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1.
Erscheinungsdatum:
23.05.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Anwohner zahlen teure Drainage
Grundwasser steigt: Anwohner muss zahlen
Zwischenüberschrift:
Wissenschaftspark: Nach Kasernen-Abbruch kann nur eine Drainage für 50 000 Euro das Haus retten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Wissenschaftspark
am
Westerberg
gilt
als
Musterbeispiel
für
die
Konversion
von
Kasernenflächen.
Nebeneffekt
ist
allerdings
ein
dramatischer
Anstieg
des
Grundwasserspiegels.
Die
teure
Drainage
zahlen
die
die
Anwohner.
Nasse
Füße
im
Garten,
Feuchtigkeit
und
Schimmel
im
Haus:
Der
Abriss
der
Kasernengebäude
an
der
Sedanstraße
hat
den
Grundwasserspiegel
so
stark
steigen
lassen,
dass
Häuser
von
Nachbarn
unbewohnbar
zu
werden
drohen.
Einer
lässt
jetzt
eine
Drainage
bauen
–
für
mehr
als
50
000
Euro.
Osnabrück.
Den
Garten
an
der
Sudetenstraße
haben
die
Bagger
großflächig
aufgewühlt.
Drei
Meter
tief
ist
die
Erde
rund
um
das
41
Jahre
alte
Haus
von
Carsten
Schlüter
und
seinen
Eltern
ausgekoffert,
die
Kellerwände
liegen
frei.
Mitarbeiter
einer
Tiefbaufirma
tragen
eine
Bitumenmasse
auf,
damit
das
Grundwasser
nicht
mehr
eindringen
kann.
Der
schwarze
Anstrich
allein
reicht
aber
nicht
aus
gegen
die
starke
Strömung.
Deshalb
wird
eine
Wasserhaltung
installiert,
mit
einem
Schacht,
aus
dem
die
unterirdischen
Fluten
bei
Bedarf
abgepumpt
werden
können.
Folge
der
Entsiegelung
Seit
Anfang
Mai
laufen
die
Arbeiten
schon.
Nächste
Woche
soll
die
Baugrube
wieder
verfüllt
werden.
Wenn
alles
klappt,
kann
eine
Gartenbaufirma
im
Juni
neuen
Rasen
aussäen
und
die
Rhododendren
wieder
einpflanzen.
Im
Haus
saugen
Bautrockner
die
Feuchtigkeit
auf,
die
sich
in
allen
Winkeln
ausgebreitet
hat.
Damit
wird
auch
dem
Schimmel
der
Boden
entzogen,
der
zuletzt
überall
zu
riechen
war.
Am
Ende
müssen
die
Kellerwände
von
innen
neu
verputzt
werden.
Für
die
teure
Investition
zum
Erhalt
des
Wohnhauses
tritt
keine
Versicherung
ein.
Ein
steigender
Grundwasserspiegel
wird
als
höhere
Gewalt
eingestuft.
Dabei
besteht
kein
Zweifel,
dass
die
extreme
Vernässung
eine
Folge
der
Entsiegelung
auf
dem
benachbarten
Kasernengelände
ist.
Carsten
Schlüter
fühlt
sich
von
der
Stadt
im
Stich
gelassen.
Gemeinsam
mit
45
Nachbarn
hat
er
an
den
Oberbürgermeister
und
die
Osnabrücker
Beteiligungs-
und
Grundstücksentwicklungsgesellschaft
(OBG)
geschrieben.
Hat
auf
die
fatale
Entwicklung
durch
die
„
immensen
Wassermengen″
hingewiesen
und
auf
Kooperationsbereitschaft
gesetzt.
Immerhin
hätte
eine
wirksame
Drainage
auf
dem
Kasernenareal
die
Schäden
verhindern
oder
wenigstens
begrenzen
können.
Die
Häuser
von
Carsten
Schlüter
und
seinen
Nachbarn
stehen
im
Grundwasserstrom,
der
vom
Westerberg
zur
Hase
fließt.
Nach
dem
Abzug
der
Briten
vor
neun
Jahren
hatte
die
Stadt
das
14
Hektar
große
Areal
übernommen,
um
einen
Wohn-
und
Wissenschaftspark
einzurichten.
Ein
zukunftsweisendes
Projekt,
fanden
auch
die
Anwohner
von
der
Sudetenstraße.
Da
wussten
sie
noch
nicht,
was
mit
dem
Abbruch
der
alten
Kasernengebäude
auf
sie
zukommen
würde.
