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1.
Erscheinungsdatum:
18.04.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Im Westen etwas Neues
Zwischenüberschrift:
In Atter entsteht mit dem „Landwehrviertel″ das größte Neubaugebiet in der Osnabrücker Nachkriegsgeschichte
Artikel:
Originaltext:
m
Stadtteil
Atter
entsteht
in
den
kommenden
Jahren
das
größte
zusammenhängende
Neubaugebiet
seit
dem
Zweiten
Weltkrieg
in
Osnabrück.
Rund
800
Wohnungen
für
bis
zu
2500
Personen
sind
geplant.
Ein
Überblick.
Osnabrück.
Im
Westen
Osnabrücks,
zwischen
Wersener
Landstraße
und
Bahnlinie
in
Richtung
Rheine,
befindet
sich
eine
37
Hektar
große
Fläche,
die
bis
zum
Jahr
2008
von
den
britischen
Streitkräften
als
Kasernengelände
genutzt
wurde.
Nach
der
Kaserne
am
Limberg
in
der
Dodesheide
sind
die
ehemaligen
„
Quebec
Barracks″
die
zweitgrößte
Konversionsfläche
in
der
Stadt.
Ihre
Geschichte
als
Kasernenstandort
geht
zurück
bis
in
die
1930er-
Jahre,
als
die
Wehrmacht
das
„
Lager
Eversburg″
als
Ausbildungslager
nutzte.
Während
des
Zweiten
Weltkriegs
diente
das
Gelände
als
Kriegsgefangenenlager
vor
allem
für
serbische
Offiziere.
Am
6.
Dezember
1944
wurde
die
Kaserne
bei
einem
schweren
Bombenangriff
fast
vollständig
zerstört.
Nach
dem
Kriegsende
nutzte
die
Royal
Army
die
Fläche
als
„
Quebec
Barracks″
bis
zum
Jahr
2008.
Fünf
Jahre
später
–
die
britischen
Streitkräfte
hatten
Osnabrück
mittlerweile
vollständig
verlassen
–
kauften
die
Stadtwerke
mit
ihrer
Tochtergesellschaft
ESOS
Energieservice
GmbH
und
die
Stadt
zu
gleichen
Teilen
das
Gelände
von
der
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben.
Was
entsteht
auf
dem
Gelände?
Stadt
und
ESOS
haben
Großes
vor
mit
den
ehemaligen
Kasernenflächen:
„
Wir
reden
über
die
Entwicklung
des
größten
zusammenhängenden
Neubaugebiets
in
Osnabrück
nach
dem
Zweiten
Weltkrieg″,
sagt
ESOS-
Geschäftsführer
Ingo
Hannemann.
Entstehen
wird
in
den
nächsten
Jahren
mit
dem
„
Landwehrviertel″
ein
völlig
neues
Stadtquartier,
das
die
Einwohnerzahl
des
Stadtteils
Atter
auf
einen
Schlag
um
knapp
die
Hälfte
erhöhen
könnte.
Mehr
als
800
Wohneinheiten
unterschiedlicher
Natur
sind
im
Plangebiet
vorgesehen,
je
nach
Ausgestaltung
könnten
bis
zu
2500
Personen
nördlich
der
Wersener
Landstraße
ein
neues
Zuhause
finden.
Was
bleibt
auf
dem
Gelände
erhalten?
Von
den
ursprünglich
60
vorhandenen
Gebäuden
werden
nur
fünf
in
Zukunft
Teil
des
neuen
Landwehrviertels
sein.
Dazu
gehört
die
„
Baracke
35″,
die
momentan
zur
Hälfte
an
den
Antikriegsverein
verpachtet
ist.
Zwei
weitere
Gebäude
im
Nordosten
des
Geländes
werden
momentan
und
auch
künftig
als
Flüchtlingsunterkunft
genutzt.
In
deren
Sichtweite
bleibt
auch
die
Sporthalle
erhalten,
die
erst
im
Jahr
2004
von
den
Briten
gebaut
wurde
und
sich
mittlerweile
großer
Beliebtheit
bei
Osnabrücker
Sportvereinen
erfreut.
Noch
unklar
ist,
was
mit
dem
ehemaligen
Kasino
im
nordwestlichen
Teil
der
Fläche
geschieht.
Weil
es
ebenso
wie
die
Sporthalle
erst
wenige
Jahre
auf
dem
Buckel
hat,
ist
ein
Abriss
aufgrund
des
guten
baulichen
Zustands
nicht
geplant.
Freilich:
Eine
langfristige
Nutzung
ist
noch
nicht
gefunden,
wie
ESOS-
Prokurist
Marcel
Haseloff
erklärt.
Schon
entfernt
wurde
in
den
vergangenen
Wochen
der
Kunstrasenplatz,
für
dessen
Erhalt
sich
bis
zuletzt
Osnabrücker
Sportvereine
vergebens
starkgemacht
hatten.
Wie
werden
die
Flächen
vermarktet?
Die
Vermarktung,
die
von
der
ESOS
gesteuert
wird,
ist
bereits
angelaufen.
