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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Es wird wärmer in Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Wie sich die Stadt für Folgen des Klimawandels wappnen will
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Die Zahl der heißen Tage und warmen Nächte wird Klimaschutzexperten zufolge auch in Osnabrück zunehmen. Welche Maßnahmen zur Anpassung an den Stadtklimawandel ergriffen werden sollten, resümiert ein Gutachten, das jetzt im Botanischen Garten öffentlich vorgestellt wurde.

Osnabrück. Sowohl für sogenannte tropische Nächte″ mit Temperaturen nicht unter 20 Grad als auch für Hitzetage mit mindestens gefühlten″ 35 Grad sei in Zukunft ein deutlicher Anstieg″ zu erwarten, prognostizierte im nur spärlich besetzten Saal des Bohnenkamp-Hauses der Umweltmeteorologe Janko Löbig vom Planungsbüro Geo-Net. Die Firma aus Hannover war von der Stadt vor einem Jahr damit beauftragt worden, nach 20 Jahren die städtischen Klimadaten zu aktualisieren und auf dieser Basis eine entsprechende Klimaanpassungsstrategie zu entwickeln.

Messungen an einem zentralen Punkt in der Innenstadt sowie im äußeren Stadtbereich, die durch Messfahrten durch das gesamte Stadtgebiet ergänzt worden seien, hätten ergeben, dass im Gegensatz zum kühleren Umland im gesamten städtischen Siedlungsraum ein deutlicher Wärmeinsel-Effekt″ zu verzeichnen sei, berichtete Löbig. Durch den Einsatz einer Drohne sei zudem, visualisiert durch Rauchschwaden, eine Kaltluftströmung vornehmlich aus Richtung Südwest nachgewiesen worden.

Um eine Versorgung der Stadt mit Frischluft zu gewährleisten, sollten bestimmte Klimaschutzflächen″ von einer Bebauung freigehalten werden, betonte Jennifer Hoeltke vom städtischen Fachbereich Umwelt und Klimaschutz, die seit einem Jahr auch für das Stadtklima zuständig ist. Das werde auch dann weniger belastet, wenn luftdurchlässig gebaut, neue Bauflächen nicht versiegelt und bestehende Flächen entsiegelt würden. Außerdem sollen Hoeltke zufolge Rückhalteflächen zum Auffangen von extremem Starkregen und zur Kühlung geschaffen werden. Außerdem zum Klimaausgleich und zur Schadstofffilterung weitere Grünflächen auch auf Dächern, Fassaden oder Straßeninseln.

Die jetzt vorgestellte Expertise, die zu einem Großteil vom Bundesumweltministerium finanziert wurde, sei eine gute Planungsgrundlage für stadtklimaschonendes Bauen″, betonte Tobias Langer, der als Leiter des Fachbereichs Umweltplanung im Juli die daraus abgeleiteten Empfehlungen zum anpassenden Stadtklimaschutz den politischen Akteuren vorlegen möchte.

Der explizit nicht für die Schublade″ gedachte Katalog enthält auch 13 Schlüsselmaßnahmen, für die Langer die Chance einer kurzfristigen aktiven Umsetzung″ sieht, wie er sagte darunter ein Anreizprogramm zur Begrünung und Entsiegelung privater Flächen und Pilotprojekte zur klimaangepassten Stadtsanierung und Straßenraumgestaltung sowie zur Hitzeprävention in sozialen Einrichtungen, in denen sich Risikogruppen aufhalten, die unter zu großer Hitze besonders leiden etwa Kleinkinder, Senioren oder Kranke. Eine Informations- und eine Bildungskampagne in Schulen sollen zudem für das Thema stärker als bislang sensibilisieren.

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Bildtext:
Mehr Begrünung ist nur ein Punkt der Klimaanpassungsstrategie, die der Umweltmeteorologe Janko Löbig vom Planungsbüro Geo-Net und Jennifer Hoeltke vom Fachbereich Umwelt und Klimaschutz der Stadt jetzt im Botanischen Garten öffentlich vorstellten.

Foto:
Egmont Seiler
Autor:
Matthias Liedtke
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