User Online: 3 |
Timeout: 23:47Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
17.05.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Hier ratterten einst die Webstühle
Zwischenüberschrift:
Weberei Terberger produzierte bis 1955 an der Lotter Straße – dann kam die Polizei
Artikel:
Originaltext:
Das
kleine
Gewerbegebiet
an
der
Lotter
Straße
ist
Vergangenheit.
Busdepot
und
Celluloidfabrik
Hagedorn
wichen
in
den
letzten
Jahren
der
Wohnbebauung.
Die
Mechanische
Weberei
Terberger,
die
sich
stadtauswärts
an
Hagedorn
anschloss,
stellte
schon
1955
die
Produktion
ein.
Osnabrück.
Mittlerweile
teilen
sich
die
„
Technischen
Fachdienste,
Fachbereich
Kfz″
und
die
Autobahnpolizei
die
Räume
zwischen
Lotter
und
Augustenburger
Straße.
Als
die
Autobahnwache
Bissendorf
an
der
A
30
Anfang
2016
aufgegeben
wurde
und
Mensch
und
Material
hierhin
zogen,
wurde
es
im
zweigeschossigen
Bürotrakt
enger.
Zu
Streifenfahrten
auf
der
A
30
und
der
A
33
starten
die
Kollegen
nun
von
hier,
während
die
A
1
im
Osnabrücker
Einzugsbereich
weiterhin
von
der
Autobahnwache
Bramsche
betreut
wird.
Leiter
des
übergeordneten
Autobahnpolizeikommissariats
ist
Manfred
Tapken.
„
Wir
wollen
hier
nicht
weg,
auch
wenn
wir
alle
etwas
zusammenrücken
mussten″,
stellt
er
unmissverständlich
klar.
Die
A
30
sei
über
die
Auffahrt
Hellern
auch
von
hier
aus
schnell
erreicht,
die
anfänglichen
Bedenken
hätten
sich
erledigt.
Den
größeren
Teil
der
Polizei-
Liegenschaft
nehmen
die
Kfz-
Werkstätten
in
den
ehemaligen
Websälen
ein.
Hier
werden
Polizeiautos
aus
der
gesamten
Polizeidirektion,
die
bis
zur
Nordsee
reicht,
repariert
–
bis
hin
zu
Karosserie-
und
Lackierarbeiten,
wenn
es
mal
wieder
wie
bei
„
Alarm
für
Cobra
11″
gescheppert
hat.
Auch
polizeispezifische
Eingriffe
wie
etwa
an
der
Funkausrüstung,
die
man
nicht
gern
privaten
Werkstätten
überlässt,
werden
hier
vorgenommen.
Zu
Zeiten,
als
die
Polizei
noch
zu
Fuß
kam,
begann
Albert
Terberger
1849
in
Westerkappeln,
Leinen
bei
den
Bauern
einzusammeln
und
damit
Handel
zu
treiben.
1854
veränderte
er
sich
nach
Osnabrück.
Mit
Kompagnon
Prins
zusammen
begründete
er
1854
eine
Handlung
für
„
Colonial-
und
Manufactur-
Waaren″
in
der
Großen
Straße
40.
Die
Geschäfte
liefen
wohl
nicht
so,
wie
Terberger
sich
das
vorgestellt
hatte.
Um
nicht
mehr
von
den
Launen
der
Hersteller
abhängig
zu
sein,
beschloss
er,
selber
einer
zu
werden.
Er
kaufte
das
Grundstück
an
der
Lotter
Straße
und
begann
um
1880
mit
der
Aufstellung
von
Webstühlen
für
die
Leinwandproduktion.
Nach
erfolgreichem
Start
vergrößerte
er
die
Betriebsgebäude
und
gab
ihnen
1892
die
Backsteingestalt,
die
bis
heute
in
den
Außenmauern
erhalten
ist.
Ein
Mitarbeiter,
der
es
später
zu
Ansehen
und
Vermögen
bringen
sollte,
war
Julius
Heywinkel.
In
den
1890er-
Jahren
ging
er
bei
Terberger
in
die
Lehre.
Er
erwarb
hier
den
Grundstock
seines
webtechnischen
Fachwissens,
das
er
Jahre
danach
in
die
eigene
Fabrikation
von
Zelten,
Abdeckplanen,
Stoffen
für
Autositze
und
Cabrio-
Dächern
einbrachte.
Der
Autobauer
Karmann
war
sein
größter
Kunde.
Firmengründer
Albert
Terberger
(1823–1894)
übergab
die
Geschäfte
an
seinen
Sohn
Friedrich
(1860–1931)
.
