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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Osnabrück kann auch Camping
Zwischenüberschrift:
Oberbürgermeister Griesert besucht den Attersee
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Campingurlaub in Osnabrück? Ja, das geht. Sogar gar außerordentlich gut, wie Birgit und Sascha Grüner aus Lippe finden und dem Oberbürgermeister überzeugend erklären, als der plötzlich vor ihrem Wohnwagen am Attersee steht.

Osnabrück. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU) ist in diesen Wochen zu Firmen unterwegs, die im Tourismus ihr Geld verdienen. Im Idyll am Attersee, wo Carsten Knüppel einen Campingplatz betreibt, war er noch nie. Camping? Hab ich nie gemacht″, sagt Griesert. Wohnwagen und Zelte sind für ihn bislang eine fremde Welt aber sie macht ihn neugierig. Wer sucht sich ausgerechnet Osnabrück als Dauerstandort für seinen Wohnwagen aus?

Birgit und Sascha Grüner zum Beispiel. Das Paar kommt aus Lippe, hat vor zweieinhalb Jahren im Internet den Campingplatz am Attersee entdeckt und Stadt und See ins Herz geschlossen. Vorn, wo ihre Gasse vom Hauptweg abzweigt, hat Sascha Grüner ein blau-weißes Schild aufgehängt: Rudi-Assauer-Weg″. Über seinem Wohnwagen knattert die Schalke-Fahne im steifen Maiwind, der Nachbar flaggt in Schwarz-Gelb, ein anderer signalisiert so seine Sympathie für St. Pauli. Kein Dauerstellplatz ohne Fan-Bekenntnis. Die Ruhrgebietsmannschaften dominieren eindeutig.

Die Grüners haben sich eine Woche Urlaub genommen, weil Maiwoche ist. Ja, sagt Platzbetreiber Carsten Knüppel, wenn in der Stadt was los ist, ist auch sein Platz voll. Sogar im Winter während des Weihnachtsmarktes. Überhaupt habe sich Osnabrück als Ziel der Zelt-Reisenden in den letzten Jahren gemausert. Die Tendenz ist steigend″, sagt Knüppel. Es kommen nach seinen Angaben mehr Tagesbesucher, die dann auch mal ein oder zwei Tage dranhängen, weil sie Osnabrück so schön″ finden. Und die Dauercamper verbringen nach seinen Beobachtungen deutlich mehr Zeit in ihren mobilen Wänden als noch vor einigen Jahren. 960 Euro kostet ein Stellplatz fürs ganze Jahr. In der Kalkulation wird die durchschnittliche Verweildauer mit 180 Tagen eingepreist, tatsächlich sind es deutlich mehr, wie Knüppel sagt.

26 Hektar groß ist sein Gelände rund um den See, der ein Nebenprodukt des Autobahnbaus ist. Dass das Rauschen des Verkehrs über den Lärmschutz der Hansalinie bis zum See schwappt, stört die Camper nicht. Aus dem Ruhrgebiet sind sie ganz anderes gewohnt.

Knüppel war Pächter der Anlage, bis er sie 2011 kaufte. 300 Stellplätze, darunter 180 für Tagesgäste, bietet er, dazu einen See zum Angeln und Baden, einen Wald für Spaziergänge. Allerdings: Wer als Nichtcamper das Idyll genießen, den See umrunden oder baden will, muss Eintritt zahlen. Knüppel wurden eines Tages die Besucher zu viel, die die Infrastruktur gerne nutzten und als Dank ihren Müll und den ihrer Hunde hinterließen. Seither bittet er zur Kasse.

Was er sich von der Stadt wünsche, fragt Griesert. Knüppel muss etwas überlegen, denn im Grunde ist, wie er sagt, die Zusammenarbeit mit den Behörden gut, wozu auch die 14-tägige Kontrolle der Wasserqualität gehört. Dann fällt ihm doch was ein: Die Lastwagenfahrer, meist ausländische, die an Wochenenden ihre Brummis an der Zufahrtsstraße parken und dort die Zeit totschlagen, bis sie weiterfahren dürfen. Was dort zurückbleibe, sei meist nicht sehr angenehm für die Besucher des Campingplatzes.

Mehr aus Osnabrück und seinen Stadtteilen auf www.noz.de/ os

Bildtext:
Hoher Besuch: Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (links) im Gespräch mit Dauercamper und Schalkefan Sascha Grüner (rechts) und dem Inhaber des Campingplatzes Bullerby″ am Attersee, Carsten Knüppel.

Es gibt sogar Straßennamen.

Nicht das Ritz, aber zweckmäßig und gemütlich: Die Wohntonnen kann man für 40 Euro pro Nacht mieten.

Fotos:
Jörn Martens
Autor:
Wilfried Hinrichs


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