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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Die perfekte Abendrunde
Zwischenüberschrift:
Auf den Spuren Wittekinds im Nettetal zwischen Rulle und Haste – Biergarten liegt am Weg
Artikel:
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Originaltext:
Meist ist Knollmeyers Wassermühle Ausgangspunkt für Spaziergänge im Nettetal. Die hier vorgestellte Tour erreicht das historische Gemäuer samt Gasthaus und Biergarten nach knapp drei Kilometern und damit genau zum richtigen Zeitpunkt, um eine Rast einzulegen. Am Weg liegt die legendäre Wittekindsburg.

Wandern in der Region (2)

Osnabrück/ Wallenhorst. Wie mag die Landschaft hier wohl vor 1200 Jahren ausgesehen haben? Damals führte Karl der Große im Osnabrücker Land Krieg gegen einen seiner größten Widersacher. Das war Sachsenherzog Wittekind, der im Nettetal zwischen Haste und Rulle eine Zufluchtsburg an erhabener Stelle hatte. Der 6, 7 Kilometer lange Rundwanderweg begibt sich auf die Spuren des Adeligen, der 785 seinen Widerstand gegen die Franken aufgab und sich taufen ließ. Im Laufe der Jahrhunderte verfiel die Wittekindsburg, heute sind nur noch Überreste erhalten.

Aufgrund der guten Einkehrmöglichkeit ist diese Tour eine perfekte Abendrunde. Sie führt fast ausschließlich über Waldwege, die teilweise unbefestigt und schmal sind und nach Regentagen auch matschig sein können.

Start ist am Wanderparkplatz Bramheide. In Verlängerung der Zufahrtsstraße geht es zunächst gut 500 Meter in östlicher Richtung durch den Wald hinauf, vor der Lichtung links. Der unter anderem mit einem X gekennzeichnete Weg markiert hier genau die Ortsgrenze zwischen Osnabrück und Belm. Nach 400 Metern wieder links. Die Strecke vereinigt im weiteren Verlauf immer mehr markierte Wanderwege: den Mühlenweg (M) zum Beispiel und den blau-orange gekennzeichneten Diva-Walk. Später kommen noch der Hünenweg und selbstverständlich der Wittekindsweg hinzu. Das macht deutlich, wie beliebt das Naherholungsgebiet bei Wanderern ist.

Kinder lieben diesen Ort

Nachdem die Straße Bramheide gekreuzt ist, sind es noch gut 900 Meter bis zur Burg, die mit 16 Hektar zu den größten frühmittelalterlichen Befestigungsanlagen in Niedersachsen zählt. Ein System aus Mauern, Gräben und Wällen sicherte Haupt- und Vorburg. Erhalten sind nur wenige Grundmauern, die von zwei Türmen und einigen Wohngebäuden. Vor allem Kinder können ihrer Fantasie freien Lauf lassen. War da nicht ein Ritter im Gebüsch?

Der Abstieg ins Nettetal ist etwas steil und beschwerlich. Aufgrund von Forstarbeiten liegen an vielen Stellen Zweige und Äste auch auf den Wegen. Auf der Straße angekommen, ist es nicht mehr weit bis zur Wassermühle. Sie soll in der Zeit Karls des Großen an dieser Stelle gegründet worden sein. Die Wasser- und Staurechte sind erstmals 1253 erwähnt. Die Technik ist voll funktionsfähig. Heute werden Vollkornmehle für die Bäckerei Brinkhege produziert, die daraus das Mühlenbrot herstellt. Nach der Rast in Knollmeyers Biergarten folgt das wohl schönste Teilstück der Rundwanderung die 1, 2 Kilometer lange Passage entlang der Nette in südlicher Richtung bis zum Forellenhof. Wer zum ersten Mal hier ist, staunt, wie lauschig es nur sechs Kilometer außerhalb der lauten Osnabrücker Innenstadt sein kann. Im Tal plätschert der Fluss, und auf den Wiesen grasen Rinder. Welch Idylle!

Nächstes Etappenziel sind die Östringer Steine stark beschädigte Überreste von Großsteingräbern, die zwischen 3500 und 2800 vor Christus entstanden sind. Hinter der Grabanlage links den Weg Im Hollen nehmen bis fast zum höchsten Punkt und dann scharf links nach Osten den unmarkierten Pfad bis zur Straße Zum Ickerkolk. Unterhalb der Erdbeerfelder geht es rechts weiter bis zum Waldrand und dann links nach Norden zurück zum Wanderparkplatz Bramheide. Wer mag, kann ab Forellenhof etwa 1, 3 Kilometer abkürzen und entlang der Straße zum Ausgangspunkt zurückkehren.

Wanderlust: In unsererSommerserie stellen wir in den nächsten Wochen und Monaten Wanderrouten in Osnabrück und Umgebung vor.

Auf der Themenseite noz.de/ wandern finden Sie alle Beiträge der Serie. Dort können Sie auch die GPX-Datei der Route herunterladen. Sie können den Track auf Ihrem Smartphone in einer geeigneten App anzeigen lassen und die Route per GPS-Navigation zurücklegen.

Magischer Ort: Mitten im Wald treffen Wanderer auf die Überreste der Wittekindsburg. Auch von einem Rundturm sind nur die Grundmauern erhalten.

Die Wassermühle im Nettetal ist ein Kleinod im Osnabrücker Land. Sie soll in der Zeit Karls des Großen an dieser Stelle gegründet worden sein. Fotos: Holger Jansing

Die Nettetal-Wanderung in der Übersicht

Einige historische Sehenswürdigkeiten liegen am Weg: die Wittekindsburg (rot), Knollmeyers Mühle (blau) und die Östringer Steine (gelb). Kartendaten: Google/ 2017 Geo-Basis-DE/ BKG

Start und Ziel der 6, 7 Kilometer langen Wanderung sind am Wanderparkplatz Bramheide, Zum Ickerkolk, in Osnabrück-Haste. Eine Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es nicht.

Da die Wege zum Teil steinig, steil und matschig sind, ist festes Schuhwerk erforderlich. Im An- und Abstieg sind 168 Höhenmeter zu bewältigen, der höchste Punkt liegt auf 173 Metern, der niedrigste auf 109.

Einkehrmöglichkeiten: Das Gasthaus Knollmeyer und der Biergarten sind montags bis freitags ab 15 Uhr, samstags ab 14 Uhr und sonntags ab 11 Uhr geöffnet. Benachbart sind der Kletterwald und die Minigolfanlage. Verkauf und Bistro des Forellenhofes haben dienstags bis samstags von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Autor:
Holger Jansing


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