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1.
Erscheinungsdatum:
17.05.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Leser auch über radikale Standpunkte informieren
Artikel:
Originaltext:
Zum
Artikel
„
Schockbilder
aus
Mastställen″
(Ausgabe
vom
5.
Mai)
und
den
Leserbriefen
von
Dr.
med.
vet.
Ulrich
Brinkmann
„
Radikales
Gedankengut″
(Ausgabe
vom
9.
Mai)
und
Arnold
Middelkampf
„
Nicht
landwirtschaftsfreundlich″
(Ausgabe
vom
10.
Mai)
.
„
Die
Aktionen
der
Tierrechtler
(nicht
Tierschützer…)
in
deutschen
Großställen
mag
man
durchaus
unterschiedlich
beurteilen;
sie
bewegen
sich
hier
in
einer
rechtlichen
Grauzone,
und
die
Bewertungen
fallen
von
Fall
zu
Fall
und
von
Richter
zu
Richter
verschieden
aus.
Folgende
Punkte
sind
jedoch
in
der
Beurteilung
zu
berücksichtigen:
1.
Bei
der
Vielzahl
von
dokumentierten
Fällen
von
Verstößen
gegen
das
Tierschutzgesetz
noch
immer
davon
auszugehen,
dass
es
sich
um
Einzelfälle
handelt
und
nicht
um
ein
systemisches
Problem,
ist
schlichtweg
naiv.
Das
untermauert
zum
Beispiel
das
kürzlich
von
Greenpeace
in
Auftrag
gegebene
und
veröffentlichte
Rechtsgutachten,
das
zu
dem
Schluss
kommt,
dass
die
Massentierhaltung,
wie
sie
in
Deutschland
praktiziert
wird,
gegen
das
Tierschutzgesetz
verstößt
–
auch
wenn
die
Kriterien
für
das
von
Landwirtschaftminister
Schmidt
hochgelobte
,
Tierwohl-
Label′
eingehalten
werden.
2.
Der
vegane
Gedanke
mag
vordergründig
radikal
erscheinen.
Jedoch
ist
es
ein
Fehler
anzunehmen,
Veganer
wollten
den
Menschen
etwas
wegnehmen
–
vielmehr
wollen
sie
einen
Weg
aufzeigen,
wie
mit
für
den
einzelnen
vertretbarem
Aufwand
(Verzicht
auf
tierische
Produkte)
ein
lebenswerter
Planet
für
eine
wachsende
Weltbevölkerung
erhalten
werden
und
einige
der
drängendsten
Probleme
unserer
Tage
gelöst
werden
können:
Ohne
Massentierhaltung
–
verlieren
wir
nicht
täglich
die
Fläche
Münchens
an
Regenwald
für
den
Anbau
von
(Gen-
)
Soja
für
die
Futtermittelindustrie,
–
zerstören
wir
nicht
die
lokalen
Märkte
zum
Beispiel
in
Afrika,
die
wir
mit
den
von
uns
verschmähten
Tierteilen
überfluten
und
damit
Fluchtursachen
der
dort
lebenden
Menschen
schaffen,
–
nutzen
wir
die
vorhandenen
Ackerflächen
und
Wasserressourcen
wesentlich
effektiver
(für
die
,
Erzeugung′
von
einem
Kilogramm
Rindfleisch
werden
je
nach
Quelle
zwischen
zehn
Kilogramm
und
16
Kilogramm
Getreide
und
bis
zu
15
000
Liter
Wasser
verwendet!
).
3.
Die
Zerstörung
der
Bodenfruchtbarkeit
und
der
Hinweis
auf
eine
angebliche
Kreislaufwirtschaft
ist
ein
Ammenmärchen
–
würden
wir
tatsächlich
eine
Kreislaufwirtschaft
betreiben,
müssten
die
Landwirte
ihr
Tierfutter
selbst
erzeugen
oder
zumindest
regional
beziehen,
anstatt
Kraftfutter,
basierend
auf
aus
Südamerika
importiertem
Soja,
zu
verwenden
[...].
4.
