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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Der Schwarze Peter wandert
Zwischenüberschrift:
Stadt stellt klar: Wir haben nichts gegen den Pyro-Zauber auf dem Piesberg
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Dass der Pyro-Zauber am Piesberg möglicherweise vor dem Aus steht, liegt nicht an der Stadt, sagt Detlef Gerdts. Der Leiter des Fachbereichs Umwelt macht Unstimmigkeiten zwischen Veranstalter und Museum Industriekultur für die drohende Absage verantwortlich.

Osnabrück. Seitens der Stadt gibt es kein Verbot oder Ähnliches der Veranstaltung″, so Gerdts. Im Gegenteil: Sollte die Veranstaltung mit maximal 5000 Besuchern so geplant werden wie im vergangenen Jahr und das Feuerwerk sowie das Sicherheitskonzept mit dem Fachbereich Bürger und Ordnung abgestimmt werden, hätte der Veranstalter laut Gerdts sogar einen Anspruch auf Durchführung. Daran ändert nach Gerdts Worten auch das Leitbild Piesberg″ nichts.

Wenn der Veranstalter den Pyro-Zauber wieder so organisiert wie bisher, sehen wir da kein Problem″, unterstreicht Fachdienstleiter (Bürger und Ordnung) Jürgen Wiethäuper die Sicht des Umwelt-Kollegen. Allerdings brauche der Veranstalter die gesamte Fläche, auf einen Teil verzichten zu können sei unwahrscheinlich, da dann das Sicherheitskonzept vor allem mit Blick auf die erforderlichen zwei Fluchtwege wohl nicht aufgehe.

Drei Flächenbesitzer sind ausschlaggebend. Dabei handelt es sich um die Dampflokfreunde, die Niedersächsischen Staatsforsten und das Museum Industriekultur, das von den Stadtwerken einen Teil der Flächen zur Nutzung übertragen bekommen hat.

Und genau an dieser Stelle liegt offenbar der Hase im Pfeffer. Museumsleiter Rolf Spilker mag seine Fläche nicht hergeben. Er führt das Leitbild Piesberg″ ins Feld, von dem der Fachbereich Umwelt ja sagt, dass es eine Genehmigung nicht verhindern könne. Die Stadt habe ihm per Mail mitgeteilt, eine Veranstaltung wie der Pyro-Zauber passe nicht in dieses Leitbild. Das ist für mich bindend″, so Spilker im Gespräch mit unserer Redaktion. Alle Akteure am Piesberg hätten schließlich das Leitbild unterzeichnet. Unerheblich ist für Spilker in diesem Moment, dass die Stadt in derselben Mail eingeräumt hat, dass sie die Veranstaltung nicht untersagen könne, wenn denn die Flächen zur Verfügung stünden.

Während die Dampflokfreunde uneingeschränkt hinter dem Pyro-Zauber stehen, die Veranstaltung sogar nach Kräften unterstützen, ist der Dritte im Bunde, die Niedersächsischen Landesforsten, mittlerweile verunsichert, wie denn die Sache mit dem Leitbild zu bewerten ist. Ich habe aus dem Leitbild nicht herauslesen können, dass die Veranstaltung dort nicht stattfinden kann″, bringt die seit Tagen hin- und herpendelnde Diskussion auch den Vertreter der Forsten, Ernst-August Bergmann, ins Grübeln. Im Bebauungsplan sei die Fläche als Veranstaltungsfläche ausgewiesen. Allerdings habe man ihm seitens der Stadt auf Nachfrage auch noch nicht erschöpfend erklären können, welche Art von Veranstaltungen gemeint sei.

Er habe seine Zusage für den diesjährigen Pyro-Zauber nur aus nachbarschaftliche Gründen verweigert. Das Projektbüro Piesberg habe ihm gegenüber auf das Leitbild verwiesen. Dass dort nun zurückgerudert werde, sei irritierend. Er würde das Gelände der

Landesforsten wieder zur Verfügung stellen, so Bergmann, der auch Naturschutzbedenken zurückweist, da Anfang November dazu kein Anlass bestehe.

Fassen wir zusammen: Detlef Gerdts sagt, die Veranstaltung kann stattfinden, Rolf Spilker beruft sich auf das unter Federführung der Stadt beschlossene Leitbild und verhindert mit diesem Argument die Freigabe seiner Fläche. Bei Gerdts heißt es: Sollte es doch noch eine Einigung zwischen Veranstalter und Museum geben, werden wir sicherlich das Vorhaben gemäß Leitbild prüfen und das Ergebnis der Politik mitteilen, verhindern ließe sich die Veranstaltung auch wenn dies gewollt wäre allerdings nicht, da die infrage kommenden Flächen nicht der Stadt Osnabrück gehören.″

Die Fläche hat mit dem , Leitbild Piesberg′ nichts zu tun″, so Fritz Brickwedde, CDU-Fraktionsvorsitzender. Die Veranstaltung könne und müsse seiner Ansicht nach an dieser Stelle stattfinden. Brickwedde äußert sein Befremden über die zum Teil widersprüchlichen Aussagen, die den Veranstalter im Unklaren ließen. Der hofft weiterhin auf einen Wandel zum Besseren. Allerdings sind ihm derzeit die Hände gebunden, denn einen Antrag auf Durchführung des Pyro-Zaubers 2017 zu stellen, ohne die Fläche des Museums sicher zu haben, ist wohl relativ aussichtslos.

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Foto: imago/ imagebroker


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