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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Neumarkt-Einwände im Faktencheck
 
18 Stimmen gegen die Sperrung
Zwischenüberschrift:
Neumarkt-Einwände im Faktencheck der Planer
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück. Gegen die Neumarktsperrung sind 18 Einwendungen bei der Stadt eingegangen. Der Oberbürgermeister empfiehlt dem Rat, von einer Sperrung Abstand zu nehmen. Morgen berät der Stadtentwicklungsausschuss darüber.

Gegen die Schließung des Neumarkts für den Autoverkehr sind 18 Einwendungen bei der Stadt eingegangen. Morgen berät der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt das Thema. Oberbürgermeister Griesert empfiehlt dem Rat, den Neumarkt derzeit nicht teileinzuziehen″.

Osnabrück. Der Fachbereich Städtebau hat die 18 Einwendungen nach Betroffenheit sortiert und auf ihre Stichhaltigkeit überprüft. Es geht um Einzelinteressen und grundsätzliche Fragen, die sich aus der Sperrung ergeben würden, etwa um längere Wege für Kunden und Parkhausbesucher, um Lärm und Luftschadstoffe, um die Platzgestaltung und die hohe Zahl der Dieselbusse.

Mancher Beschwerdeführer, der eine Existenzgefährdung geltend macht, muss im Faktencheck hinnehmen, dass die Planer seine Argumente relativieren. Etwa ein direkter Anlieger des Neumarkts, nach dessen Worten es von essenzieller Wichtigkeit″ ist, dass seine Kunden und Lieferanten ihn bei Bedarf schnell und zuverlässig per Auto erreichen″ könnten.

Derartige Dienstfahrten″, so schreibt der Einwender, könne er beim besten Willen nicht mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV absolvieren″. Für die Verwaltung ist der Fall offensichtlich weniger dramatisch. Das Geschäft dieses Anliegers sei über die Alte Münze und den Grünen Brink erreichbar und daran werde sich so oder so nichts ändern, heißt es in der Entgegnung.

Ähnlich begegnen die Planer dem Einwand eines Arztes, die Neumarkt-Sperrung gefährde die medizinische Versorgung seiner Patienten. Aber die Planer bleiben gelassen und halten fest, dass die Erreichbarkeit durch das bestehende städtische Verkehrsnetz gegeben″ sei und die zusätzliche Fahrzeit nicht ins Gewicht falle.

In einem ebenso nüchternen Tonfall sind die Stellungnahmen der Verwaltung formuliert, wenn Innenstadtbewohner vor Umwegen und längeren Wartezeiten warnen, falls die Stadt den Neumarkt zur autofreien Zone erklärt. Im Vergleich zum Gesamtverkehrsaufkommen im Stadtgebiet wären die notwendigen Umwege nur unwesentlich und würden sich deshalb volkswirtschaftlich nicht spürbar auswirken″, schreibt der Fachbereich Städtebau. Auch den Einwand, dass die Parkhäuser nicht oder nur umständlich zu erreichen wären, weisen die Planer zurück. Die Kapazitäten der Parkhäuser zu beiden Seiten des gesperrten Neumarkts seien in etwa gleich hoch. Sie blieben weiterhin erreichbar, teilweise allerdings nur mit Umwegen.

Dass Umwege über den Wallring mehr Lärm und Schadstoffe für die Anwohner mit sich bringen könnten, räumt auch die Verwaltung ein. Und auch die Belastung durch die vielen Busse wird nicht negiert. Hier helfe jedoch nur eine Gesamtbetrachtung, und die erfordere weitere Daten, lautet das amtliche Statement.

Mit diesem Argument will Oberbürgermeister Wolfgang Griesert durchsetzen, dass der Rat seine Entscheidung über einen autofreien Neumarkt verschiebt. Doch die Regenbogenkoalition, der die Fraktionen von SPD und Grünen, FDP, Linken und UWG/ Piraten angehören, will die Straße über den zentralen Platz mit einer sogenannten Teileinziehung vom motorisierten Individualverkehr frei halten.

Wo ein Einwender vor dem volkswirtschaftlichen Schaden″ warnt, der durch Staus und höhere Emissionen an den bewohnten Anliegerstraßen und für die Wallbewohner entstehen könnte, antwortet die Verwaltung trocken: Im Vergleich mit dem Gesamtverkehrsaufkommen im Stadtgebiet wäre der Anteil der im Zuge der Neumarktsperrung ggf. auftretenden Staus und notwendigen Umwege nur unwesentlich und würde sich deshalb volkswirtschaftlich nicht spürbar auswirken.″

Vom Handwerk wird beklagt, dass die fehlende Hauptverkehrsachse über den Neumarkt zeitraubende Umfahrungen″ nach sich ziehe. Die Planer verweisen hingegen auf die Zeit, als der Neumarkt baustellenbedingt gesperrt wurde. Dabei habe sich herausgestellt, dass sich die mittlere Reisegeschwindigkeit zwar tendenziell verschlechtert habe, allerdings auf die Stufe D, was der Schulnote ausreichend″ entspreche.

Die Neumarkt-Story zum Nachlesen im Netz auf noz.de/ neumarkt

Bildtext:
Der Neumarkt als Fußgängerzone? 18 Einwender halten mit ihren Argumenten dagegen.

Foto:
Archiv/ Jörn Martens
Autor:
rll


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