Nacktschnecken sind der Schrecken der Gartenbesitzer – Tipps und Tricks
Artikel:
Originaltext:
Die
Nacktschnecke
gehört
zu
den
ärgerlichsten
Gartenschädlingen
überhaupt.
Was
kann
man
gegen
sie
tun?
Brennnesselbrühe?
Tote
Schnecken
an
den
Zaun
hängen?
Forschungen
zeigen,
dass
Artenvielfalt
helfen
kann.
Und
der
Regenwurm.
Denn
er
trainiert
die
Pflanzen
auf
ihren
Schneckenkampf.
Bremen.
Sie
ist
der
Schrecken
aller
Gartenbesitzer
und
kann
in
Minuten
eine
Pflanze
fast
kahl
fressen:
die
spanische
Wegschnecke,
Arion
vulgaris.
Obwohl
ursprünglich
ein
Einwanderer,
gehört
sie
mittlerweile
zu
den
häufigsten
Schneckenarten
Deutschlands.
Und
das,
obwohl
sie
kein
Gehäuse
hat
und
daher
eigentlich
schlechter
vor
Feinden
geschützt
sein
sollte.
Aber
ihr
Schleim
schmeckt
extrem
bitter,
weswegen
sie
von
Igeln,
Kröten
und
anderen
Schneckenkillern
gemieden
wird.
Sie
kann
daher,
je
nach
Witterung,
zur
Plage
werden.
Einfach
sammeln?
Der
Gärtner
steht
dann
vor
der
Frage,
was
er
gegen
die
gefräßigen
Weichtiere
tun
kann.
Zu
den
klassischen
Methoden
gehört,
den
Boden
möglichst
dicht
zu
mulchen
und
rund
um
die
Beete
eine
Schicht
aus
Sägemehl
und
Kalk
zu
streuen.
Denn
das
entzieht
die
Feuchtigkeit,
auf
die
eine
Schnecke
angewiesen
ist,
und
der
Kalk
sorgt
zudem
dafür,
dass
sie
sich
die
Sohle
verätzt.
Die
Erfahrung
zeigt
jedoch,
dass
die
Tiere
irgendwie
immer
wieder
einen
Weg
finden,
diesen
Barrieren
auszuweichen.
Außerdem
ist
die
spanische
Wegschnecke
als
Mitteleuropäerin
gewohnt,
auch
mal
längere
Trockenperioden
durchzustehen.
Der
Feuchtigkeitsentzug
macht
ihr
also
weniger
aus
als
anderen
Schnecken.
Größere
Erfolgsaussichten
bietet
die
Methode,
die
Tiere
einfach
zu
sammeln.
Am
besten
legt
man
hohl
liegende
Bretter
mit
pflanzlichen
Abfällen
als
Köder
aus,
oder
auch
große
Kohl-
oder
Salatblätter.
Die
Tiere
werden
angelockt,
fressen
sich
voll
und
werden
träge,
sodass
man
sie
problemlos
einsammeln
kann.
Dabei
sollte
man
aber,
wegen
des
giftigen
Schleims,
Handschuhe
tragen.
Und
man
sollte
überlegen,
was
man
mit
den
gesammelten
Schnecken
macht.
Wer
sie
einfach
über
den
Gartenzaun
wirft,
muss
damit
rechnen,
dass
sie
wiederkommen;
oder
aber
beim
Nachbarn
für
Unfrieden
sorgen.
Also
bleibt
wohl
oder
übel
nur,
das
Tier
zu
töten.
Beispielsweise
durch
Abtrennen
des
Kopfes.
Eine
weniger
unappetitliche
und
auch
nachbarschaftlich
wie
ökologisch
vertretbare
Strategie
gegen
den
Schneckenfraß
ermittelte
man
kürzlich
an
der
Universität
Wien.
Die
österreichischen
Zoologen
legten
für
ihre
Studie
zwei
Pflanzenbeete
an,
das
eine
mit
niedriger
(nur
drei
Arten)
und
das
andere
mit
hoher
Pflanzenvielfalt
(zwölf
Arten)
.
Außerdem
setzte
man
dort
unterschiedlichen
Mengen
von
Regenwürmern
aus.
Fünf
Wochen
später
gab
man
jeweils
zwei
spanische
Wegschnecken
hinzu,
die
sich
eine
Woche
lang
ungestört
an
den
Pflanzen
bedienen
durften.
Zum
Abschluss
wurden
die
Tiere
entfernt
und
gewogen,
und
die
Forscher
überprüften
noch,
wie
stark
die
Pflanzen
angefressen
waren.
Es
zeigte
sich,
dass
in
den
Beeten
mit
der
geringsten
Pflanzenvielfalt
und
Würmeranzahl
die
Schnecken
am
meisten
Schaden
angerichtet
hatten.
40
Prozent
weniger
fraßen
sie
hingegen,
wenn
viele
unterschiedliche
Pflanzenarten
auf
dem
Beet
waren.
Und
wenn
zusätzlich
noch
viele
Würmer
darin
herumkrochen,
fiel
ihr
Appetit
sogar
um
60
Prozent
niedriger
aus.
Ein
bunter
Garten
mit
vielen
Regenwürmern
bietet
also
einen
beachtlichen
Schneckenschutz.
Fleißige
Wühlarbeit
Der
Grund:
Die
Würmer
erhöhen
durch
ihre
Wühlarbeit
den
Stickstoffgehalt
im
Boden
und
verbessern
dadurch
die
Fähigkeit
der
Pflanzen,
sich
mit
giftigen
Substanzen
gegen
die
Schnecken
zu
wehren.
Die
Pflanzenvielfalt
hingegen
sorgt
für
Unruhe
unter
den
Schnecken.
Denn
die
fressen
zwar,
wie
Studienleiter
Johann
Aller
betont,
fast
alles,
„
aber
sie
bevorzugen
Nahrung,
die
in
großer
Menge
verfügbar
ist″.
In
abwechslungsreichen
Ökosystemen
bedeutet
das
für
sie,
dass
sie
häufiger
ihre
Nahrung
wechseln
müssen,
und
das
fällt
ihnen
offenbar
so
schwer,
dass
sie
im
Endeffekt
weniger
fressen.
Bleibt
festzuhalten,
dass
man
als
Gärtner
nur
sein
Visier
auf
die
nackten
Wegschnecken
legen
muss.
Die
Tiere
mit
dem
Gehäuse
sind
in
der
Regel
unproblematisch.
Oder
sogar
nützlich.
So
frisst
die
Weinbergschnecke
nicht
nur
abgestorbenes
Pflanzenmaterial
–
sie
bedient
sich
auch
an
den
Eiern
der
Nacktschnecken.
Bildtext:
35
verschiedene
Arten
von
Nacktschnecken
gibt
es
in
Deutschland.
Eine
davon
ist
die
Rote
Wegschnecke,
auch
Große
Rote
Wegschnecke
genannt.
Sie
kann
zwölf
bis
15
Zentimeter
groß
werden.
Foto:
imago/
blickwinkel
Autor:
Jörg Zittlau