User Online: 12 |
Timeout: 05:45Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
26.04.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Für Sicherheit und Ordnung
Zwischenüberschrift:
Vor 125 Jahren wurde das 2. Polizeirevier für die südlichen Stadtbezirke etabliert
Artikel:
Originaltext:
Die
Industrialisierung
ließ
Osnabrück
rasant
wachsen.
Zwischen
1861
und
1905
vervierfachte
sich
die
Bevölkerungszahl
nahezu
–
von
rund
16
000
auf
60
000
Einwohner.
Entsprechend
nahmen
die
polizeilichen
Aufgaben
zu.
Osnabrück.
1892
entschied
der
Magistrat,
neben
dem
1.
Revier
mit
Sitz
im
Rathaus
ein
2.
Revier
in
der
besonders
stark
expandierenden
Neustadt
einzurichten.
Erster
Dienstsitz
war
in
der
Johannisstraße
100
an
der
Ecke
Goldstraße
(heute
Nähmaschinen
Tiemann)
.
Die
Polizei
war
damals
noch
keine
Einrichtung
des
Landes,
sondern
unterstand
der
Stadt.
Ihr
oblagen
auch
allgemeine
Verwaltungsaufgaben,
für
die
man
heutzutage
das
Bürgeramt
im
Stadthaus
aufsuchen
würde.
Die
heutige
Polizei
würde
sich
bedanken,
wenn
sie
es
wie
ihre
Kollegen
vor
125
Jahren
auch
noch
mit
Pass-
und
Meldeangelegenheiten,
Beglaubigungen,
Renten-
und
Pensionsquittungen,
Entgegennahme
von
„
Fremdenzetteln″,
Ausstellung
von
Arbeitsbüchern,
Wandergewerbescheinen
und
Ähnlichem
mehr
zu
tun
hätte.
Der
Zugang
zu
Polizeiwache
und
Neustädter
Meldeamt
geschah
von
der
Johannisstraße
aus.
„
Diese
Räume
sind
ganz
nett
und
behaglich
eingerichtet
und
mit
Gasbeleuchtung
versehen″,
schrieb
die
Tageszeitung
am
1.
Mai
1892,
„
merkwürdigerweise
hat
man
aber
keine
Wasserleitung
in
dem
Bureau
eingerichtet,
man
nimmt
also
an,
daß
die
dort
stationirten
Polizei-
Beamten
niemals
Durst
bekommen
und
niemals
das
Bedürfniß
fühlen,
sich
Gesicht
oder
Hände
abzuwaschen″.
Der
Eingang
zu
den
„
Detentionsräumen″
erfolgte
von
der
Goldstraße
aus.
Es
waren
zwei
Einzelzellen
mit
Pritsche
und
eine
„
Gesellschaftszelle
ohne
dieses
Möbel″
vorhanden.
„
Die
Neustädter
sind
sehr
gespannt,
wer
denn
die
Einweihung
übernehmen,
d.
h.
wer
wohl
der
erste
dort
Eingesperrte
sein
wird″,
schrieb
die
Zeitung.
Kurzaufenthalte
im
Polizeigewahrsam
konnte
man
sich
damals
schneller
einfangen
als
heute.
Wer
etwa
beim
Betteln
erwischt
wurde,
saß
48
Stunden
bei
Wasser
und
Brot
ein.
Besser
kamen
Pfeifenraucher
weg,
wenn
sie
„
aus
unbedeckter
Pfeife″
rauchten.
Wegen
der
Feuergefahr
kostete
das
zwölf
Mark
Bußgeld,
eine
damals
durchaus
fühlbare
Strafe.
Den
gleichen
Tarif
zahlte
ein
Bürger,
der
die
Straße
„
durch
Mistfahren″
verunreingte.
In
gründerzeitlicher
Aufbruchstimmung
errichtete
die
Stadt
1902
am
Rosenplatz,
im
Eck
von
Meller
und
Iburger
Straße,
ein
Dienstgebäude
im
Stil
der
Neorenaissance.
Sie
schuf
mit
der
ansehnlichen
Eckbebauung
nicht
nur
ein
repräsentatives
Entree
in
die
Iburger
und
die
Meller
Straße,
sie
verlieh
auch
dem
am
14.
November
1902
hierhin
umgesiedelten
2.
Polizeirevier
einen
Ehrfurcht
einflößenden
Rahmen.
„
Ob
Tag,
ob
Nacht,
der
Tschako
wacht
…″
hieß
es
in
den
1930er-
Jahren,
wobei
mit
Tschako
nicht
nur
die
Kopfbedeckung
gemeint
war,
sondern
im
übertragenen
Sinne
der
„
Schupo″,
also
der
Schutzpolizeibeamte
überhaupt.
