User Online: 2 | Timeout: 10:10Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Telefon raus, Literatur rein
Zwischenüberschrift:
Neuer offener Bücherschrank in der Wüste
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Osnabrücks Wüste bekommt einen neuen offenen Bücherschrank. Das Prinzip lautet: rausnehmen, was man will, reinstellen, was man will. Eine Telefonzelle hat die richtigen Maße, hält jedem Wetter stand und ist allgemein stabil nur optisch musste was passieren.

Wer mitten am Tag an einer belebten Straße in aller Ruhe Graffiti sprüht, ist entweder nicht ganz dicht oder hat eine Genehmigung. Letzteres traf auf Sprayer Nico Michalick zu: Er nahm jetzt an der Ecke Schnatgang/ Arndtstraße die Sprühdose in die Hand, um einer herkömmlichen Telefonzelle ein bisschen Pep zu verleihen. Ortskundige fragen jetzt: Seit wann steht an der Ecke eine Telefonzelle? Antwort: ab jetzt.

Bei dem stillen Örtchen der anderen Art handelt es sich also um einen offenen Bücherschrank. Eigentlich weilte die Telefonzelle schon in Potsdam, wo alle ausgemusterten Telefonzellen eines Tages hingehen. In die Wege geleitet wurde die Rückkehr der Kabine von Reinhart Richter, der auch die Finanzierung mit übernahm. Die Idee trage ich schon seit zehn Jahren mit mir herum. Man sieht ja öfter kleine Kisten mit Büchern und anderen Dingen auf dem Gehweg stehen, an denen sich jeder bedienen darf.″ Dieser Brauch habe eine lange Tradition: Früher gab es in ländlichen Gegenden einen Baum, unter den man kleine Dinge legte, die man nicht mehr brauchte. Das stellt eine Kultur des Tauschens dar, die ich schön und nützlich finde.″

Die Vermittlung von Sprayer Nico Michalick lief über das Jugendzentrum Ostbunker; unter anderem gestaltete er dessen 40-Jahre-Wand″ zum Jubiläum mit. Auch Garagen und Fassaden übernimmt der Graffiti-Profi, der Teil der Künstlergruppe 20seven6 ist. Wer mag, kann sich auf der Facebookseite der Gruppe davon überzeugen, dass der Begriff Künstler″ im Zusammenhang mit 20seven6 definitiv angebracht ist. Unter anderen nahmen schon die Skatehalle Osnabrück und der Hyde Park die Dienste der Gruppe in Anspruch.

Die erste Rutsche Bücher wird direkt aus dem Keller von Reinhart Richter kommen: Ich bin eine absolute Leseratte. Meine Frau wartet nur drauf, dass die ganzen Bücherkisten endlich aus dem Keller kommen.″ Gut für bücheraffine Osnabrücker, speziell natürlich Bewohner der Wüste.

Inzwischen ist der Bücherschrank von außen fertig. Der Zeichentrickheld Spongebob ziert ihn. Am kommenden Sonntag, 21. Mai, um 17 Uhr ist die offizielle Eröffnung. Tina Schick, Künstlerin und Krimiautorin und Nachbarin des Bücherschrankes, liest dann einen Text mit Bezug zum Quartier.

Bildtext:
Sprayer Nico Michalick gestaltet die Telefonzelle an der Arndtstraße, Ecke Schnatgang um.

Foto:
Hermann Pentermann
Autor:
mstr


Anfang der Liste Ende der Liste