In
dritter
Generation
waren
es
die
Zwillinge
Theo
(1903–
1983)
und
Albert
Terberger
(1903–1987)
,
die
die
Produktion
in
der
Zwischenkriegszeit
ausbauten.
Die
Schäden
im
letzten
Krieg
waren
gering,
sodass
die
Herstellung
von
Leinen-
,
Halbleinen-
und
Baumwollprodukten
wie
Bettwäsche,
Tischwäsche
und
Geschirrtücher
nach
1945
mit
bis
zu
80
Mitarbeitern
schnell
wieder
anlief.
1949
wurde
das
hundertjährige
Bestehen
des
Geschäfts
aufwendig
gefeiert.
Alle
Arbeitsplätze
waren
mit
Blumen
und
Tannengrün
geschmückt,
Fotograf
Koltzenburg
hielt
Gebäude
und
Arbeitsplätze
in
einer
Fotoserie
fest
.
Im
gleichen
Jahr
wurde
Albert
Terberger
als
einer
der
Vertreter
der
vierten
Generation
geboren.
Der
heute
67-
jährige
Kunststoffhändler
hat
nur
noch
ganz
schwache
Kindheitserinnerungen
an
lärmerfüllte
Hallen
mit
ratternden
Webstühlen.
Denn
1955
stellte
die
Firma
den
Betrieb
ein.
„
Vater
und
Onkel
hatten
frühzeitig
erkannt,
dass
gegen
Billigimporte
kein
Blumentopf
zu
gewinnen
war,
und
verkauften
rechtzeitig″,
stellt
er
rückblickend
fest.
Käufer
der
Immobilie
war
das
Land
Niedersachsen,
das
ab
1960
hier
die
Voraussetzungen
für
den
Einzug
von
Polizeigaragen
schuf.
Mehrfach
wurde
umgebaut
und
modernisiert.
Der
jetzt
erreichte
Stand
einer
zeitgemäßen
Werkstatt-
Infrastruktur
wäre
an
anderer
Stelle
nicht
für
kleines
Geld
neu
zu
schaffen.
Das
ist
einer
der
Gründe,
weshalb
das
Land
nicht
auf
den
Wunsch
der
Stadt
einging,
ihr
das
Polizei-
Areal
zu
überlassen.
Nach
den
Vorstellungen
der
Stadt
sollte
es
in
das
Sanierungsgebiet
„
Quartier
Lotter
Straße/
Ernst-
Sievers-
Straße″
einbezogen
und
analog
dem
Stadtwerke-
und
dem
Hagedorn-
Gelände
Teil
der
städtebaulichen
Entwicklung
„
Mitte-
West″
werden.
Die
gründerzeitlichen
Außenmauern
der
Terberger′schen
Weberei
standen
dabei
in
keinem
Fall
zur
Disposition.
Sie
gelten
als
„
erhaltenswert″,
was
eine
Schutzkategorie
unterhalb
des
eingetragenen
Denkmalschutzes
bedeutet.
„
Wir
bekommen
vermittelt,
dass
die
neuen
Nachbarn
im
Baugebiet
Mitte-
West
zunehmend
dankbar
sind
für
den
‚
Polizeischutz′″,
kommentiert
der
Erste
Hauptkommissar
Tapken
das
gestiegene
Sicherheitsbedürfnis
der
Bevölkerung.
Große
überregionale
Aufmerksamkeit
erhielt
die
Polizeistation
Augustenburger
Straße,
als
im
Januar
ein
begnadeter
Polizei-
Blogger
Humor
bewies
und
über
die
sozialen
Medien
das
„
Falschparken″
eines
kleinen
roten
Bobbycars
vor
der
Schranke
der
Station
„
anzeigte″.
Dutzende
Medien
in
ganz
Deutschland
ließen
ihre
Leser
schmunzeln,
als
es
schließlich
über
den
dreijährigen
Jim
hieß:
„
Falschparker
stellt
sich!
Offenbar
war
er
dem
immensen
Fahndungsdruck
nicht
mehr
gewachsen.″
Mehr
Fotos
der
Weberei
Terberger
sehen
Sie
auf
noz.de/
os
Serie
Zeitreise
Billdtexte:
Die
Südostecke
der
Weberei
Terberger
im
Jahr
1949.
Der
„
Turm″
beherbergte
unten
das
Kontor
und
oben
die
Meisterwohnung.
Ganz
links
das
Kesselhaus
mit
Dampfmaschine
und
Schornstein.
Das
Autobahnpolizeikommissariat
ist
heute
in
dem
zweigeschossigen
Bürotrakt
untergebracht.
Foto:
Joachim
Dierks
Foto:
Koltzenburg,
Archiv
Terberger
Autor:
Joachim Dierks
Themenlisten:
L.05.22SL. Lotterstr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein