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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Bald geht die Fahrt bis nach Lechtingen
Zwischenüberschrift:
Minister Wenzel (Grüne) überreicht Förderbescheid für Erweiterung der Feldbahnstrecke auf dem Piesberg
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Wenn alles klappt, könnte die Feldbahn am Piesberg schon im Herbst 2018 vom Südstieg unterhalb der Felsrippe bis zum Grubenweg in Wallenhorst-Lechtingen fahren. Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) überreichte gestern den Förderbescheid für den Streckenausbau.

Osnabrück. Für 1, 35 Millionen Euro soll die beliebte Mini-Zugstrecke dreimal so lang werden wie bisher. Auf dem 1, 2 Kilometer langen alten Abschnitt vom Museum Industriekultur bis zum Südstieg dauert die Fahrt mit dem dieselbetriebenen Schmalspurzug nur wenige Minuten davon durfte der Minister sich selbst überzeugen. Ratternd fuhr die Bahn dabei auch an den Schienen-Stücken vorbei, die die Feldbahner vom Verein Museum für feldspurige Industriebahnen Osnabrück-Piesberg″ sich schon vor anderthalb Jahren gesichert hatten und die darauf warten, Richtung Norden verbaut zu werden. Künftig wird die Bahn den Berg zu etwa drei Vierteln umrunden und damit auch den Norden erschließen, der auf Wallenhorster Gemeindegebiet liegt. Die Stadt Osnabrück bereitet zurzeit die Ausschreibung vor und hofft, dass es zügig vorangeht.

Ganz nach oben

Was wäre die schnöde Übergabe eines Förderbescheides ohne Symbolik? Erst ganz oben, auf der roten Aussichtsplattform, wechselte ein brauner Umschlag die Besitzer, nachdem die Würdenträger mit und ohne Krawatte die 269 Stufen vom Bahnhalt Südstieg bis zur Felsrippe erklommen hatten und die restlichen bis auf die Plattform. Da standen sie dann, mehr oder weniger schwer atmend: Der Minister, Wallenhorsts Bürgermeister Otto Steinkamp (parteilos) mit seiner Gemeinde im Rücken, Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU), Detlef Gerdts vom städtischen Fachbereich Umwelt und Klimaschutz und zig andere, die mit dem Piesberg zu tun haben. Der Osnabrücker Landtagsabgeordnete Volker Bajus (Grüne) wies darauf hin, wie erstaunlich es sei, dass eine touristische Erschließung des Bergs von der Steinabbruchfirma überhaupt zugelassen worden sei. 1, 3 Millionen Tonnen Stein baut Cemex jährlich ab.

Gerdts wies den Umweltminister auf die drei Windräder auf dem Piesberg hin, auf die Solaranlagen und das mit Deponiegas betriebene Blockheizkraftwerk. Deshalb nennen wir ihn ja den Energieberg″, so Gerdts, vom früheren Kohleabbau bis zur Energiewende ist alles hier oben zu sehen und 13 verschiedene Fledermausarten.″ Wenzel lobte: Hier kann man gut beobachten, wie die Natur ein industriell genutztes Gebiet zurückerobert.″ Griesert wies auf die weitere Steigerung der Attraktivität des Kultur- und Landschaftsparks″ durch den Ausbau der Feldbahnstrecke hin. Und die Gemeinde Wallenhorst bekommt erstmals einen Gleisanschluss″, so Griesert. Sein Wallenhorster Kollege Steinkamp sagte: Wenn man hier oben steht, könnte man den Eindruck haben, der Piesberg trennt die Stadt und Wallenhorst. Genau das Gegenteil ist der Fall.″ Nur, dass Griesert die Gemeinde beim Blick von oben als kleines verschlafenes gallisches Dorf″ betitelte, das wollte er nicht so stehen lassen.

Begossen wurde die Fördermittelzusage des Landes übrigens mit Piesberger Grubenwasser. Der Weizenkorn war ein Geschenk des erkrankten früheren Osnabrücker Ratsvorsitzenden und Pyer Ortsbürgermeisters Josef Thöle, der sich jahrelang für die Entwicklung des Piesbergs eingesetzt hat.

Das Ausbauprojekt wird mit Landes- und EU-Mitteln in Höhe von 875 000 Euro beglichen, der Verein Naturpark Terra-Vita ist mit 225 000 Euro dabei, die Stadt Osnabrück mit 212 000 Euro und die Gemeinde Wallenhorst mit 35 000 Euro.

Wer einmal mit der historischen Feldbahn fahren möchte, kann das an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat zwischen 10 und 18 Uhr tun.

Faszination Piesberg: mehr auf noz.de/ os

Bildtext:
Kann losgehen: Jörg Sprengelmeyer vom Feldbahner-Verein (links) steht für den Ausbau der Strecke bereit, Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne, Zweiter von links) besichtigt die Bahnstrecke mit den örtlichen Protagonisten. 65 Prozent des Ausbaus zahlen Land und EU.

Foto:
André Havergo
Autor:
Sandra Dorn


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