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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Ein Schreihals aus Dortmund
Zwischenüberschrift:
Seelöwe Diego zieht vorübergehend im Osnabrücker Zoo ein
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Einen Mitbewohner haben jetzt die drei Seelöwenweibchen im Zoo bekommen: Bedingt durch Bauarbeiten im Dortmunder Zoo, wird Bulle Diego die nächsten Monate am Schölerberg verbringen.

pm Osnabrück. Im Ruhrgebiet ist Diego als Schreihals bekannt. In einer Pressemitteilung des Zoos ist die Rede von jeder Menge Testosteron, die vergangene Woche in die Anlage der Kalifornischen Seelöwen einzog.

Bei seiner Ankunft soll sich Diego noch etwas geziert haben, die große Transportbox zu verlassen. Nach ein paar Lockrufen seiner Pflegerin aus Dortmund habe schließlich jedoch die Neugier gesiegt. Es bedeutet auch immer ein Risiko, wenn neue Artgenossen in bestehende Gruppen integriert werden. Bei Diego und den Osnabrücker Weibchen verlief das Kennenlernen bislang aber ruhig″, wird Andreas Wulftange, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zoo Osnabrück, in der Mitteilung zitiert.

Der mehr als 200 Kilo schwere Bulle zeigte sofort Interesse: Als er zunächst allein in einen abgetrennten Bereich auf die Außenanlage gelassen wurde und ein kurzes Bad nahm, dauerte es nur wenige Minuten, bis er seine weiblichen Artgenossen Bella, Sana und Donna kennenlernte. Die Osnabrücker Tierpflegerin Kerstin Seifert weiß, dass Seelöwen untereinander klare Ansagen machen: Seelöwenbullen sind sehr dominant, und daher kann es unter den Raubtieren auch teilweise ruppig zugehen. Ein Kennenlernen kann dann auch schon mal etwas rauer ausfallen. Bei dem ersten Treffen der Osnabrücker Weibchen mit Diego lief aber alles gut. Die Tiere haben natürlich noch Respekt voreinander und sind ein wenig aufgeregt, aber auch sehr neugierig.″

Die drei Osnabrücker Weibchen bewohnen seit dem Tod von Seelöwenbulle Enrico im vergangenen Jahr die Anlage allein. Ihr neuer Mitbewohner bleibt dennoch nur vorübergehend in Osnabrück, voraussichtlich für die Dauer des Umbaus. Während Diego bei uns lebt, wird seine Anlage in Dortmund saniert und umgebaut. Die beiden Dortmunder Seelöwenweibchen können in der Zeit in einem separaten Becken vor Ort bleiben, aber für Diego musste eine Zwischenlösung gefunden werden″, erklärt Wulftange. Die Reise des sieben Jahre alten Kalifornischen Seelöwenbullen nach Osnabrück sei reibungslos verlaufen. Da Diego sich im Vorfeld bereits an die Transportbox gewöhnen konnte und den Gang in die Box geübt hat, lief der Transport laut den Dortmunder Kollegen wie am Schnürchen″, sagt Wulftange.

Diegos Tierpflegerin aus Dortmund bleibt noch ein paar Tage in Osnabrück, um dem Tier in seiner Eingewöhnungsphase etwas Rückhalt zu geben denn ihr Gesicht und ihre Stimme sind Diego bestens vertraut. Außerdem können sich so die Tierpfleger aus Dortmund und Osnabrück austauschen: Es ist wichtig, viele Informationen über den Charakter und die Angewohnheiten eines neuen Tieres zu erfahren. Dann können wir besser auf Diego eingehen und gut mit ihm arbeiten″, erklärt Wulftange.

Wichtig ist dieser Austausch vor allem beim sogenannten Medical Training. Dabei lernen die Seelöwen kleine Kommandos auszuführen, die für medizinische Untersuchungen wichtig sind. Diego kann bereits sehr viele Kommandos. Während des Trainings kontrollieren wir routinemäßig die Augen und Zähne der Tiere. Außerdem üben wir die Versorgung etwaiger Verletzungen und die Abnahme von Blut über die Hinterflosse. So gewöhnen wir die Tiere an diese Abläufe, und sie müssen für kleinere Untersuchungen nicht unbedingt narkotisiert werden″, erläutert Seifert.

Das Training findet nach Angaben des Zoos auf freiwilliger Basis statt: Die Tiere werden für ihre Teilnahme mit Fisch belohnt. Bestrafungen gibt es hingegen nicht. Im Zoo Osnabrück müssen sich Diego und die Pfleger nun erst einmal kennenlernen und Vertrauen aufbauen, bevor es dann an das gemeinsame medizinische Training geht.

Geschichten aus dem Osnabrücker Zoo

finden Sie auf noz.de/ zoo

Bildtext:
Rund 200 Kilogramm schwer: Seelöwen-Bulle Diego ist gut an seinem massigen Körper und dem bulligen Kopf zu erkennen.

Foto:
Zoo Osnabrück/ Svenja Vortmann

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