Die
Nähe
zur
Bahnlinie
bedeutete
im
Zweiten
Weltkrieg
eine
besondere
Gefährdung.
Schon
im
Juni
1942
wurde
das
Dienstgebäude
von
Bomben
getroffen
und
der
Flügel
zur
Meller
Straße
mit
der
Polizeiwache
geradezu
wegrasiert.
Das
2.
Polizeirevier
bezog
Notunterkunft
in
der
Gaststätte
Tivoli
weiter
draußen
an
der
Iburger
Straße.
Mehr
als
zehn
Jahre
währte
das
Provisorium.
1953
hatte
die
Stadtsparkasse
einen
schlichten
Ersatzbau
an
die
Stelle
des
zerstörten
städtischen
Dienstgebäudes
gesetzt
und
dafür
auch
wieder
die
Polizei
als
Mieter
gewonnen.
Am
12.
Oktober
1953
weihte
Niedersachsens
Innenminister
Richard
Borowski
(SPD)
„
Osnabrücks
schönste
Polizeidienststelle″
mit
ihren
„
vorbildlichen
Diensträumen″
ein.
Über
den
Eingang
an
der
Meller
Straße
erreichte
man
im
Erdgeschoss
Wache,
Aufenthaltsraum
und
Vernehmungsräume
und
im
Obergeschoss
das
Geschäftszimmer,
das
Dienstzimmer
des
Revierleiters,
einen
Vernehmungs-
und
einen
Schulungsraum.
Für
Einsatzfahrten
stand
ein
Mercedes
170
mit
dem
Rufnamen
„
Brücke
19″
zur
Verfügung
–
zeitweise
der
einzige
einsatzbereite
Polizeiwagen
in
Osnabrück,
neben
vier
Motorrädern.
1955
wurde
ein
neuer
„
motorisierter
Verkehrszug″
übernommen,
bestehend
aus
vier
VW
Käfern,
„
davon
einer
bereits
mit
Sprechfunk
ausgerüstet″,
und
zehn
Motorrädern.
1965
bekamen
die
zuvor
einfarbig
dunkelgrünen
Fahrzeuge
zur
besseren
Erkennung
weiße
Kotflügel.
1972
erhielt
das
1.
Revier
neue,
größere
Räume
an
der
Pagenstecherstraße.
Seit
drei
Jahren
ist
es
an
der
Winkelhausenstraße
in
Haste
beheimatet.
Das
2.
Revier
blieb
am
Rosenplatz,
bis
1987
Räume
der
ehemaligen
Textilfabrik
Busch
&
Overmeyer
am
Kollegienwall
für
Polizeizwecke
baulich
hergerichtet
waren.
Heute
wird
offiziell
nicht
mehr
vom
1.
und
2.
Polizeirevier
gesprochen,
sondern
von
den
Polizeiwachen
des
Einsatz-
und
Streifendienstes
I
und
II.
Doch
die
Tradition
des
vor
125
Jahren
gegründeten
2.
Polizeireviers
lebt
bei
den
Kollegen
am
Kollegienwall
fort.
Serie
Zeitreise
Foto:
Colourbox.de
Die
Stadtgeschichte
im
Blick:
Lesen
Sie
mehr
auf
www.noz.de
/
historisch-
os
Bildtexte:
Das
städtische
Dienstgebäude
am
Rosenplatz
beherbergte
von
1902
bis
1942
das
2.
Polizeirevier.
Davor
fand
der
von
Lukas
Memken
geschaffene
Schäferbrunnen
seinen
ersten
Standort.
Das
Lichtenberg-
Foto
aus
der
Zeit
um
1910
ist
erschienen
in:
Rolf
Spilker
und
Birte
Tost,
„
Lichtenberg
–
Bilder
einer
Stadt
II″,
Bramsche,
2007.
Nachkriegsersatz
schuf
die
Stadtsparkasse
1953
an
gleicher
Stelle
mit
diesem
Neubau.
Im
Flügel
an
der
Meller
Straße
(links)
kam
wiederum
das
2.
Polizeirevier
unter.
VW
Käfer
als
Streifenwagen
gehörten
um
1948
zu
den
ersten
Fahrzeugen
der
Osnabrücker
Polizei.
Hier
bemühen
sich
einige
uniformierte
Kollegen,
einen
Lautsprecher
für
amtliche
Durchsagen
zu
montieren
–
nicht
ganz
einfach
bei
einem
Cabrio.
Fotos:
Lichtenberg,
J.
Dierks,
Karl-
Heinz
Schröder
Autor:
Joachim Dierks