User Online: 2 | Timeout: 23:32Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Nur ein Flohmarkt im Sommer?
 
Ab 2018 nur noch ein Flohmarkt im Sommer?
Zwischenüberschrift:
Verwaltung stellt Konzept auf den Prüfstand – Standort Ledenhof und vorherige Standvergabe im Gespräch
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Eine Anfrage von UWG/ Piraten zur Standplatzvergabe beim Nachtflohmarkt hat die Verwaltung bewogen, das Konzept des Markts generell auf den Prüfstand zu stellen. Sie schlägt vor, es bei einem Flohmarkt jährlich zu belassen.

Osnabrück. Der Osnabrücker Nachtflohmarkt ist in die Jahre gekommen. Eine Anfrage von UWG/ Piraten zur Standplatzvergabe hat die Verwaltung bewogen, das Konzept des Markts generell auf den Prüfstand zu stellen.

Mit ihrer Mitteilungsvorlage zum Thema Nachtflohmarkt für den Ausschuss für Feuerwehr und Ordnung hat sich die Verwaltung nicht lumpen lassen. Das umfangreiche Papier wälzt zunächst einmal die wechselvolle Historie des Flohmarktgeschehens seit dem 2. Mai 1970 aus. Und die ist für die Gesamtbetrachtung und die endgültige Bewertung der Flohmarktzukunft durchaus interessanter Lesestoff. Denn alles begann an einem Samstag zwischen 8 und 18 Uhr recht kleinflächig rund um das Heger Tor. Es folgten Stationen am Herrenteichswall, auf dem Markt und zu guter Letzt in der Fußgängerzone. Mal waren es Sicherheitsbedenken (Herrenteichswall) mal Proteste der Anlieger (Markt), die den Umzug nötig machten. Hinzu kam eine zeitliche Verlagerung. Auf den Punkt gebracht heißt das: Weil die Beschicker ihre Stände immer früher aufbauten, wurde aus dem Flohmarkt 2005 ein Nachtflohmarkt. Und weil das ganze Unternehmen Flohmarkt schon zuvor ins Uferlose zu entgleiten drohte, entschloss sich die Stadt, dem Feilschen um die ollen Plünnen nun eine Satzung als verbindliches Regelwerk angedeihen zu lassen. Das geschah erstmalig zum Herbstflohmarkt 2003.

Nun sollte der Flohmarkt einmal im Frühjahr und einmal im Herbst jeweils um 21 Uhr am Samstag beginnen und am Sonntag um 16 Uhr enden. Das ging so bis 2011, danach wurden die Zeiten des offenen Handels auf 12 Uhr am Sonntag begrenzt. Geregelt sind nun auch die Standgrößen und die dafür zu entrichtenden Gebühren. Nun ist es aber so, dass der Flohmarkt zumindest auf der zeitlichen Schiene ein gewisses Eigenleben entwickelt hat. Der Kampf um die besten Plätze treibt einige Beschicker schon weit vor offiziellem Beginn in die Fußgängerzone. Warum auch nicht, mögen die sich fragen, denn die Kundschaft ist ja auch schon da und kauft auch schon mal gerne aus dem Karton heraus. Das Problem: Zu dieser Zeit blüht in Osnabrücks Fußgängerzone noch das rege Einzelhandelsleben mit Neuwaren. Konflikte sind da vorprogrammiert.

Die Idee von UWG und Piraten ist da ja die schlechteste nicht, wenn sie mit einer Standplatzvergabe wie sie zum Beispiel in Georgsmarienhütte wertgeschätzte Praxis ist dem munteren Flohmarkttreiben Regelungen anheimgeben wollen, die das Gerangel um die besten Plätze und damit den stark verfrühten Dienstantritt der Verkäufergilde verhindert.

Die Verwaltung hat den Ruf gehört und sich Gedanken gemacht, wie es denn nun schöner laufen könnte. Und siehe da UWG und Piraten mögen sich an dieser Stelle nicht grämen –, herausgekommen ist ein ganz neuer Flohmarkt. Wobei die Zahl eins″ wörtlich zu nehmen ist, denn die Verwaltung schlägt vor, es bei einem Flohmarkt jährlich zu belassen und dann nicht mehr in der Fußgängerzone, sondern auf dem Ledenhof. Und zeitlich gesehen meint die Verwaltung, dass ein verkaufsoffenes Fenster zwischen 18 und 2 Uhr durchaus angemessen ist. Außerdem schlagen die Verantwortlichen im Stadthaus eine Verlegung in den Sommer vor.

Sowohl für den neuen Standort als auch für die Öffnungszeiten hat die Verwaltung ihre Gründe. Nur am Ledenhof lassen sich durch die räumlichen Gegebenheiten Plätze kartografisch einteilen und damit auch im Vorfeld der Veranstaltung elektronisch vergeben, die Flächen ließen sich auch ganz real vor Ort markieren. In der Fußgängerzone ist eine solche Praxis kaum möglich, da hier bis Marktbeginn normales Geschäftsleben regiert. Und da die Erfahrung der vergangenen Jahre gezeigt hat, dass die überwiegende Zahl der Verkäufer ihren Platz ohnehin nicht bis zum Morgen des nächsten Tages behält, lässt sich der Flohmarkt nach Verwaltungsmeinung auf 2 Uhr verkürzen, ohne dass er seinen Charakter als Nachtflohmarkt verliert. Auch das etwas beständigere Sommerwetter sei zuträglich für die elektronische Standvergabe, da dann weniger Standbetreiber sich kurzfristig je nach Wetter gegen die Teilnahme am Nachtflohmarkt entscheiden.

Im Ausschuss wurde die Politik mit der Vorlage in die Fraktionen zur weiteren Beratung entlassen. Die Verwaltung bittet um die Diskussion ihrer Argumente, um zu einer der nächsten Sitzungen eine Satzungsänderung auf den Weg bringen zu können.

Mehr aktuelle Nachrichten auf noz.de

Kommentar:

Schöne Idee

Manche Dinge überleben sich, und dann wird es Zeit, die Rahmenbedingungen den tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen. Die Verwaltung ist beim Thema Nachtflohmarkt auf einem guten Weg.

Wirft man einen Blick auf die Historie des Flohmarktes, so zeigt sich, dass dieses muntere Treiben einem ständigen Wandel unterliegt. Das ist ja auch nicht weiter schlimm. Allerdings erschöpft sich der Wandel in den letzten Jahren in einer ständigen Verlagerung der Anfangszeiten, bedingt alleine dadurch, dass sich die Händler möglichst früh die besten Plätze sichern wollen. So wurde aus einem Tagflohmarkt schon vor Jahren ein Nachtflohmarkt, der sich langsam durch die Wochentage rollierend wieder zu einem Tagflohmarkt entwickeln würde, wenn nicht diesem Wandel ein Stoppschild vorgesetzt würde.

Das geht nur, indem eine Fläche gefunden wird, auf der eine Vergabe von Standplätzen im Vorfeld möglich ist. Damit ist die Fußgängerzone raus. Dafür drängt sich der Ledenhof förmlich auf. Hier hätte nicht nur der Flohmarkt ein adäquates neues Zuhause. Auch der leider vom Stadtleben abgehängte Platz würde eine weitere Aufwertung erfahren, wie sie schon durch den Winterzauber in der Vorweihnachtszeit stattgefunden hat. Auch aus diesem Grund wäre es begrüßenswert, wenn die Ratsparteien sich den Vorschlag der Verwaltung zu eigen machten und den Flohmarkt als jährlich einmalige Veranstaltung auf den Ledenhof verlagern würden.
Autor:
dk


Anfang der Liste Ende der Liste