Vorgesehen
ist,
dass
insgesamt
elf
Teilbereiche
sukzessive
zum
Paketverkauf
ausgeschrieben
werden.
Ein
rund
18
000
Quadratmeter
großes
Grundstück
ist
bereits
im
Frühjahr
2017
an
einen
Investor
gegangen,
aktuell
läuft
das
Verfahren
für
eine
etwa
12
000
Quadratmeter
große
Fläche,
auf
der
eine
Wohnbebauung
vorgesehen
ist.
Ebenfalls
in
der
Ausschreibung
sind
knapp
9000
Quadratmeter
am
südöstlichen
Rand
des
Gebiets,
auf
denen
ein
Supermarkt
seinen
Standort
finden
soll.
Nach
und
nach
gehen
dann
weitere
Teilgebiete
in
die
Vermarktung
–
ungefähr
in
einem
Abstand
von
jeweils
einem
halben
Jahr.
Wie
soll
das
Landwehrviertel
aussehen?
Den
Mittelpunkt
des
Quartiers
bildet
eine
grüne
Mitte
–
ein
von
Ost
nach
West
lang
gezogener
Grünstreifen,
der
in
den
Planungen
als
zentraler
städtebaulicher
Gestaltungsbaustein
gilt.
Rund
20
000
Quadratmeter
groß
ist
diese
grüne
Insel,
auf
der
ein
Mehrgenerationenspielplatz
und
ein
Bolzplatz
angelegt
werden.
Am
urbansten
kommt
das
Landwehrviertel
auf
dem
„
Boulevard″
daher,
wie
Alexander
Reuschel,
bei
der
Stadt
zuständig
für
die
Konversion
der
Kasernenflächen,
erläutert.
Diese
Nord-
Süd-
Verbindung
verläuft
quasi
parallel
zur
jetzigen
Landwehrstraße
und
stellt
die
zentrale
Verkehrsachse
des
Viertels
dar.
Entlang
der
Quebec-
Straße,
so
der
künftige
Name,
entstehen
bis
zu
dreigeschossige
Wohnhäuser,
in
deren
Erdgeschoss
auch
eine
gewerbliche
Nutzung
erlaubt
ist.
Je
weiter
von
der
grünen
Mitte
und
dem
Boulevard
entfernt,
desto
flacher
wird
die
Bebauung
– „
Treppenprofil″
nennt
Reuschel
das
Konzept,
in
dessen
Mitte
die
höchsten
Gebäude
stehen
und
das
nach
außen
hin
städtebaulich
„
ausfranst″.
Ein
Supermarkt
und
eine
Kindertagesstätte
sind
im
Entwurf
fest
eingeplant.
Welche
Wohnformen
gibt
es
im
Landwehrviertel?
Etwa
60
Prozent
der
geplanten
Wohneinheiten
sollen
in
Form
von
Einfamilienhäusern,
Doppelhaushälften
und
Reihenhäusern
entstehen,
wobei
Erstgenannte
den
weitaus
geringsten
Teil
ausmachen.
Die
restlichen
40
Prozent
der
bis
zu
800
Wohneinheiten
finden
sich
in
den
mehrgeschossigen
Wohngebäuden.
Festgelegt
ist,
dass
mindestens
zehn
Prozent
der
Wohnungen
eines
jeden
Teilbereichs
in
die
Kategorie
„
bezahlbarer
Wohnraum″
fallen
sollen.
Gestalterisch
soll
laut
Reuschel
eine
„
einheitliche
Formensprache″
im
Quartier
zu
sehen
sein.
Konkret
heißt
das:
ESOS
und
Stadt
geben
den
Investoren
bestimmte
Gestaltungsvorschriften
an
die
Hand,
damit
die
einzelnen
Nachbarschaften
des
Viertels
zwar
eigene
Identitäten
entwickeln
können,
aber
grundsätzlich
zueinanderpassen.
Wie
Grün
wird
das
Quartier?
Am
Westende
sogar
sehr
grün:
Inmitten
des
Planungsverfahrens
stellte
sich
nämlich
heraus,
dass
sich
schon
zu
Kasernenzeiten
am
stadtabgewandten
Ende
ein
schützenswerter
Sauermagerrasen
entwickelt
hatte,
der
als
Biotop
gilt
und
daher
nicht
bebaut
wird.
Im
Norden
wird
das
Viertel
durch
ein
Regenrückhaltebecken
und
eine
Schallschutzwand
gegen
die
Bahnlinie
abgegrenzt.
Ein
Teil
des
Baumbestands
wird
im
Zuge
der
Baumaßnahmen
weichen
müssen,
doch
Reuschel
betont,
dass
das
Viertel
auch
außerhalb
der
grünen
Mitte
nicht
als
Betonwüste
daherkommen
soll.
„
Eines
der
wichtigsten
Ziele
ist
es,
einen
attraktiven
Freiraum
zu
schaffen.
Gelingen
soll
das
auch
über
Nachbarschaftsplätze
in
den
einzelnen
Quartieren.″
Was
ist
mit
dem
Verkehr?
