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1.
Erscheinungsdatum:
15.04.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Touristisches Interesse an Höhlen
Höhlen sollen für Besucher geöffnet werden
Zwischenüberschrift:
Rechtsstreit zwischen der Stadt Osnabrück und dem Bund um das Gertrudenberger Loch
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Naturpark
Terra-
Vita
hat
Interesse
daran
geäußert,
die
Gertrudenberger
Höhlen
touristisch
zu
erschließen.
Bevor
Besucher
die
über
700
Jahre
alten
Höhlen
besichtigen
können,
muss
aber
zunächst
ein
Rechtsstreit
zwischen
der
Stadt
Osnabrück
und
der
Bima
beigelegt
werden.
Wird
das
Gertrudenberger
Loch
bald
für
Besucher
geöffnet?
Die
Höhlenforscher,
die
das
seit
Langem
fordern,
bekommen
Unterstützung
vom
Naturpark
Terra-
Vita
und
der
Stadt.
Eine
Verfüllung
des
Gangsystems
ist
zwar
vom
Tisch,
aber
ein
Rechtsstreit
mit
dem
Bund
hat
gerade
erst
begonnen.
Osnabrück.
Die
Gertrudenberger
Höhlen
seien
wegen
ihrer
Erdgeschichte
und
ihrer
Geologie
äußerst
interessant,
sagt
Hartmut
Escher,
der
Geschäftsführer
vom
Naturpark
Terra-
Vita.
Damit
könnte
ein
neuer
Schwerpunkt
entstehen:
„
Für
uns
ein
spannendes
Thema″,
wie
er
vermerkt.
Escher
ist
sicher,
dass
die
Höhlen
auf
großes
Interesse
stoßen
werden.
Terra-
Vita
könne
zudem
seine
Erfahrung
mit
dem
Stollen
am
Silbersee
und
den
behördlichen
Auflagen
einbringen
und
biete
sich
damit
als
Partner
für
eine
öffentliche
Nutzung
an.
Dieses
Ziel
verfolgt
auch
der
Verein
Gertrudenberger
Höhlen,
dessen
Mitglieder
das
Gangsystem
erforscht
haben,
seit
einigen
Jahren
aber
keinen
Zutritt
mehr
bekommen.
Wilfried
Kley,
der
Vorsitzende,
hält
das
geheimnisvolle
Labyrinth
für
eine
Touristenattraktion
ersten
Ranges.
Er
wundert
sich
nur,
dass
die
Stadt
nicht
viel
intensiver
daran
arbeitet,
diesen
verborgenen
Schatz
zu
erschließen.
4000
im
Bunker
Die
Höhlen,
die
vor
über
700
Jahren
als
unterirdischer
Kalksteinbruch
entstanden
sind,
sorgen
in
Osnabrück
seit
vielen
Generationen
für
Gesprächsstoff.
Davon
zeugen
auch
mehrere
Sagen.
In
den
Bombennächten
des
Zweiten
Weltkriegs
diente
der
Hohlraum
unter
dem
Bürgerpark
als
Schutzraum
für
bis
zu
4000
Menschen.
Wegen
dieser
Bunkervergangenheit
trägt
der
Bund
die
Verantwortung
für
das
Gertrudenberger
Loch
–
und
seitdem
darf
die
spektakuläre
Welt
unter
Tage
nur
noch
mit
behördlicher
Genehmigung
betreten
werden.
Die
im
Verein
organisierten
Höhlenforscher
waren
eine
Zeit
lang
geduldet.
Seit
vier
Jahren
verwehrt
ihnen
die
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben
(Bima)
aber
den
Zutritt
–
aus
Sicherheitsgründen,
wie
es
zunächst
hieß.
In
einem
fragwürdigen
Gutachten
war
eine
Einsturzgefahr
heraufbeschworen
worden.
Die
ist
zwar
längst
widerlegt,
aber
seitdem
liegen
beide
Seiten
im
Streit,
und
die
Eingänge
bleiben
verschlossen.
