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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Zwei Ideen und ein Rugbyfeld
Zwischenüberschrift:
Seit fünf Jahren gibt es die Osnabrücker Friedensgärtner
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Seit fünf Jahren wird auf der Fläche zwischen Hermann-Nohl-Schule und Haster Weg ökologisch und solidarisch gegärtnert. Der Verein Friedensgarten will für verantwortliche Landwirtschaft sensibilisieren. Es wundert mich selbst, was wir schon alles auf die Beine gestellt haben″, sagt Doris Kube, Vorsitzende des Vereins Friedensgarten Osnabrück.″.

Noch gut erinnert sie sich an den Anfang, als es nicht mehr gab als die Ideen zweier Idealisten: Sie, die Landschaftsgärtnerin und Umweltpädagogin, träumte von einem interkulturellen Gemeinschaftsgarten. Er, Physiker Wieland Sack, hatte die Idee eines großen Schrebergartens mit gemeinsamen Nutzungsbereichen und - einrichtungen. Die Verbindung von sozialem Gärtnern und interkultureller Begegnung so etwas müsste es in Osnabrück geben″, befanden beide. Und sie fanden im ehemaligen Rugbyfeld der Briten am Haster Weg auch noch eine geeignete Fläche.

Der Verein Friedensgarten Osnabrück″ wurde gegründet und mit der Stadt, die die Initiative unterstützte, ein Vertrag abgeschlossen. Mithilfe der Hochschule in Haste wurde das Gelände urbar gemacht. 2013 wurde Erstes gepflanzt, darunter im Projekt Plant for the Planet″ auch eine Streuobstwiese.

Im Oktober 2012 haben wir unsere Friedensgarten-Idee vorgestellt. Spontan hatten wir 20 Mitglieder″, erinnert sich Kube. Alle hätten sich für das Konzept begeistert. Jeder wirkt beim Gemeinschaftsbeet mit und kann auch noch ein Einzelbeet bewirtschaften.

Die Beerensträucher am Rande sind für alle; es herrscht Arbeitsteilung, und es gibt gemeinsame Aktionen, aber keine Pacht. Vielmehr wird ein Vereinsbeitrag erhoben, der je nach Ermessen zwischen 10 und 120 Euro pro Jahr liegt. Dem Garten und der Gemeinschaft Zeit zu schenken, das ist die Pacht″, sagt Doris Kube. Zwar sollte, wer ein Einzelbeet bewirtschaften möchte, auch Mitglied werden, dennoch sind derzeit über 50 Leute im Mail-Verteiler, die auf dem Laufenden gehalten werden und regelmäßig kommen möchten, ohne Mitglied im Verein zu sein.

Basisdemokratisch wird am Jahresanfang besprochen, wer wie viel machen möchte. Aus den Beiträgen werden Anschaffungen wie der Geräteschuppen oder die Pergola finanziert, das Bauen erfolgt als konzertierte Aktion. Es hat sich ein gutes Team herausgebildet, und es funktioniert oft auf wundersame Weise″, sagt Kube.

Allerdings ist auch das Friedensgärtnern nicht ganz ohne Frust. Abgesehen von Kaninchen und Mäusen, die ja vielen Gärtnern zu schaffen machen, kommt es auch immer wieder zu Mundraub. Immerhin: Irgendwer genießt es ja″, sagt sich Kube dann selbst, um es nicht so an mich heranzulassen.″

In einer anderen Sache gelingt ihr die Gelassenheit nicht so leicht: Der Platz unter der Pergola diene Jugendlichen als Treffpunkt, den sie vermüllt hinterließen. Trotz etlicher Gespräche gewinne man den Eindruck, dass Einzelne provozieren wollten, etwa indem sie Glasscherben in den Beeten verteilten, so Kube. Besonders schade: Unbekannte haben kürzlich die gemeinsam mit dem Verein Helpage errichtete Lerngarten-Installation, den Bohnenautomaten, zerstört. Damit die Jugendlichen sich stärker als Teil des Platzes verstehen, soll im Rahmen der Jugendkulturtage im Juni der Treff gemeinsam mit ihnen neu gestaltet werden.

Doris Kubes Wunsch für die Zukunft des Friedensgartens: Neben Begegnung und Miteinander auch mehr Bildung. Nicht nur, damit Gemüse wächst, sondern auch, um den Umweltgedanken weiterzutragen, mehr Verantwortung für die Natur zu übernehmen und für verantwortliche Landwirtschaft zu sensibilisieren.″

Bildtext:
Gärtner unter sich: Doris Kube, Wieland Sack und Besucher Daniel Janko.

Foto:
Kerstin Balks
Autor:
Kerstin Balks
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