Dass
eine
,
gesunde,
ausgewogene
Ernährung
der
Menschen,
insbesondere
der
Kinder,
durch
Veganismus
verhindert
wird,
ist
ebenfalls
eine
nach
dem
aktuellen
Stand
der
Forschung
nicht
zu
haltende
Aussage.
[…]
Dass
diese
Zeitung
–
im
Übrigen
sehr
neutral
und
nicht
landwirtschaftsfeindlich
–
über
diese
Tierrechtler
berichtet,
ist
absolut
lobenswert.
Und
nun
mag
jeder
für
sich
beurteilen,
was
radikaler
ist:
der
Verzicht
auf
Tierausbeutung
oder
das
Festhalten
am
vorhandenen
System,
das
so
viele
Probleme
verursacht.
[…]″
Karsten
Mithöfer
Melle
„
Ich
denke,
dass
Herr
Middenkampf
die
Veröffentlichungen
in
der
Zeitung
nicht
richtig
interpretiert.
Es
geht
nicht
um
Bauern
als
,
bad
boys′.
Der
Bauernberuf
ist
meines
Erachtens
einer
der
wichtigsten
Berufe,
die
wir
haben
und
haben
müssen.
Die
Veröffentlichungen
in
der
Zeitung
zeigen
im
Allgemeinen
Missstände
bei
den
überbelegten
Ställen
auf
(Massentierhaltung)
;
das
heißt
für
mich
Agrarindustrie
und
nicht
Bauer.
Als
Konsequenz
halte
ich
es
für
sehr
wichtig,
den
Bauern
zu
fördern,
das
heißt
im
Klartext,
weniger
zu
produzieren
(artgerechte
Haltung)
,
und
dadurch
werden
auch
die
landwirtschaftlichen
Produkte
teurer
–
Angebot
und
Nachfrage;
der
Bauer
hat
auch
wieder
ein
auskömmliches
Einkommen.
Für
mich
ist
der
Bauer
auch
der
wichtigste
[...]
Landschaftspfleger.
[...]
Übrigens:
Missstände
aufzudecken
ist
Aufgabe
des
Journalismus.″
Dieter
Hübner
Belm
„
Dirk
Fissers
Interview
mit
einem
Tierrechtsaktivisten
möchte
ich
nachdrücklich
begrüßen.
Wie
einige
(keineswegs
alle)
Massentierhalter
mit
der
Kreatur
umgehen,
nenne
ich
aus
christlicher
Sicht
einen
,
Frevel
an
der
Schöpfung′!
[...]
Zum
Glück
deutet
sich
zum
Thema
Fleischkonsum
und
Tierhaltung
[...]
ein
vorsichtiges,
hoffentlich
nachhaltiges
Umdenken
an.
Dirk
Fisser
problematisiert
das
Vorgehen
radikaler
Tierschützer
(Einbrechen/
Haufriedensbruch)
,
fragt
nach
Motivationen
und
hebt
Bemühungen
von
Landwirten,
die
Haltungsbedingungen
zu
verbessern,
hervor.
Wo
es
da
an
objektiver
Darstellung
fehlen
sollte,
wie
es
Herr
Middelkampf
unterstellt,
erschließt
sich
mir
nicht.
Der
Leser
hat
das
Recht,
zu
einem
gesellschaftsrelevanten
Thema
unterschiedliche
und,
wenn
es
sein
muss,
auch
radikale
Standpunkte
zu
erfahren,
um
sich
eine
eigene
Meinung
zu
bilden.
Manche
Zeitgenossen
wollen
halt
die
Augen
vor
der
Wirklichkeit
verschließen,
um
sich
den
Genuss
ihres
Schweinebratens
nicht
verderben
zu
lassen.
Das
wird
auf
Dauer
nicht
funktionieren.″
Kai
Engelke
Surwold
Bildtext:
Die
Debatte
um
Tierhaltung
in
der
modernen
Landwirtschaft
beschäftigt
unsere
Leser
weiter.
Foto:
dpa
Autor:
Karsten Mithöfer, Dieter Hübner, Kai Engelke