Keine
Einsturzgefahr
Als
die
in
Erfurt
ansässige
Bima
2013
die
Verfüllung
der
Gertrudenberger
Höhlen
mit
einer
Zementschlämme
ankündigte,
protestierte
der
Verein
ebenso
wie
die
Stadt
Osnabrück
gegen
die
unwiederbringliche
Zerstörung
„
diese
einzigartigen
Kulturdenkmals″.
Inzwischen
hat
die
Stadt
das
im
Bergbau
renommierte
Ingenieurbüro
Taberg
eingeschaltet,
um
die
Standfestigkeit
des
Gangsystems
untersuchen
zu
lassen.
Seitdem
gilt
als
erwiesen,
dass
von
einer
Einsturzgefahr
nicht
die
Rede
sein
kann.
Die
Bima,
die
Millionen
von
Euro
für
die
Verfüllung
der
Höhlen
ausgeben
wollte,
aber
nicht
bereit
war,
sich
mit
30
000
Euro
am
Taberg-
Gutachten
zu
beteiligen,
will
sich
jetzt
aus
der
Verantwortung
für
die
Höhlen
zurückziehen.
Gegen
diese
Entscheidung
hat
die
Stadt
Osnabrück
Klage
erhoben.
„
Wir
wollen
Rechtssicherheit
kriegen″,
sagt
Stadtkämmerer
Thomas
Fillep
dazu.
Aus
Verlautbarungen
geht
hervor,
dass
die
Stadt
bereit
ist,
in
die
Rechte
und
Pflichten
für
das
Gangsystem
einzutreten.
Allerdings
nur,
wenn
ihr
die
Bima
eine
Ablösesumme
zahlt.
Wilfried
Kley
vom
Verein
Gertrudenberger
Höhlen
freut
sich
zwar
über
die
neuerliche
Konfliktbereitschaft
der
Stadt
Osnabrück.
Für
den
72-
Jährigen
hat
die
Sache
aber
einen
unangenehmen
Beigeschmack.
Ihm
und
seinen
Mitstreitern
läuft
die
Zeit
davon.
Eine
Themenseite
über
die
Gertrudenberger
Höhlen
finden
Sie
im
Internet
auf
noz.de
Bildtext:
Die
gemauerten
Einbauten
stammen
aus
der
Zeit,
in
der
das
Gertrudenberger
Loch
als
Luftschutzraum
genutzt
wurde.
Auf
dem
Foto
ist
Höhlenforscher
Wilfried
Kley
(rechts)
zu
erkennen.
Foto:
Andreas
Stoltenberg
Kommentar:
Bremser
In
der
Höhle
soll
ein
Drache
hausen.
Aber
nur
in
der
Sage.
Auch
ohne
eine
solche
Spukgestalt
ist
das
Gertrudenberger
Loch
ein
geheimnisvoller
Ort,
der
für
viele
Menschen
eine
große
Anziehungskraft
besitzt.
Der
Verein
Gertrudenberger
Höhlen
und
der
Naturpark
Terra-
Vita
warten
nur
darauf,
das
sagenumwobene
Labyrinth
unter
dem
Bürgerpark
für
Besucher
zugänglich
zu
machen.
Aber
die
Bürokratie
wird
ihnen
noch
manchen
Stein
in
den
Weg
legen.
Besser
heute
als
morgen
sollte
der
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben
die
Verantwortung
für
die
Höhlen
abgenommen
werden.
Es
ist
ein
Unding,
dass
die
Behörde
im
fernen
Erfurt
ernsthaft
erwog,
das
jahrhundertealte
Kulturdenkmal
für
immer
zu
zerstören.
Bürokratische
Bremser
gibt
es
aber
auch
in
der
Osnabrücker
Stadtverwaltung.
Wo
Sicherheitsbedenken
und
Perfektionismus
eine
unrühmliche
Verbindung
eingehen,
droht
jede
Initiative
zu
ersticken.
Die
Verantwortlichen
sollten
möglichen
Gefahren
mit
Vernunft
und
Augenmaß
begegnen
–
nicht
mit
Geschichten
aus
dem
Gruselkabinett.
Autor:
rll