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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Mehrsprachigkeit als Chance begreifen
Zwischenüberschrift:
Projekt „Griffbereit″ der evangelischen Familienbildungsstätte
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
In der Thomasgemeinde treffen sich derzeit syrische Mütter und ihre Kinder im Projekt Griffbereit″. Die Gruppe ist wie die anderen für Einsteiger offen. Foto: evangelische Fabi

Osnabrück. Mit kleinen Kindern in der Fremde und mit einer unbekannten Sprache zu leben ist schwer. Die evangelische Familienbildungsstätte (Fabi) Osnabrück unterstützt zugewanderte Familien mit einem Bildungs- und Sprachförderprogramm.

Griffbereit″ heißt das Projekt, das aus den Niederlanden stammt und seit 17 Jahren schon in Nordrhein-Westfalen praktiziert wird. Es richtet sich an zugewanderte und geflüchtete Familien mit Kleinkindern bis drei Jahre. Bei wöchentlichen Treffen sollen die Erstsprachenkompetenz, die ersten Deutschkenntnisse und die allgemeine Entwicklung der Kinder gefördert werden.

Dabei spielen die Eltern eine zentrale Rolle als erste Sprachvorbilder und die wichtigsten Bezugspersonen der Kinder, sagte Fabi-Leiterin Martina Kischel in einem Gespräch mit der Redaktion. Griffbereit″ fördere die Mehrsprachigkeit und bestärke die Eltern, ihre Kinder mehrsprachig zu erziehen, erläuterte die Fabi-Projektkoordinatorin Helene Helfenstein Antunes.

Bei den wöchentlichen Gruppentreffen würden die Herkunftssprachen und Deutsch gesprochen. Die Eltern erführen dabei, wie sie ihre Kinder in der sprachlichen und allgemeinen Entwicklung unterstützen können, etwa durch gemeinsames Spielen, Singen und Bewegung. Dazu gebe es Materialien in elf verschiedenen Sprachen für die Umsetzung zu Hause.

Die alleinige Beschäftigung mit ihren Kindern sei vielen zugewanderten Familien fremd, erklärte Hind Sharief, Gruppenleiterin des Griffbereit-Treffens in der Thomasgemeinde Osnabrück. In der Heimat hätten sie zumeist in Großfamilien gelebt, in denen sich die Kinder untereinander beschäftigten. Auch ich musste das erst lernen″, lächelte die dreifache Mutter Sharief aus dem Sudan. Sie kann bei Verständigungsschwierigkeiten mit Arabisch helfen. In der Thomasgemeinde treffen sich derzeit ausschließlich Mütter aus Syrien.

Offen auch für Deutsche

Generell seien die Gruppen auch für deutsche Familien offen, betonte Helfenstein. Schließlich gehe es darum, die zugereisten Familien mit den deutschen Einrichtungen wie Kindergarten und Schule vertraut zu machen und das Einleben zu erleichtern.

In der Griffbereit″-Gruppe in der Christusgemeinde Hasbergen klappe das schon ganz gut, sagte die Koordinatorin weiter. Nach den Treffen gehe es lückenlos im Familienzentrum der Gemeinde weiter. Das belebt die Gemeindearbeit″, freut sich Pastor Guido Schwegmann-Beisel, zugleich Mitglied im Vorstand des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Osnabrück: Wir als Kirchenkreis haben ein Riesenglück, dass wir solche Projekte haben.″ Die Kirche habe Gebäude, die sie dafür gerne zur Verfügung stelle, und ehrenamtliche Unterstützer.

Bis einschließlich 2018 könne die Fabi das Projekt aus Spendenmitteln der Landeskirche und des Kirchenkreises finanzieren. Über eine mögliche Weiterführung seien Gespräche mit der Stadt und dem Landkreis geplant. Das Programm laufe in verschiedenen niedersächsischen Kommunen besonders gut, in denen die Finanzierung gesichert sei, berichtete Britta Kreuzer, Koordinierungsbeauftragte des Landes Niedersachsen für das Projekt. Kreuzer hatte die Osnabrücker beim Aufbau des Programms unterstützt.

Für Martina Kischel hat Griffbereit″ eine ganz praktische Bedeutung: Gemeinsames Spielen, Backen, Kochen und mehr führe Eltern und Kinder vom Greifen″ zum Begreifen″, unter anderem auch der deutschen Sprache.

Die Gruppen treffen sich regelmäßig montags von 10 bis 12 Uhr im Gemeindesaal der Thomaskirche, mittwochs von 14.30 bis 16 Uhr im Gemeindehaus Hasbergen und künftig freitags von 10 bis 12 Uhr im Familientreff Süd an der Iburger Str. 13. Einsteiger sind jederzeit willkommen.

Informationen unter Telefon 05 41/ 5 05 30-16, E-Mail helfensteinantunes@ ev-fabi-os.de.

Bildtext:

In der Thomasgemeinde treffen sich derzeit syrische Mütter und ihre Kinder im Projekt Griffbereit″. Die Gruppe ist wie die anderen für Einsteiger offen.

Foto:
evangelische Fabi
Autor:
S.


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