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1.
Erscheinungsdatum:
06.05.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Umstrittener Arzt in Osnabrück
Scharlatan oder Heilsbringer?
Zwischenüberschrift:
Umstrittener Arzt und Krankheitsdeuter Rüdiger Dahlke spricht in Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
wegen
seiner
Krankheitsdeutungen
umstrittene
Mediziner
und
Buchautor
Rüdiger
Dahlke
kommt
am
Dienstag
nach
Osnabrück.
Dahlke,
der
Krankheiten
als
Spiegel
seelischer
Nöte
interpretiert,
wird
von
seinen
Anhängern
verehrt,
von
der
Schulmedizin
heftig
attackiert.
Ein
gefährlicher
Spinner
oder
verkannter
Heilsbringer?
Rüdiger
Dahlke,
Mediziner,
Buchautor
und
umstrittener
Krankheitserklärer,
wird
von
Anhängern
innig
verehrt
und
von
Schulmedizinern
genauso
innig
verachtet.
Am
Dienstag
referiert
Dahlke
in
Osnabrück.
Osnabrück.
Der
Doppelvortrag
Dahlkes
über
„
Krankheit
als
Symbol″
und
das
„
Geheimnis
der
Lebensenergie″
ist
Teil
der
Veranstaltungsreihe
„
Ganz
Mensch
sein″,
den
das
Forum
für
Integrale
Spiritualität
(fis)
in
Kooperation
mit
mehreren
Bildungsträgern
veranstaltet.
Höhepunkt
der
Reihe,
die
den
gesundheitlichen
Nutzen
von
Entspannungstechniken,
Achtsamkeitstraining
und
Meditation
in
den
Blickpunkt
rücken
will,
ist
ein
Kongress
am
9.
und
10.
September
in
Osnabrück.
Ein
weiterer
Höhepunkt
soll
der
Auftritt
von
Rüdiger
Dahlke
am
Dienstag
im
Lutherhaus
werden.
Der
66-
jährige
Arzt
und
Psychotherapeut
kommt
aus
der
Schulmedizin,
wendet
sich
aber
in
den
Siebziger-
und
Achtzigerjahren
von
der
klassischen
Lehre
ab.
Eine
seiner
Kernthesen:
Krankheiten
sind
ein
Spiegel
seelischer
Notstände
oder
innerlicher
Konflikte.
Seine
Medizin
gründet
auf
einer
„
ganzheitlichen
Therapie
von
Körper,
Seele
und
Geist″,
wie
es
sein
Heilkunde-
Zentrum
in
Johanniskirchen
(Niederbayern)
verkündet.
Dahlke
propagiert
eine
vegane
Ernährung,
aus
der
er
das
„
Peace-
Food″-
Konzept
entwickelt
hat.
„
Medizin
hat
für
mich
neben
der
körperlichen
auch
eine
geistig-
seelische
und
sogar
spirituelle
Dimension″,
schreibt
Dahlke
in
einer
E-
Mail
an
unsere
Redaktion.
So
weit
unterscheidet
sich
Dahlke
kaum
von
anderen
Alternativheilern.
Was
ihn
aus
deren
Kreis
heraushebt
und
Kritiker
geradezu
erzürnt,
sind
seine
Krankheitsdeutungen
und,
aus
schulmedizinischer
Sicht,
gewagten
Interpretationen
von
Krankheitsbildern.
Eine
Erkrankung
betrachtet
Dahlke
als
Symbol
für
ein
inneres
Ungleichgewicht.
Ein
Schnupfen
mit
verstopfter
Nase
könne
ein
Zeichen
sein,
dass
sich
die
Seele
abschotte,
oder
Heiserkeit
signalisiere,
dass
jemand
seine
wahren
Gedanken
nicht
zu
äußern
wage.
Auch
schwerste
Erkrankungen
wie
Krebs
haben
nach
Dahlkes
Lehre
oft
ihren
Ursprung
in
einer
belasteten
Seele.
„
Die
nach
wie
vor
hohe
Zahl
von
Brustkrebserkrankungen
lässt
darauf
schließen,
dass
es
für
viele
Frauen
unlösbare
Probleme
auf
ihrem
Entwicklungsweg
gibt″,
schreibt
Dahlke.
„
Dumm
und
primitiv″
Die
Gesellschaft
zur
wissenschaftlichen
Untersuchung
von
Parawissenschaften
(GWUD)
in
Roßdorf
bei
Darmstadt
verfolgt
seit
Jahren
die
Arbeit
Dahlkes
mit
großer
Skepsis.
Dahlke
ziehe
in
seinen
Vorträgen,
Artikeln
und
Büchern
„
zusammenfantasierte
Analogieschlüsse,
die
belegen
sollen,
dass
jede
Erkrankung
Ausdruck
von
seelischen
Befindlichkeiten
sei
und
somit
die
Ursachen
alleine
in
der
Psyche
und
beim
Betroffenen
selbst
zu
suchen
seien″,
sagt
GWUD-
Mitglied
Bernd
Harder.
Die
Assoziationen
Dahlkes
seien
„
dumm
und
primitiv″.
Harder
bezeichnet
es
in
einer
Stellungnahme
für
unsere
Redaktion
als
„
perfide
und
nahezu
menschenverachtend″,
dass
Dahlke
damit
suggeriere,
„
jeder
sei
an
seinem
Leiden
selber
schuld
und
Kranke
würden
sich
lediglich
nicht
genug
bemühen
und
die
Ursache
ihrer
Erkrankung
nicht
hinreichend
in
sich
selbst
suchen″.
Dahlkes
„
Geschwätz″
hält
Harder
für
„
menschlich
unbarmherzig
und
eiskalt″,
der
Mann
habe
nichts
Sanftes
oder
Verständnisvolles.
