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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Hitzige Diskussion um die Rente
Zwischenüberschrift:
Bundesvorsitzender der Jungen Union bei Osnabrücker Friedensgesprächen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Wie kann die Rente trotz demografischen Wandels gesichert werden? Sehr unterschiedliche Antworten auf diese Frage hatten am Dienstag bei den Osnabrücker Friedensgesprächen Vertreter von Gewerkschaft, Wissenschaft und Politik.

Osnabrück. Die Aula des Osnabrücker Schlosses war trotz des umstrittenen Themas nicht bis auf den letzten Platz gefüllt. Weil die Lebenserwartung steige, die Geburtenrate aber falle, gebe es Probleme, die Rente zu finanzieren, erklärte Moderator György Széll zu Beginn. Die Diskutanten Finanzwissenschaftler Reinhold Schnabel, DGB-Vorstandsmiglied Annelie Buntenbach und Paul Ziemiak, Bundesvorsitzender der Jungen Union waren sich in Bezug auf die Folgen einig: Die Rentenbeiträge werden ohne Gegenmaßnahmen steigen. Wie genau die Alterssicherung in Zukunft gestaltet werden solle, da waren sich die Teilnehmer nicht einig.

Es gibt nicht den einen Wundertrick″, ernüchterte Reinhold Schnabel das Publikum. Er zählte verschiedene Maßnahmen auf. Da die Geburtenrate jedoch nicht direkt beeinflussbar und bei Migration fraglich sei, woher passende Arbeitskräfte anzuwerben seien, blieb bei seiner Aufzählung eigentlich nur eine Option übrig: das Renteneintrittsalter erhöhen.

Der Generation der Babyboomer riet der Professor, der auch mit dem Bundesfamilienministerium arbeitet, die Belastungen für jüngere Menschen zu begrenzen: Sonst könnten die gut Ausgebildeteten auswandern.″

Später in Rente zu gehen hielt Buntenbach nicht für den richtigen Weg. Die steigende Lebenserwartung ist ungleich verteilt″, gab die Gewerkschafterin zu bedenken. Außerdem sähen sich insbesondere Pflegekräfte, Erzieher und Bauarbeiter nicht dazu in der Lage, bis zum vorgesehenen Renteneintrittsalter zu arbeiten.

Buntenbach forderte stattdessen, Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Menschen von alleine länger arbeiten können. Dazu müsse beispielsweise der Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz verbessert und Arbeitslosigkeit bekämpft werden. Ebenfalls sei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Ohne Gegenmaßnahmen wird laut Buntenbach das Rentenniveau sinken. Privates Hinterhersparen wie bei der Riester-Rente füllt die Lücken aber nicht.″ Die Rente ist sicher″, erklärte Ziemiak im Anschluss, wir wissen nur nicht, wie hoch.″ Es gebe verschiedene Stellschrauben″, an denen gedreht werden könne, um die Alterssicherung zu finanzieren wie zum Beispiel die Einzahlungsdauer oder die Beitragshöhe. Aus Sicht der jungen Generation könne die Lösung jedoch nur lauten: länger arbeiten statt Beiträge erhöhen.

Der CDU-Politiker fügte hinzu, dass die deutsche Wirtschaft erfolgreich bleiben müsse, um den gegenwärtigen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Dazu gehören ihm zufolge: Investitionen in die Digitalisierung und Freihandelsabkommen.

Aus dem Publikum kamen nach Abschluss der Vorträge weniger Fragen als vielmehr aufgebrachte Stellungnahmen.

Viel Zuspruch von den Stühlen erntete ein Mann mit seine These: Es sei ein grundlegender Irrtum, dass im Jahr 2050 die Arbeitswelt wie die heutige aussehe. Weil stattdessen Roboter einen Großteil der Arbeit übernähmen, werde auch das Rentensystem anders aussehen.

Bildtext:
Über die Zukunft der Rente diskutierten mit Moderator György Széll (von links): Annelie Buntenbach, Reinhold Schnabel und Paul Ziemiak.

Foto:
Egmont Seiler
Autor:
Vincent Buß


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