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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Eigenheime werden im ganzen Land teurer
 
Landpreise gehen weit auseinander
Zwischenüberschrift:
Häuserpreise ziehen vor allem in städtischen Gebieten deutlich an – Pistorius sieht keine Immobilienblase
 
Acker ist in Cloppenburg besonders teuer
Artikel:
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Originaltext:
Hannover. Die Immobilienpreise in Niedersachsen steigen leicht gebremst weiter. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht 2017 hervor, den Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Montag in Hannover vorstellte.

Nach den Zahlen des Gutachterausschusses für Grundstückwerte sind die Preise für Eigenheime und Eigentumswohnungen in den vergangenen Jahren landesweit gestiegen. Der neu eingeführte Preisindex für gebrauchte Eigenheime (Nipix) legte seit 2010 um 54 Prozent zu. In ländlichen Regionen betrug das Plus im gleichen Zeitraum etwa 33Prozent. Besonders hoch fielen die jährlichen Preisaufschläge in Göttingen (9, 8 Prozent), Wolfsburg (9, 0 Prozent) und Braunschweig (7, 7Prozent) aus. Vergleichsweise moderat war die Teuerung im südlichen (3, 6 Prozent), östlichen (3, 5 Prozent) und westlichen (3, 2 Prozent) Niedersachsen. Dazwischen rangieren das Bremer Umland (6, 5 Prozent), die Stadt Osnabrück mit ihren städtischen Umlandgemeinden und die Küstenregion (4, 8 Prozent).

Die mittleren Preise für frei stehende Ein- und Zweifamilienhäuser fallen weit auseinander: In Hannover kostet ein Haus durchschnittlich laut Ausschuss 405 000 Euro, in Osnabrück 291 000 Euro und in Oldenburg 254 000 Euro, in Verden 200000 Euro, in Stade 190000 Euro, in Holzminden (88 000 Euro) ist es hingegen weit billiger zu haben.

Derselbe Trend ist bei gebrauchten Eigentumswohnungen zu beobachten: In Osnabrück betrug der jährliche Preisaufschlag 8, 6 Prozent, an und hinter der Küste 7, 5 Prozent. Auch bei Wohnbauland (durchschnittlich drei Prozent Aufschlag pro Jahr), Acker- und Grünland steigen die Preise fast im ganzen Land weiter, allerdings mit abnehmender Tendenz.

Die Gefahr einer Immobilienblase sieht Pistorius trotz der Preisaufschläge nicht. Vielmehr eröffne das nach wie vor niedrige Zinsniveau bisherigen Mietern die Möglichkeit, selbst Eigentum zu kaufen. Der Minister lobte das: Das Eigenheim oder die eigene Wohnung sind nach wie vor eine gute Geldanlage″, sagte er.

Hannover. Die Landpreise in Niedersachsen kennen weiter fast nur eine Richtung: nach oben. Seit 2010 ist Ackerland pro Jahr 13 Prozent teurer geworden, bei Grünland waren es 9 Prozent, wie aus dem am Montag vorgestellten Landesgrundstücksmarktbericht hervorgeht.

Dabei fällt das Preisniveau weit auseinander: Die höchsten Preise im Land meldet Cloppenburg mit 11 Euro pro Quadratmeter, dicht gefolgt von Nachbarkreisen wie Vechta oder dem Emsland. Auch in Osnabrück (8, 10 Euro) und Bad Bentheim (6 Euro) sind die Preise noch vergleichsweise hoch. Deutlich billiger wird es Richtung Küste: In Geestland im Landkreis Cuxhaven kostet ein Quadratmeter Ackerland 2, 65 Euro. Im Osten und Süden des Landes liegen die Preise weit niedriger: In Staufenberg im südlichsten Zipfel des Landkreises Göttingen ist ein Quadratmeter Ackerland bereits für 1, 15 Euro zu haben.

Ähnlich bunt geht es bei den Bauplatzpreisen für Eigenheime zu, wobei hier Großstadtnähe zum Preisanstieg führt: In Hannover kostet ein Quadratmeter Bauland laut Bericht rund 275Euro pro Quadratmeter, in Osnabrück sind es 220 Euro, in Meppen 140 Euro. Billiger baut es sich in Nienburg (88Euro) und Goslar (75).

Trotz der weiter anziehenden Preise blieb das Immobiliengeschäft stabil: 2016 wurden landesweit 108 000 Käufe gemeldet, das sind 1100 weniger als 2015. Dass mit 18, 4Milliarden Euro 2016 etwa eine Milliarde Euro oder sechs Prozent mehr umgesetzt wurden als noch 2015, liegt vor allem an dem steigenden Preisniveau . Im Vergleich zum Vorjahr habe sich der Preisanstieg zudem mehr als halbiert, sagte Innenminister Boris Pistorius (SPD).

Kommentar:

Das Glück, sich reich zu wohnen

In der Werbung einer Schweizer Uhrenmarke heißt es, dass einem diese Uhr eigentlich nie ganz allein gehöre. Man erfreue sich zwar an ihr, bewahre den edlen Chronometer aber eigentlich für die nächste Generation. So verhält es sich auch mit Immobilien: Der normale Häuslebauer freut sich an seinen vier Wänden. Und er freut sich, dass er etwas vererben kann. So jedenfalls war es über Generationen.

Seit einem Jahrzehnt jedoch gehen die Uhren anders auf dem Immobilienmarkt. Die Preise sind seit 2010 um gut 50 Prozent gestiegen ein Plus von knapp zehn Prozent pro Jahr. Das ist gut für die, die bereits ein Haus oder eine Wohnung ihr Eigen nennen: Sie wohnen sich reich. Schlecht ist es für junge Familien mit normalem Einkommen. Für sie ist ein Eigenheim unerschwinglich und bleibt es auch. Denn die Immobilienpreise kennen weiter nur eine Richtung: nach oben.

Sollte der Staat diesen jungen Familien noch mehr helfen? Immerhin gibt es seit 1952 die Wohnungsbauprämie, die sich der Bund jährlich 365 Millionen Euro kosten lässt. Förderungen nach dem Gießkannenprinzip wie die 2006 abgeschaffte Eigenheimzulage verbieten sich. Der Immobilienmarkt in einem freien Land funktioniert eben nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage.
Autor:
Klaus Wieschemeyer, Katharina Ritzer


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