Dahlke
sei
„
auf
einem
grandiosen
Egotrip
auf
Kosten
seiner
Zuhörer
und
Leser
unterwegs″,
so
Harder.
Dahlke
weist
die
Vorwürfe
als
„
böswillige
Unterstellungen″
zurück.
„
Meine
Patienten
waren
über
30
Jahre
mit
meiner
Arbeit
in
der
Praxis
offenbar
so
zufrieden,
dass
sich
lange
Wartelisten
bildeten″,
so
Dahlke.
Seit
etwa
zehn
Jahren
wecke
er
in
Vorträgen
und
Ausbildungen
Verständnis
für
die
Bedeutung
von
Krankheitsbildern
und
biete
den
Menschen
damit
die
Möglichkeit
„
eigenverantwortlicher
Gestaltung
und
Veränderung″
ihres
Lebens.
In
diesem
Frühjahr
habe
er
beim
Online-
Fasten
mehr
Teilnehmer
begleitet
als
je
zuvor,
sagt
Dahlke.
Die
Reaktionen
seien
„
positiv
und
berührend″.
Auf
einem
Egotrip?
Weiter
schreibt
Dahlke:
„
Bezüglich
Egotrip
bin
ich
froh
um
die
erreichte
Bekanntheit,
mit
deren
Hilfe
ich
noch
mehr
Menschen
helfen
kann.
Dabei
habe
ich
in
38
Arztjahren
einiges
Geld
verdient,
das
ich
in
die
Verwirklichung
des
veganen
Fasten-
Zentrums
TamanGa
in
der
Südsteiermark
gesteckt
habe.″
Das
werde
er
weiterhin
tun
und
sein
Ansehen
nutzen,
um
das
„
Feld
ansteckender
Gesundheit″
weiter
auszubauen.
Klemens
Speer
vom
Forum
fis,
der
die
Veranstaltungsreihe
organisiert
und
Dahlke
nach
Osnabrück
geholt
hat,
hält
die
Thesen
des
Alternativmediziners
für
„
diskussionsfähig″.
Dahlke
sei
auch
in
seinem
Verein
durchaus
umstritten,
er
halte
es
aber
für
sinnvoll,
sich
mit
dessen
Aussagen
auseinanderzusetzen.
„
Ich
kenne
Herrn
Dahlke
persönlich
nicht
und
bin
sehr
gespannt″,
sagt
Speer.
In
der
europäischen
Schulmedizin
seien
Spiritualität
und
Psychologie
unterbelichtet,
sagt
der
T′ai
Chi-
Ausbilder.
Die
Veranstaltung
im
Lutherhaus
ist
weitgehend
ausverkauft.
Nur
wenige
Restkarten
sind
übrig.
Held
oder
Scharlatan:
Wie
denken
Sie
über
Dahlke?
noz.de/
lokales
Bildtext:
Rüdiger
Dahlke,
hochumstrittener
Alternativmediziner,
referiert
am
Dienstag
in
Osnabrück.
Foto:
Peter
Horn
Ganz
Mensch
sein
Die
Veranstaltungsreihe
„
Ganz
Mensch
sein″
dauert
bis
August
mit
abschließendem
Kongress
am
9.
und
10.
September
in
Osnabrück.
Eine
Initiative
regionaler
Bildungsträger
auf
Anregung
des
Forums
für
Integrale
Spiritualität
(fis)
.
Kooperationspartner
sind:
Cinema
Arthouse,
Ev.
Familienbildungsstätte,
Haus
Ohrbeck,
Georgsmarienhütte,
Kath.
Erwachsenenbildung,
Kath.
Familienbildungsstätte,
Landesturnschule,
Melle,
Lagerhalle,
Universität
Osnabrück.
Zu
den
Angeboten
der
Veranstaltungsreihe
zählen
Formen
des
Gesundheitssports,
der
Meditation
im
Sitzen
(Zen,
Kontemplation)
und
in
Bewegung
(Yoga,
Taijiquan,
Qigong,
Feldenkrais)
sowie
Achtsamkeitstraining
(MBSR)
.
Kommentar:
Jeder
so,
wie
er
mag
Es
wirkt
schon
ein
wenig
befremdlich,
wenn
Rüdiger
Dahlke
Schnupfen
und
Heiserkeit
als
Folge
seelischer
Blockaden
interpretiert.
Klar,
dass
Naturwissenschaftler
und
Schulmediziner
solchen
Thesen
wenig
abgewinnen
können.
Aber
auch
hier
gilt,
was
schon
Preußenkönig
Friedrich
der
Große
sagte:
Jeder
soll
nach
seiner
Fasson
glücklich
werden.
Der
Hang,
in
schlimmen
gesundheitlichen
Notlagen
Hilfe
und
Trost
in
der
Spiritualität
zu
suchen,
ist
gläubigen
Menschen
gleich
welcher
Religion
oder
Konfession
seit
Jahrtausenden
vertraut.
Dahlkes
Thesen
mögen
ähnlich
wirken,
wenn
Menschen
nur
fest
genug
daran
glauben.
Problematisch
werden
Dahlkes
Krankheitsdeutungen
allerdings,
wenn
Patienten
ihre
ganze
Hoffnung
auf
den
niederbayrischen
Seelenheiler
mit
Wohnsitz
in
der
Schweiz
setzen,
wenn
sie
die
nachweisbar
erfolgreichen
Behandlungsmöglichkeiten
der
Schulmedizin
geringschätzen
oder
gar
ignorieren.
Wer
will,
soll
Dahlkes
Ratschlägen
folgen
–
aber
auch
dem
Rat
seines
Hausarztes
vertrauen.
Autor:
hin