Das
Viertel
wird
über
zwei
Zufahrten
an
das
städtische
Straßennetz
angebunden.
Im
Süden
soll
eine
neue
Straße
vom
bestehenden
Kreisel
an
der
Wersener
Landstraße
in
das
Quartier
führen.
Am
nordöstlichen
Zipfel
der
Fläche
gibt
es
eine
zweite
Zufahrt
von
der
Landwehrstraße
aus.
Die
Landwehrstraße
in
ihrer
jetzigen
Form
wird
an
ihrem
Südende
gekappt
und
somit
zur
Sackgasse.
Geplant
ist,
das
Landwehrviertel
auch
an
den
Busverkehr
anzuschließen.
Eine
Endhaltestelle
wird
daher
in
der
grünen
Mitte
des
Quartiers
eingerichtet.
Haseloff
betont,
dass
auch
ein
„
Mobilitätsplatz″
entsteht,
auf
dem
ein
Umstieg
auf
Carsharing
oder
Pedelec
ermöglicht
werden
soll.
Für
Fußgänger
wird
es
mehrere
Verbindungen
in
die
umgebenden
Viertel
geben.
Interessant
für
Jogger:
„
In
einem
grünen
Ring
wird
es
möglich
sein,
das
Gelände
einmal
zu
umrunden.
Das
dürften
ungefähr
2,
5
Kilometer
sein″,
sagt
Hannemann.
Verdient
die
Stadt
am
Landwehrviertel?
Haseloff
und
Hannemann
schweigen
sich
zu
Kauf-
und
Verkaufspreisen
zwar
aus,
dennoch
gebe
es
grundsätzlich
eine
Gewinnerzielungsabsicht.
„
Wir
bewegen
uns
aber
in
einem
Spannungsfeld
zwischen
verschiedenen
Punkten,
die
bei
der
Vermarktung
eine
Rolle
spielen″,
sagt
Hannemann.
„
Magisches
Dreieck″
nennt
es
der
ESOS-
Prokurist
–
und
meint
damit,
dass
nicht
unbedingt
das
höchste
Investorengebot
ausschlaggebend
ist.
„
Der
Preis
spielt
eine
wichtige
Rolle,
aber
auch
städtebauliche
und
soziale
Aspekte.
Wir
versuchen,
uns
in
diesem
Zieldreieck
möglichst
mittig
zu
bewegen.″
Wann
soll
alles
fertig
sein?
Auch
weil
Erschließung
und
Bebauung
sukzessive
vorangehen,
wagen
Haseloff
und
sein
Kollege
Hannemann
keinen
genauen
Zeitpunkt
zu
nennen,
an
dem
die
letzte
Baustelle
im
Quartier
geschlossen
wird.
Dennoch
dürfte
im
Jahr
2022
die
letzte
Wohneinheit
bezogen
sein.
Eine
interaktive
Reportage
zum
Landwehrviertel
finden
Sie
auf
noz.de
Zu
Besuch
auf
der
Baustelle:
Eine
Bildergalarie
gibt
es
auf
noz.de/
bilder
Bildtexte:
Das
neue
Landwehrviertel:
Dieser
städtebauliche
Entwurf
gibt
einen
Eindruck
vom
neuen
Quartier
in
Atter.
Die
Bebauung
kann
jedoch
noch
vom
Entwurf
abweichen.
So
könnte
es
nach
Sicht
der
Architekten
im
Landwehrviertel
aussehen.
Der
aktuelle
Stand:
Nur
wenige
Gebäude
sind
übrig
geblieben.
Die
Stadtwerke
haben
bereits
mit
den
Erschließungsarbeiten
begonnen.
Auf
dem
ehemaligen
Kasernengelände
wirbt
die
ESOS
schon
für
das
laufende
Projekt.
Grafiken:
Stadt
Osnabrück
Fotos:
David
Ebener,
Jörn
Martens
Zahlen,
Daten,
Fakten
Das
Landwehrviertel
ist
das
größte
zusammenhängende
Neubaugebiet
in
Osnabrück
nach
dem
Zweiten
Weltkrieg.
Bis
zur
Fertigstellung
werden
5
Kilometer
Straßen
gebaut,
4,
5
Kilometer
Schmutzwasserkanäle
und
5
Kilometer
Regenwasserkanäle
gelegt.
Rund
400
Hausanschlüsse
müssen
auf
der
37
Hektar
großen
Fläche
gelegt
werden.
Von
ehemals
rund
60
Gebäuden
blieben
nur
5
stehen.
Das
geplante
Regenrückhaltebecken
im
Norden
hat
eine
Fläche
von
knapp
30
000
Quadratmetern.
Nach
Angaben
der
ESOS
werden
insgesamt
rund
250
Millionen
Euro
in
das
Viertel
investiert.
Bis
zu
2500
Bewohner
wird
das
Landwehrviertel
einst
haben.
Sie
werden
dann
in
bis
zu
800
Wohneinheiten
leben.
Autor:
Sebastian Philipp