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1.
Erscheinungsdatum:
15.05.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Triumph der Fiktion über die Realität
Zwischenüberschrift:
Annette Pullen inszeniert Rebekka Kricheldorfs „Don Quijote″-Version im Theater Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
In
die
Herzen
der
Zuschauer
haben
sich
Ronald
Funke
als
Don
Quijote
und
Oliver
Meskendahl
als
Sancho
Panza
im
Osnabrücker
Theater
gespielt.
Es
wurde
„
Don
Quijote″,
eine
Bearbeitung
des
Cervantes-
Stoffes
durch
Rebekka
Kricheldorf,
uraufgeführt.
Osnabrück.
Ein
kleiner,
aber
gut
sichtbarer
Bauchansatz
quillt
aus
dem
hautengen,
gelben
Trikot,
das
der
frühere
Postbote
Sancho
Panza
trägt.
Schließlich
verkörpert
er,
das
offenbaren
auch
seine
staubtrockenen
Geschichten,
das
Realitätsprinzip.
Im
Gegensatz
zu
seinem
Herrn
Don
Quijote,
der
gänzlich
der
Welt
der
Einbildung
verfallen
ist.
Doch
der
Knappe
lernt
schnell:
So
hat
ihm
sein
Traumjob
als
Gouverneur
einer
Insel
„
mit
den
Buntstiften
der
Vorstellung
gekritzelt″
weitaus
besser
gefallen
als
die
ermüdende
Wirklichkeit.
Die
Rolle
der
Fiktion
Rebekka
Kricheldorfs
Bearbeitung
von
Miguel
de
Cervantes′
Barockroman
„
Don
Quijote″
feiert
scheinbar
den
Eskapismus
aus
unserer
derzeit
von
hammerharten
Fakten
umzingelten
Realität.
Sie
fragt
aber
zwischen
den
Zeilen,
ob
ohne
das
„
Große,
Ehrenvolle,
Zauberhafte,
Wagemutige,
Romantische″,
das
in
Fiktion
und
Selbstinszenierung
beheimatet
ist,
die
Menschen
noch
genügend
Lebensenergie
besitzen,
um
diese
Realität
zu
bewältigen.
Doch
solche
großen
Fragen
stellt
man
besser
mit
einem
Augenzwinkern,
setzt
ihnen
eine
närrische
Suppenschüssel
auf
den
Kopf.
Schon
Cervantes
hat
das
mit
Erfolg
getan.
Mit
der
Dramatikerin
Kricheldorf
und
der
Regisseurin
Annette
Pullen
haben
sich
zwei
getroffen,
die
dafür
die
gleiche
Sprache
sprechen:
Kricheldorf
mit
Straffung
und
Verdichtung
des
Mammutwerks
und
intelligentem
Wortwitz,
Pullen
mit
feinem,
liebenswertem
szenischen
Humor,
mit
dem
sie,
dem
Applaus
nach
zu
urteilen,
am
Premierenabend
die
Herzen
der
Zuschauer
im
Osnabrücker
Theater
am
Domhof
gewann.
Oliver
Meskendahl
trappelt
in
herrlich
beiläufiger
Komik
wie
sein
Esel,
den
er
hin
und
wieder
mit
einem
saftigen
Schlag
auf
sein
eigenes
Hinterteil
antreibt,
und
lässt
die
„
Metufern″
und
Redewendungen
verunglücken,
in
denen
er
die
gehobene
Sprache
seines
Herrn
und
Meisters
nachahmt.
Ronald
Funke
schleppt
sich
als
hinfällig-
grauer
Herr
Alfons
durchs
Leben,
bis
ihm
sein
Sprung
in
die
Fiktion,
den
Ritterroman
„
Don
Quijote″,
neue
Spannkraft
verleiht,
bis
die
Augen
sprühen.
Macht
nichts,
dass
ganz
wie
bei
Cervantes
mal
die
Chronik
abbricht,
erst
weitergeschrieben
und
übersetzt
werden
muss
und
auch
noch
schnöde
Bühnentechnik
jegliche
Illusion
bricht.
Denn
Dulcinea
ist
längst
da,
strahlt
und
winkt
in
Gestalt
von
Monika
Vivell
in
allerschönster
Robe
und
straft
Sanchos
vermaledeiten
Realitätssinn
Lügen,
der
sie
für
pure
Erfindung
hält.
Im
Netz
der
Fantasie
Auch
Valentin
Klos
als
schwuler
Barbier
und
Andreas
Möckel
als
scheinheiliger
Pfarrer
–
ein
köstliches
Gespann
–
sowie
Maria
Goldmann
als
unterdrückte
Nichte
oder
Cornelia
Kempers
als
Haushälterin
verfangen
sich
selbst
immer
mehr
im
Netz
von
blühender
Fantasie,
das
sie
doch
ausmerzen
wollten.
Doch
schöne,
überraschende
Regieideen
und
das
im
doppelten
Wortsinn
zauberhafte
Bühnenbild
von
Gregor
Sturm
verhindern
nicht
ganz,
dass
sich
zwischendurch
mal
ein
wenig
Langeweile
einschleicht
in
der
der
knapp
zweieinhalbstündigen
Aufführung.
Rebekka
Kricheldorfs
witzige
„
Don
Quijote″-
Version,
die
ihre
Vorlage
beim
Wort
nimmt,
dürfte
dennoch
viel
nachgespielt
werden.
Weitere
Aufführungen:
20.
und
21.
Mai,
16.
und
20.
Juni.
Kartentel.
05
41/
7
60
00
76
Mehr
über
Rebekka
Kricheldorf
und
ihre
Dramen
sowie
mehr
Bilder
finden
Sie
unter
noz.de/
theater
Bildtext:
Haben
ein
neues
Abenteuer
im
Blick:
Oliver
Meskendahl
als
Sancho
Panza
und
Ronald
Funke
als
Don
Quijote
im
Osnabrücker
Theater
am
Domhof.
Foto:
Jörg
Landsberg
Autor:
Christine Adam