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1.
Erscheinungsdatum:
25.04.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadt will alle Liebesschlösser knacken
Zwischenüberschrift:
Symbole der Treue verursachen teure Rostschäden an Brücken
Artikel:
Originaltext:
Von
wegen
alte
Liebe
rostet
nicht:
Die
Stadt
Osnabrück
will
alle
Vorhängeschlösser
entfernen,
die
Paare
zum
Beweis
ihrer
Zuneigung
an
Brücken
befestigt
haben.
Angeblich
richten
die
eisernen
Treueschwüre
zu
großen
Schaden
an.
Osnabrück.
Vier
Drahtbrücken
hat
die
Verwaltung
im
Auge:
die
Angersbrücke
an
der
Hasestraße,
die
Brücke
am
Conrad-
Bäumer-
Weg
(Nähe
Carolinum)
und
die
Brücke
Öwer
de
Hase
im
Bereich
Galeria
Kaufhof,
außerdem
der
Steg
am
Haseuferweg
zwischen
Wittekindstraße
(Sparkasse/
Hasehaus)
und
Heinrich-
Heine-
Straße
(Alando)
.
Dort
haben
Verliebte
in
den
vergangenen
Jahren
stellenweise
wohl
über
1000
Metallschlösser,
graviert
mit
Namen,
Jahrestag
oder
süßer
Botschaft,
an
die
Geländer
gehängt
–
mit
schwerwiegenden
Folgen
für
die
Bauwerke.
Denn
nicht
nur
die
zusätzliche
Last
von
einigen
Hundert
Kilogramm
macht
den
Brücken
auf
Dauer
zu
schaffen.
Vor
allem
der
von
Liebesschlössern
verursachte
Rost
ist
es,
der
an
ihnen
nagt.
So
komme
es
an
den
aus
(eigentlich
rostfreiem)
Edelstahl
bestehenden
Stäben,
Gittern
und
Netzen
im
Brückengeländer
immer
häufiger
zu
Schäden
durch
Kontaktkorrosion,
berichtet
Jürgen
Schmidt
vom
Fachdienst
Straßenbau.
Gemeint
ist
damit
jene
elektrochemische
Reaktion,
bei
der
ein
metallischer
Werkstoff
den
anderen
zersetzt,
wenn
beide
sich
lange
genug
berühren.
Weiterhin
würden
Liebesschlösser
die
Zinkbeschichtung
der
Brüstung
zerstören,
indem
sie
immer
wieder
daran
schlagen.
Müssen
Edelstahlseile
oder
Gitter
deshalb
ausgetauscht
werden,
koste
dies
die
Stadt
pro
Stück
zwischen
250
und
300
Euro.
Als
besonders
aufwendig
erweisen
sich
Reparaturen
am
City-
Steg
des
Haseuferwegs.
Dort
besteht
die
Geländerfüllung
aus
feinen
Edelstahlmaschen,
die
„
durch
mechanischen
Einfluss″
–
sprich
Liebesschlösser
–
verbiegen
und
sogar
reißen
können.
„
Jedes
Loch
muss
von
Hand
geflickt
werden″,
erklärt
Schmidt.
Kosten
pro
Fehlstelle:
rund
45
Euro.
Um
alle
genannten
Brücken
von
romantisch
verklärten
Vorhängeschlössern
zu
befreien
und
die
schadhaften
Stellen
auszubessern,
würden
schätzungsweise
20
000
Euro
fällig.
Am
Donnerstag
soll
der
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
darüber
entscheiden,
ob
das
wirklich
notwendig
ist.
Auch
weitere
Fragen
werden
dann
zu
klären
sein:
Zum
Beispiel,
wann
die
Liebesschlösser
geknackt
werden,
was
anschließend
mit
dem
Schrott
passiert
–
und
wie
man
der
Sache
in
Zukunft
Herr
werden
will.
Denkbar
sei,
in
Osnabrück
alternative
Plätze
für
Liebesschlösser
zu
schaffen,
so
Schmidt.
Andere
Städte
machen
das
vor:
In
Kassel
beispielsweise
wurden
schon
vor
Jahren
an
den
Enden
einer
Drahtbrücke
Gitter
aufgestellt,
wo
Paare
ihre
Liebesschlösser
stattdessen
anbringen
können.
Wenngleich
auch
diese
Ersatzwände
unter
großer
Last
zusammenbrechen
können
und
bei
Gefahr
abmontiert
werden
müssen,
wie
erst
vor
wenigen
Wochen
geschehen.
Kunstwerk
aus
Bäumen
Nachhaltiger
scheint
da
eine
Idee
aus
Moskau:
Dort
taugen
die
Liebesschlösser
gar
zum
Kunstwerk,
seit
sie
an
stählernen
Bäumen
befestigt
werden
können,
die
leer
zunächst
eine
Fußgängerbrücke
zieren
und
später
–
bunt
behängt
–
das
Ufer
der
Moskwa
säumen.
Erst
Paris,
dann
Osnabrück:
Warum
auch
die
Stadt
der
Liebe
Vorhängeschlösser
an
Brücken
hasst,
lesen
Sie
im
Internet
auf
noz.de
Bildtexte:
Unromantisch:
Liebesschlösser
rosten
und
beschädigen
so
die
Brücken
in
Osnabrück.
20
000
Euro
würde
nach
Schätzung
der
Stadtverwaltung
ihre
Beseitigung
kosten,
einschließlich
der
notwendigen
Reparaturen.
In
Moskau
taugen
die
Liebesschlösser
zum
Kunstwerk,
indem
sie
an
stählernen
Bäumen
gesammelt
und
anschließend
am
Flussufer
ausgestellt
werden.
Foto:
Jörn
Martens,
Rainer
Lahmann-
Lammert
Kommentar:
Ballast
Die
meisten
Paare,
die
ihr
Glück
im
Überschwang
der
Gefühle
mit
einem
Eisenschloss
für
alle
Ewigkeit
festhalten
wollten,
sind
längst
wieder
entzweit.
Aber
ihre
einstigen
Liebesschlösser
rosten
vor
sich
hin,
greifen
Stahlseile
an
und
lassen
verzinkte
Brückengeländer
korrodieren.
Da
ist
es
gut,
dass
die
städtischen
Sachwalter
kühlen
Kopf
behalten
und
ganz
unromantisch
zum
Bolzenschneider
greifen,
bevor
daraus
ein
Problem
wird.
Osnabrück
betrachtet
sich
ja
immer
noch
als
Hauptstadt
des
Glücks,
und
da
ist
der
Umgang
mit
dem
ganz
privaten
Glücksgefühl
von
Liebenden
ein
besonders
sensibles
Thema.
Darf
die
Stadt
mit
brachialer
Gewalt
durchgreifen
und
die
Schlösser,
an
denen
so
viele
Emotionen
hängen,
einfach
knacken?
Sie
muss
es
tun,
weil
sonst
immer
größere
Schäden
drohen.
Zum
guten
Schluss
noch
ein
Rat
an
alle,
die
füreinander
entflammt
sind:
Sie
sollten
ihre
Liebe
auf
originellere
Weise
bekunden
als
mit
einem
abschließbaren
Stück
Stahl.
Wie
wäre
es
mit
handgeschriebenen
Liebesbriefen?
Die
können
auch
eingescannt
und
in
einer
Cloud
gespeichert
werden.
Ein
Symbol
für
alle
Ewigkeit!
Autor:
Sebastian Stricker