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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Mittelalterlicher Marktbrunnen entdeckt
Zwischenüberschrift:
Archäologen graben Osnabrücks ältesten Bürgerbrunnen vor dem Möserhaus aus
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Wenn die Tiefbauer in der Altstadt Hand anlegen, gucken ihnen die Archäologen immer über die Schulter. Und das aus gutem Grund, wie sich auch 1984 bei der Kanalerneuerung auf dem Markt zeigte. Der älteste Osnabrücker Marktbrunnen aus dem 13. Jahrhundert kam dabei ans Tageslicht.

Dass auf dem Ostteil des Marktplatzes, etwa vor Mösers Geburtshaus Markt 26, mal ein Brunnen stand, war Historikern und Archäologen bekannt. Er ist auf einem Kupferstich Wenzel Hollars von 1633 deutlich zu erkennen. Die exakte Position und Bauart wurden jedoch nie nachgewiesen. Man ging davon aus, dass er bei der ersten Pflasterung des Marktes im 17. Jahrhundert im Wege stand. Der Oberbau des Brunnens, vermutlich eine Prangersäule oder Kaak″, wurde abgerissen, die Brunnenröhre mit dem Abbruchmaterial verfüllt und anschließend überpflastert.

1984/ 85 verlor der Markt endgültig seine Rolle als Autoparkplatz und wurde historisch angemessen neu gepflastert. Vor den Pflasterern waren die Kanalbauer am Zuge. Und da war es schon eine kleine Sensation, als sie etwa einen Meter unter dem heutigen Pflasterspiegel das Mauerwerk der alten Brunnenröhre freilegten. Die wissenschaftliche Dokumentation war das eine, aber dann kam die große Frage: Wie präsentiert man den Brunnen-Standort im heutigen Stadtbild? Die Bürgervereine wollten gern den von ihnen gestifteten figurenreichen Bürgerbrunnen″ von Hans Gerd Ruwe dort hinsetzen, was auf spontane Ablehnung bei den Historikern stieß. Weiteren Vorschlägen erging es ähnlich. Schließlich machte der Entwurf von Professor Raimund Beckmann das Rennen: ein auf den Brunnenrand aufgelegtes schlichtes Bronze-Achteck, das entfernt an das Osnabrücker Rad erinnert. Glasscheiben zwischen den Speichen erlauben den Blick nach unten in den beleuchteten Brunnenschacht.

Bildtext:
Ein schlichtes Bronze-Achteck erinnert an den 1984 freigelegten Marktbrunnen,

Foto:
Archiv/ Lindemann
Autor:
Joachim Dierks


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