Für
Carsten
Schlüter
kam
das
böse
Erwachen
in
kleinen
Schüben.
Langsam,
aber
sicher
drang
die
Feuchtigkeit
in
den
Keller
ein
und
breitete
sich
immer
weiter
aus.
Rinnsale
bahnten
sich
ihren
Weg
durch
die
Außenmauern,
im
ganzen
Haus
machte
sich
ein
unangenehmer
Geruch
von
Muff
und
Schimmel
bemerkbar.
Und
im
Garten
empfahl
es
sich,
Gummistiefel
anzuziehen.
Einige
Rhododendren
konnten
das
Hochwasser
nicht
verkraften
und
starben
ab.
Politiker-
Zuspruch
Die
OBG
wies
jegliche
Verantwortung
mit
der
Begründung
von
sich,
dass
ihr
„
ein
rechtswidriges
Verhalten
nicht
vorzuwerfen″
sei.
Immerhin
bot
sie
Carsten
Schlüter
im
April
2016
an,
sich
mit
500
Euro
an
den
Kosten
für
die
Drainage
zu
beteiligen.
Kurz
vor
der
Kommunalwahl
im
Spätsommer
gab
es
dann
noch
einen
vorübergehenden
Hoffnungsschimmer,
als
einige
Politiker
an
der
Sudetenstraße
auftauchten
und
ihre
Unterstützung
anboten.
Aber
an
der
Haltung
von
Stadt
und
OBG
änderte
das
nichts.
Kein
Geld
von
der
OBG
Familie
Schlüter
entschied
sich
schließlich,
in
den
sauren
Apfel
zu
beißen
und
die
Arbeiten
auf
eigene
Rechnung
in
Auftrag
zu
geben.
Es
war
der
einzige
Weg,
um
endlich
den
Schimmel
loszuwerden,
der
schon
zu
einer
gesundheitlichen
Gefahr
geworden
war.
Auf
die
von
der
OBG
in
Aussicht
gestellten
500
Euro
muss
Carsten
Schlüter
nun
auch
verzichten.
Die
Grundstücksgesellschaft
hatte
Bedingungen
genannt,
die
von
einem
einzelnen
Hauseigentümer
nicht
zu
erfüllen
sind.
Die
Kasernen
in
Osnabrück
–
und
was
aus
ihnen
geworden
ist:
Lesen
Sie
mehr
auf
noz.de.
Bildtext:
Kämpft
gegen
den
steigenden
Grundwasserspiegel:
Carsten
Schlüter
investiert
50
000
Euro,
um
sein
Haus
wieder
bewohnbar
zu
machen.
Foto:
Lahmann-
Lammert
Kommentar:
Mehr
Sensibilität
könnte
nicht
schaden
Mag
ja
sein,
dass
die
Rechtslage
klar
ist
und
die
Anwohner
des
Wissenschaftsparks
keinen
Anspruch
auf
Entschädigung
haben.
Dann
muss
das
aber
nicht
heißen,
dass
sich
die
Stadt
auf
ihre
formaljuristische
Position
zurückzieht
und
die
Anwohner
eiskalt
abblitzen
lässt.
Schade,
dass
die
ablehnenden
Bescheide
jeglichen
Willen
zur
Kooperation
vermissen
lassen.
Und
vor
allem,
dass
so
unsensibel
mit
den
Betroffenen
umgegangen
wird.
Es
ist
nachvollziehbar,
dass
sich
ein
Hauseigentümer
selber
vor
eindringender
Nässe
schützen
muss.
Aber
es
lässt
sich
nicht
von
der
Hand
weisen,
dass
der
Grundwasserspiegel
an
der
Sudetenstraße
gestiegen
ist,
weil
die
Stadt
die
Kasernengebäude
großflächig
abgerissen
hat
und
der
entsiegelte
Boden
jetzt
mehr
Regenwasser
aufnimmt.
Deshalb
hätten
sich
die
Stadt
und
ihre
Tochtergesellschaft
OBG
zu
einer
moralischen
Mitverantwortung
bekennen
können,
statt
reflexhaft
darauf
zu
pochen,
nichts
Unrechtes
getan
zu
haben.
Mit
etwas
gutem
Willen
und
dem
Sachverstand
aus
den
Ämtern
hätten
sie
ein
gemeinsames
Drainageprojekt
auf
den
Weg
bringen
können,
um
den
Einzelnen
vor
ruinösen
Kosten
zu
bewahren.
Oder
es
wenigstens
versucht.
Aber
von
gutem
Willen
war
hier
leider
nichts
zu
erkennen.
Autor:
rll