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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Zum „Schwarzen Wasser″ in Pye
Zwischenüberschrift:
Sechs-Kilometer-Runde am Osnabrücker Stadtrand – Neue Serie für die Sommermonate
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Im Osnabrücker Stadtteil Pye ist nicht nur der Piesberg eine Wanderung wert. Eine von Studierenden entwickelte Route führt unter anderem an einen Ort mit dem mystischen Namen Schwarzes Wasser″.

Osnabrück/ Wallenhorst. Auch abseits des Kultur- und Landschaftsparks Piesberg gibt es in Pye und Lechtingen eine kulturhistorisch reiche Landschaft. Die Drittsemester des Studiengangs Landschaftsentwicklung an der Hochschule Osnabrück haben sie in einem Semesterprojekt erforscht. Landschaft erzählt Geschichte( n) heißt ihr Projektbericht, für den sie Einwohner und schriftliche Quellen befragt haben.

Die Studierenden haben drei Schwerpunkträume festgelegt, für die sie konkrete Vorschläge machen, um sie für die Naherholung und das Landschaftserleben weiterzuentwickeln. Einer dieser Hotspots führt durch das ehemalige Pyer Moor im Nordwesten von Osnabrück. Anfang April haben die Studierenden bei einer Wanderung die kulturhistorischen Besonderheiten dieses Gebietes präsentiert. Die hier vorgestellte Wanderung folgt zu großen Teilen ihrer Route.

Los geht es am Loch

Der Weg beginnt an der Kreuzung von Fürstenauer Weg mit der Straße Am Stollenbach und dem Lindholzweg. Früher nannten die Pyer diese Stelle das Loch, bildete sich doch hier eine tiefe Senke, die für Kutschen eine Herausforderung war. Weiter geht es einige Meter den Lindholzweg hinauf und dann nach links in ein Wäldchen. Im Norden kommen die Wanderer aus dem Forst heraus, wo seit Hunderten von Jahren der Hof Große Siebenbürgen steht. Er ist über einen Feldweg mit dem Hof Kleine Siebenbürgen verbunden. Schon in alten Schriften wird der Weg erwähnt.

Am Ende des Feldweges biegen die Wanderer nach Süden ab und kommen vorbei an einer malerischen Obstwiese und dem kleinen Wäldchen zurück auf den Lindholzweg. 270 Meter hinter der Kreuzung mit der Straße Zum Pyer Moor haben die Drittsemester bei ihren Forschungen ein altes Bienenhaus entdeckt. Der Abstecher dorthin lohnt sich. Der hier beschriebene Weg führt allerdings nach Süden zum Hang des Piesbergs und zum ehemaligen Steinbruch Siebenbürgen. Ein paar Stufen geht es hinauf und weiter zum Stüveschacht, einem Relikt des Kohleabbaus am Piesberg. Von dem Schacht wurde die Kohle durch den Haseschacht bis zum Zechenbahnhof transportiert. 1898 wurde die Zeche allerdings geschlossen.

Sanft gewellte Landschaft

Vom Schacht geht es am Waldrand entlang zurück auf die an dieser Stelle parallel verlaufende Lechtinger Straße. Sie fällt wenig weiter im Norden mit dem Lindholzweg und damit wieder mit der von den Studierenden vorgeschlagenen Route zusammen und endet wenige Meter weiter östlich. Dort geht es nach Norden in die Hellingstraße und vorbei an der Lechtinger Siedlung Losskamp. Obwohl sie nur wenige Kilometer unterwegs sind, treffen die Wanderer hier auf eine völlig andere, sanft gewellte Landschaft. Sie biegen nach Norden in die Nasse Heide ein, kommen von dort nach Westen auf den Moorweg und laufen schließlich zurück nach Süden auf die Straße Am Pyer Moor.

Dort trifft die Route auf die Schwarzen Wasser″, wie diese Rottekuhlen genannt werden. Einst wurde Flachs für mehrere Tage oder Wochen in diese kleinen Teiche gelegt, um aus ihm Pflanzenfasern für die Leinenverarbeitung zu gewinnen. Die Schwarzen Wasser″, deren Farbe dem Erd-Niedermoorboden zu verdanken ist, sind heute ein Naturdenkmal.

Vorbei an Höfen

Weiter geht es nach Süden und schließlich nach Westen in den Kiebitzweg, entlang an Feldern und Höfen. Wo der Weg eine Biegung nach rechts macht, führt der Weg zurück nach Süden auf die Felder zwischen Große und Kleine Siebenbürgen. In diesem Fall geht es über den Mühlenweg, der den historischen Feldweg zwischen den Höfen kreuzt. Durch das kleine Wäldchen laufen die Wanderer zurück auf den Lindholzweg und nach Westen zurück zum Fürstenauer Weg.

Wanderlust: In unserer neuen Sommerserie stellen wir in den nächsten Wochen und Monaten Wanderrouten in Osnabrück und Umgebung vor.

Auf der Themenseite noz.de/ wandern finden Sie alle Beiträge der Serie. Dort können Sie auch die GPX-Datei der Route herunterladen. Sie können den Track auf Ihrem Smartphone in einer geeigneten App anzeigen lassen und die Route per GPS-Navigation zurücklegen.

Bildtext:
Das Schwarze Wasser″ macht seinem Namen alle Ehre. Hier wurden früher Pflanzenfasern aus dem Flachs gelöst. So konnten sie zu Leinen verarbeitet werden.

Foto:
Anne Reinert

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Auf moorigem Untergrund in Pye: Übersicht der Tour

Start und Ziel dieser 6, 1 Kilometer langen Wanderung fallen an der Grundschule Pye (Am Stollenbach 3) zusammen. Sie ist mit dem Linienbus 81/ 82 (Haltestelle Schule Pye) vom Osnabrücker Neumarkt aus gut zu erreichen.

Steigungen gibt es mit einer minimalen Höhe von 77 Metern und maximalen Höhe von 128 Metern kaum.

Der Großteil dieser familientauglichen Wanderung führt über asphaltierte Wege sowie auch über Feld- und Waldwege. Festes Schuhwerk ist allerdings für den geringen Anstieg an den Rand des Piesbergs nötig.

Der Weg führt durch ein landwirtschaftlich geprägtes Gebiet, bietet aber mit kleinen Wäldern und dem Piesberg viel Abwechslung.

Kartendaten:
Google/ 2017 Geo-Basis-DE/ BKG
Autor:
Anne Reinert


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